Exklusives Interview mit der Gründerin
Gründer-Geheimnis Viva Maia: Naturkosmetik nach Rezept der idigenen mexikanischen Bevölkerung
Featured image: Viva Maia
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1 – Ideenfindung
- Phase 2 – Planung
- Phase 3 – Gründung
-
Phase 4 – Wachstum
- Welche Meilensteine habt ihr mit Viva Maia schon erreicht?
- Wann und Warum habt ihr euch dafür entschieden, zu “Die Höhle der Löwen” zu gehen?
- Was hat sich seitdem für euch geändert?
- Was macht VIVA MAIA so besonders?
- Welche Marketing-Kanäle habt ihr bei Viva Maia bisher genutzt?
- Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.
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Es gibt unzählige Kosmetikprodukte in Drogerien, Parfümerien, Discountern und Co. Viele bringen tatsächlich etwas, aber einige Produkte haben keinerlei Funktion oder schaden dem Körper sogar. In den Produkten, die etwas bewirken, werden natürliche Produkte verwendet, die bewiesenermaßen gut für den Körper sind. Dazu zählen auch Pflanzen, die vor allem in Mexiko beheimatet sind. Nach Rezept der Mayas und Azteken können diese optimal verwendet werden. Dieses Wissen haben sich Verena Bonath und Herbert Hellemann zu Nutze gemacht und Viva Maia gegründet. Herbert ist für den Bereich Logistik, Operations und Finanzen zuständig, während Verena für Marketing, Customer Success und Produkt verantwortlich ist. Was eine Mexiko-Reise mit dem Unternehmen zu tun hat und wie sie ihr Unternehmen dann gründeten, erfährst du im Folgenden.
Phase 1 – Ideenfindung
Wie genau entstand die Geschäftsidee für den Viva Maia? Beschreibt bitte den genauen Moment.
Verena Bonath: Mein Co-Founder Herbert kommt aus Mexiko, seine ganze Familie lebt dort. 2021 haben wir die Herberts Familie in Mexiko besucht. Dank Herberts Mutter und vielen einheimischen „Markt-Aufenthalten“, bin ich auf die Vielfalt und Wirkung mexikanischer Naturwirkstoffe gestoßen (z.B. Tepezcohuite, Chicalote, Mamey etc.). Viele Mexikaner kennen diese Wirkstoffe oft auch nicht, da es eher „mexikanische Hausmittel“ sind, welche die indigene Bevölkerung kennt.
Noch während des Aufenthalts war ich Feuer und Flamme. Ich habe mir super viele Wirkstoffe und Produkte gekauft und nach Deutschland gebracht. In diesem Mexico Aufenthalt wusste, dass ich das alles nach Europa bringen will.
Warum habt ihr euch für “Viva Maia” entschieden?
„Viva“ bedeutet so viel wie „es lebe“. Es wird oft als Ausdruck der Begeisterung, des Jubels oder der Feierlichkeit verwendet, ähnlich wie „hurra“ im Deutschen. Für den Verweis auf indigene Kulturen Mexikos wählten wir den Vornamen Maia, in Anlehnung an die Maya Kultur sowohl in Hinblick auf die symbolische Bedeutung des Namens, für Fruchtbarkeit und natürliche Schöpferkraft. Wir bringen mit Viva Maia mexikanische Naturgeheimnisse der indigenen Kulturen nach Europa und feiern dieses Wissen mit hochwertiger, mexikanischer Naturkosmetik.
Wie und wann habt ihr erkannt, dass es sich um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Verena Bonath: Ich hatte zur Zeit des Mexiko-Besuchs bereits einen TikTok-Account, auf dem ich über natürliche Beauty-Tipps berichtet habe. Ich war in Mexiko, begeistert von all den unterschiedlichen mexikanischen Natur-Wirkstoffen und begann darüber zu berichten. Das Interesse meiner Community war groß, was uns natürlich in unserem Vorhaben bestärkt hat. Noch vor Ort haben Herbert und ich uns entschieden, dass wir gerne mexikanische Naturkosmetik in Europa bekannt machen wollen. Als dann das Angebot von DHDL kam, wussten wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jetzt haben sogar schon einige Beauty Magazine (instyle, glamour, jolie) über uns berichtet. Wir sind davon überzeugt, dass Mexican Beauty die nächsten Jahre immer relevanter wird, im Bereich nachhaltige Naturkosmetik. Alle Anzeichen dafür stehen gut.
