Nachhaltigkeit zuhause kann so einfach sein
Gründer-Geheimnis THE WAY UP: Ein modernes Zuhause mit alten Materialien
Featured image: THE WAY UP
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1 – Ideenfindung
- Phase 2 – Planung
- Phase 3 – Gründung
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Phase 4 – Wachstum
- Welche Meilensteine hast du mit THE WAY UP schon erreicht?
- Wann und warum hast du dich für die Teilnahme bei Die Höhle der Löwen entschieden?
- Was hat sich seitdem verändert?
- Was macht THE WAY UP so besonders?
- Welche Marketing-Kanäle hast du bisher genutzt?
- Welche geheimen Tipps kannst du angehenden Gründern geben?
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Jeder wünscht sich doch eine schöne und auch stilvolle Inneneinrichtung in Haus oder Wohnung. Das ist aber oft mit hohen Kosten verbunden und leider selten bis gar nicht nachhaltig. Vor dem Problem stand auch die Gründerin Lisa Mathieu, die darauf etwas daran änderte. Mit THE WAY UP revolutioniert sie die Möbelbranche. Ihre Produkte sind aus Altglas oder alten Fußböden und werden zu stilvollen Dekostücken recycelt. Wie sich ihr Gründungsweg gestaltete, welche Meilensteine sie schon erreichte und welche Tipps sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben kann, erfährst du im nachfolgenden Interview.
Phase 1 – Ideenfindung
Wie genau entstand die Geschäftsidee für THE WAY UP?
Als ich plötzlich, aufgrund von Corona, arbeitslos war und die Ausgangsperre eingeführt wurde, verbrachte ich viel Zeit in meiner Wohnung. In dieser Zeit wollte ich meine Wohnung nachhaltig und schön umgestalten, musste aber schnell feststellen, dass es wirklich schwierig war. Dann kam der Gedanke: Das muss besser gehen!
Ich hatte aber schon immer eine Vorliebe für moderne, minimalistische Inneneinrichtung, aber zu gleich auch eine große Verbindung zur Natur und alten Materialien. Im Home and Living-Bereich verbindet man mit alten Materialien meist rustikale Möbel oder zusammengeflickte, bunte Stoffe. Ich wollte das ändern und verspürte ein Bedürfnis nach einzigartigen Möbeln: moderne Inneneinrichtung mit traditioneller, individueller Geschichte.
Wie lief die Namensfindung ab? Warum hast du dich für “THE WAY UP” entschieden?
THE WAY UP bedeutet auf deutsch “Der Weg nach oben”. Ich sehe Re- und Upcycling als Chance, die Möbelindustrie zu revolutionieren und nachhaltiger zu machen. Demnach „der Weg nach oben / nach vorne“ für uns und die Umwelt. Durch Re- und Upcycling schonen wir Ressourcen und sparen CO2-Emissionen ein, das spiegelt auch der Firmenname wider.
Wie und wann hast du erkannt, dass es sich um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Obwohl ich ausschließlich über meinen eigenen Social Media Kanal und den THE WAY UP- Webshop verkaufte, war meine erste Ware schon nach ein paar Wochen ausverkauft. Hier merkte ich schnell, dass eine große Nachfrage nach nachhaltigen Wohnaccessoires, die gleichzeitig neuwertig aussehen, besteht. Ganz klar wurde es mir, nachdem ich gerade mal drei Wochen mit meinem Shop online war und bereits ein großer, deutscher Konzern mit mir zusammenarbeiten wollte. Ich hatte nicht einmal so viel Kapital, um die Ware für die bevorstehende Kooperation vorzufinanzieren.
Phase 2 – Planung
Wie hast du dich informiert? Wie hast du dich bei der Planung unterstützen lassen?
Tatsächlich habe ich mir alles selber beigebracht. Beispielweise habe ich den Webshop selber gebaut, hatte aber überhaupt gar keine Vorkenntnisse, aber auch kein Geld für einen Experten. Ganz viele YouTube-Videos, Nächte und Nerven später war der Shop dann beispielsweise online.