Phase 2 – Planung
Wie habt ihr euch informiert? Wie habt ihr euch bei der Planung unterstützen lassen?
In Deutschland zurück haben Herbert und ich uns dazu entschieden, dass wir mexikanische Naturkosmetik und Wirkstoffe in Europa bekannt machen wollen. Sozusagen endlich eine andere Seite von Mexiko zeigen, als z.B. Drogenkriege und Narcos auf Netflix. Gemeinsam mit einem bekannten Arzt, der in Mexiko eine Kosmetikmanufaktur plus soziales Projekt hat, haben wir unsere ersten Rezepturen entwickelt und nach 6 Monaten unsere ersten Produkte auf den europäischen Markt gebracht.
Uns war es wichtig, nicht nur eine Marke inspiriert von Mexiko zu erschaffen, sondern dem Land auch etwas zurückzugeben. Mit einem Kindheitsfreund von Herbert, der heute als Arzt tätig ist und ein soziales Projekt in Mexiko hat, haben wir dann unsere ersten Rezepturen entwickelt. Wir haben unser gesamtes Erspartes eingesetzt, um die ersten Produkte zu entwickeln, sie zertifizieren zu lassen und am deutschen Markt zu testen. Das Feedback war und ist unheimlich positiv und bestätigend und so haben wir immer weitergemacht und unsere Produktpalette ausgebaut.
Wie habt ihr den Businessplan für Viva Maia erstellt?
Marktanalyse: Ich bin seit 2020 “Beauty Creatorin“ und kenne mich gut auf dem Beauty-Markt aus. Wie bereits beschrieben, war mein TikTok Account auch eine Plattform, um Feedback und Interesse zu testen. Hierüber haben wir auch die ersten Produkte verkauft. Wir habe mit einem Test gestartet, eine kleine Menge an Produkten produziert und geschaut, ob wir diese verkaufen können und wie das Feedback der Kunden ist. Das haben wir mit mehreren Produkten wiederholt, bevor wir eine große Menge produziert haben.
Finanzplan: Herbert und ich haben beide bereits im Management von Startups gearbeitet. Wir beide sind mit Finanzmodellen von E-Commerce vertraut. Zudem hat Herbert selbst schon mehrere Firmen gegründet und als Co-Founder agiert.
Gründerteam: Wir haben das Glück, dass wir sehr komplementäre Stärken haben. Herbert ist der Analytiker, der Ingenieur. Ich bin kreativ und Beauty-begeistert. Ich weiß wie Online Marketing funktioniert, wie man eine Brand aufbaut, wie ein gutes Beauty Produkt konzipiert sein muss. Daher sind wir aus unserer Sicht, das perfekte Gründerduo.
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Phase 3 – Gründung
Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?
Wir haben mit Viva Maia ein Herzensprojekt gefunden, das wir zu unserem Business gemacht haben. Und das ist das Schöne und Besondere an Viva Maia. Mexiko, das Land, das wir beide so sehr lieben, zu unterstützen und “Mexican Beauty” nach Europa bringen zu können. Natürlich sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema ein großer Beauty-Trend werden wird. Generell muss man natürlich sagen, dass der Beauty Bereich schon sehr kompetitiv ist. Wir machen Viva Maia, weil es ein Herzensprojekt für uns ist, nicht weil wir darin allein ein großes Potenzial für die Branche sehen.
Welche Vorteile bietet ein Online-Business für euch als Gründer?
Das Positive an einem Online-Business ist, dass das Starten einfach ist. Außerdem hat man dank Social Media die Möglichkeit schnell eine Community und Kunden für das eigene Business aufzubauen. Natürlich spielt auch die Ortsunabhängigkeit eine wichtige Rolle. Wir wollen mindestens einmal im Jahr in Mexiko sein. Dank einem Online-Business sind wir ortsunabhängig. Es gibt noch viele weitere Vorteile von Online-Business, das sind für uns aber die 3 wichtigsten gewesen.
Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Welche Fehler habt ihr gemacht?
Wir haben uns am Anfang nicht ausreichend Gedanken gemacht, was es bedeutet, in einem Land, das nicht Teil der Europäischen Union ist, ein Unternehmen aufzubauen. Zum Beispiel die mexikanische Bürokratie funktioniert anders als in Europa oder Deutschland. Wir mussten erstmal viel Zeit und Geld investieren, diese Strukturen aufzubauen, das haben wir unterschätzt.