Wie hast du den Businessplan für THE WAY UP erstellt?
Tatsächlich habe ich meine Firma mit ganz wenig Startkapital gegründet und dann einfach geschaut, wie welche Produkte bei den Kunden ankommen, um direkt wieder in die Firma zu reinvestieren. Der Fokus lag eher auf den Fragen: Wie finanziere ich die neue Ware und decke meine Fixkosten? Ich hatte keinen klassischen Businessplan oder ähnliches. Eher “learning by doing”. Trotzdem würde ich von mir behaupten, dass ich sehr gut mit Geld umgehen kann und ein sehr gutes wirtschaftliches Gespür habe (ich habe ja auch ein wirtschaftliches Studium abgeschlossen), weshalb es vielleicht auch ohne klassischen Businessplan geklappt hat. Ich habe im ersten Jahr bereits Gewinne erzielen können. Mein Tipp: Man sollte seine Finanzen wirklich immer im Blick haben.
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Welche Schritte standen noch an, bis deine Plattform THE WAY UP online ging?
Ich musste noch einiges organisieren, bis mein Webshop online ging. Im November 2020 habe ich THE WAY UP gegründet und ein halbes Jahr später bin ich schon online gegangen. Das heißt, das halbe Jahr war voll mit Arbeit. Meine erste Ware (zwei Paletten voll mit Vasen) wurde beispielsweise zu mir nach Hause geschickt, weil ich keinen Logistikdienstleister finden konnte, der Glasprodukte für mein Startup verschicken wollte. Die ganze Wohnung war voller Kartons und man konnte sich kaum bewegen. Wenn ich heute daran denke, muss ich schmunzeln. Ich habe die Logistik und die Lagerung der Produkte vollkommen unterschätzt.
Phase 3 – Gründung
Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?
Der Möbelkonsum steigt, weshalb die Branche viel Potenzial besitzt. Die Möbelbranche muss aber revolutioniert werden, da die Branche in den letzten Jahren von „Fast Furniture“ geprägt war und Nachhaltigkeit kaum eine Rolle spielte. Ich kenne das noch von meiner Oma: Früher wurden Möbel noch handgefertigt und aus heimischen Massivhölzern hergestellt. Ein Möbelstück war etwas, das man gepflegt und vererbt hat. Demnach besitzt die nachhaltige Möbelbranche viel Potenzial. Dass gerade alte Ressourcen erneut verwendet werden, sehe ich als sinnvoll und auch dringend notwendig an.
Welche Vorteile bietet ein Online-Business für dich als Gründerin?
Online kann ich als Unternehmerin auf den verschiedenen Plattformen ganz unterschiedliche Zielgruppen erreichen und vor allem kann ich in den Sozialen Netzwerken meine eigene Geschichte und meine Firmenphilosophie erzählen. Das finde ich toll, vor allem auch, weil es kostenlos ist. Man kann Erfolge auch sehr schnell messen und strategisch für sich nutzen. Ich sehe Social Media Plattformen beispielsweise als eine Art „Visitenkarte“ und finde es toll für das Storytelling meiner Firma.
Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Welche Fehler hast du gemacht?
Ich habe die Menge meiner ersten Ware komplett unterschätzt und wollte meine Glasprodukte alle selber verschicken, da ich keinen Dienstleister gefunden habe, der Glasprodukte für ein Startup versenden wollte. „Ach, die Vasen verschicke ich dann halt einfach selber, sind ja nur zwei Paletten.“ Anschließend war unsere ganze Wohnung voll mit Kartons. Wir konnten uns nicht mehr wirklich bewegen, aber können heute herzlich darüber lachen.
Phase 4 – Wachstum
Welche Meilensteine hast du mit THE WAY UP schon erreicht?
Ich konnte nach drei Wochen bereits einen großen deutschen Konzern für mich als Kooperationspartner gewinnen und habe seit diesem Jahr sogar offiziell zwei Investoren von „Die Höhle der Löwen“ für THE WAY UP begeistern können: Ralf Dümmel und Janna Ensthaler. Das war ein riesiger Meilenstein für mich.
Wann und warum hast du dich für die Teilnahme bei Die Höhle der Löwen entschieden?
Um ein Unternehmen erfolgreich aufzubauen braucht man Unterstützung. Mir wurde schnell klar, dass ich aus THE WAY UP ein großes Unternehmen machen möchte. Doch das schafft kein Mensch alleine. Der Tag hat nur 24 Stunden, selbst wenn du alles gibst – es ist immer Teamarbeit und das ist auch gut so. Auch finanzielle Mittel gehören dazu. Ich habe aus einer Arbeitslosigkeit heraus gegründet und obwohl es gut anlief, reichte das Startkapital nicht, um eine große Firma aufzubauen. Ich habe demnach gehofft, dass ich bei der VOX Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ einen strategischen Partner finde, der an mich und meine Idee glaubt. Gemeinsam meine Vision zu verfolgen, das war mein Traum und er ist in Erfüllung gegangen: Am Ende habe ich nicht nur einen tollen Löwen gefunden, sondern zwei und bin mehr als glücklich!
Was hat sich seitdem verändert?
Es ist unglaublich, welche Aufmerksamkeit und Reichweite man durch die Sendung bekommt, ich habe nicht damit gerechnet, dass ich z.B. so viele persönliche und liebe Nachrichten auf Plattformen wie Instagram bekomme. THE WAY UP ist seit meinem Auftritt bekannter und ich bin durch das Investment von Ralf Dümmel und Janna Ensthaler nicht mehr ganz alleine, ich konnte zwei strategische Partner dazu gewinnen und das ist sehr toll.
Was macht THE WAY UP so besonders?
THE WAY UP bietet Re- und Upcycling Inneneinrichtung aus alten Materialien an, die gleichzeitig neuwertig aussieht. Viele verbinden das Thema Nachhaltigkeit leider mit Verzicht auf Ästhetik. Mit THE WAY UP möchte ich mit dem Klischee ein für alle Mal aufräumen. Getreu dem Motto „Aus Alt mach Neu“ trifft Tradition auf modernes Design. Hinter jedem Produkt steckt eine einzigartige, individuelle Geschichte und viel Liebe zum Detail.
Welche Marketing-Kanäle hast du bisher genutzt?
Ich schalte keine bezahlte Werbung oder ähnliches. Tatsächlich habe ich versucht, alle Social Media Kanäle regelmäßig zu bespielen und die Plattformen als eine Art “virtuelle Visitenkarte” zu nutzen. Mir ist der Auftritt von THE WAY UP auf den Social Media Plattformen sehr wichtig, ich lasse mich selbst gerne im Internet inspirieren, liebe ästhetischen und hochwertigen Content, der aber gleichzeitig auch wichtige Hintergrundinformationen über Produkte / die Firmenphilosophie liefert. Transparenz ist hier das Stichwort. Eine Tchibo-Mitarbeiterin hat THE WAY UP damals auch über Instagram entdeckt. Demnach würde ich sagen, Instagram hat und funktioniert auch heute besonders gut.
Welche geheimen Tipps kannst du angehenden Gründern geben?
Der Geheimtipp ist eigentlich kein Geheimtipp: Durchhalten und starke Nerven bewahren, es ist ein harter Job. Als Gründer hat man es am Anfang nicht leicht, es wird auch viele geben, die dich am Anfang belächeln und dir dazu raten, einen „normalen Job“ wieder anzufangen. Als wäre es kein Job, ein ganzes Unternehmen aufzubauen. Aber ich bin der Meinung, dass sich die ganze Arbeit sehr lohnen kann!
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.