Phase 4 – Wachstum
Welche Meilensteine habt ihr mit Viva Maia schon erreicht?
Wir haben unsere Hypothesen zu dem Markt erfolgreich getestet. Wir wissen nun, dass es für mexikanische Naturkosmetik einen Markt gibt. Außerdem haben wir einzigartige Produkte und Rezepturen entwickelt, die zuvor auf dem europäischen Markt nicht zu finden waren. So haben wir die indigenen Pflanzenkunde mit europäischen Standards vereinbart. Dazu haben wir es geschafft, ohne externe Investoren ein solides Geschäft aufzubauen.
Wann und Warum habt ihr euch dafür entschieden, zu “Die Höhle der Löwen” zu gehen?
DHDL war für uns schon von Anfang an ein großer Traum. Die Möglichkeit, unsere Idee und unsere Vision vor dieser hochkarätigen Jury zu pitchen und ihr Feedback zu erhalten, ist für uns als Startup super wertvoll. Außerdem waren wir natürlich sehr gespannt, ob die Idee so gut ist, dass auch jemand Interesse daran hat, ein Teil davon zu sein. Das Feedback schätze ich sehr.
Wir konnten außerdem unsere Mission bekannter machen und unsere Produkte vor einem breiten Publikum vorstellen, das war für unser Vorhaben toll. Außerdem war ich 2017 schon mal bei DHDL, damals nur als „Künstlerin“ und nicht als Gründerin und habe erlebt, wie die Löwen und die Sendung ein Startup unterstützen können und wie toll einfach dieses Format ist. Schon damals dachte ich: Wenn es mal soweit ist, dass ich was eigenes mache, dann will ich wieder hierher kommen.
Wir haben uns nach dem Aufenthalt in Mexiko dazu entschieden. Ich war bereits 2016 einmal mit ArtNight bei „Die Höhle der Löwen“ und wusste, dass gerade am Anfang, die Sendung ein gutes Sprungbrett für ein junges Unternehmen sein kann. Außerdem wollten wir Feedback von Externen sammeln und haben natürlich auf ein Investment gehofft.
Was hat sich seitdem für euch geändert?
Wir haben dadurch nochmal deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren, was natürlich auch in Bereichen wie Recruiting weitergeholfen hat.
Was macht VIVA MAIA so besonders?
Wir sind die einzige natürliche, mexikanische Naturkosmetikmarke auf dem europäischen Markt. Wir sind Familiengeführt, wir binden ein soziales Projekt in Mexiko ein und bisher sind wir zu 100 Prozent eigenfinanziert.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bei Viva Maia bisher genutzt?
Wir machen bisher nur Online-Marketing. Dabei sind wir sehr effizient, wenn es um die Erstellung von Ads und anderen Content geht. Wir haben ein großes Creator Netzwerk. Wir wissen, wie wichtig relevanter und guter Content ist, um langfristig ein profitables E-Commerce-Business aufzubauen. Außerdem haben wir bereits eine kleine, tolle Mexican Beauty Kunden Community. Engagierte, überzeugte Kunden zu haben, ist das wichtigste, um ein funktionierendes E-Commerce Business aufzubauen.
Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.
Tipp 1: Testen, testen, testen. Man sollte immer versuchen so viel wie möglich austesten, um den besten Product-Market Fit zu finden.
Tipp 2: Hör auf deine Kunden. Herbert und ich machen immer noch regelmäßig Kundenservice, oder wir schreiben mit Kunden auf Social Media. Das ist integral, wenn man ein funktionierendes Business aufbauen will
Tipp 3 für schwierige Phasen: Man sollte sich nicht nur ein langfristig, großes Ziel setzen, sondern auch kurzfristige, kleinere Ziele. Es gibt jeden Tag Rückschläge, insbesondere wenn man noch ein Startup ist. Um in solchen Phasen sein langfristiges Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sollte man die „kleinen Ziele“ vor Augen haben und deren Erfolge ebenfalls zelebrieren. So verliert man das große Ziel nie aus den Augen und kann sich über kleine „Etappensiege“ freuen, die einen wiederum motivieren weiterzumachen.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.