So bekommst du das benötigte Kapital für dein Startup
Startup-Finanzierung: 9 Finanzierungsformen für mehr Kapital
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Inhaltsverzeichnis
- Außenfinanzierung als Art der Startup-Finanzierung
- Innenfinanzierung als Art der Startup-Finanzierung
- 9 Startup-Finanzierungsformen
- Fazit zu den Finanzierungsarten
- Häufige Fragen (FAQ) zu Finanzierungsformen
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Bei der Startup-Finanzierung unterscheidet man, unabhängig von der Finanzierungsform, im Groben zwischen zwei Formen: der Innen- und Außenfinanzierung.
Außenfinanzierung als Art der Startup-Finanzierung
Mit der Außenfinanzierung ist das Kapital als Art der Startup-Finanzierung gemeint, welches das Unternehmen außerhalb der eigenen Firma bekommt, beispielsweise durch Kredite von Banken. Hierzu zählen die Beteiligungsfinanzierung, die Kreditfinanzierung und die Fremdfinanzierung.
Bei der Beteiligungsfinanzierung als eine der Finanzierungsarten wird dem Unternehmen Eigenkapital von Außen zur Verfügung gestellt. Dafür bekommt der Geldgeber Anteile an dem Unternehmen. Eine weitere Möglichkeit haben Aktienunternehmen bei der Außenfinanzierung. Dieses gibt Anteile des Unternehmens in Form von Aktien aus. Die Käufer erwerben dadurch Anteile am Unternehmen, wodurch Geld in das Unternehmen fließt.
Die Kreditfinanzierung bezieht sich auf das von Dritten überlassene Kapital. Es wird dem Unternehmen von Dritten für eine bestimmte Zeitspanne zur Nutzung überlassen und ist dabei rückzahlungspflichtig. Damit soll man den Kapitalbedarf decken werden, für welchen der Unternehmer sind selbst aufkommen kann. Hier wird zwischen drei verschiedenen zeitlichen Rückzahlungsfristen als Art der Finanzierung unterschieden:
- Kurzfristiges Fremdkapital: Verpflichtungen müssen innerhalb eines Jahres erfüllt werden.
- Mittelfristiges Fremdkapital: Verpflichtungen sind innerhalb von einem bis fünf Jahren zu erfüllen. Unter Umständen sind diese jedoch kurzfristig kündbar.
- Langfristiges Fremdkapital: Verpflichtungen, die in mehr als fünf Jahren zu erfüllen sind. Diese sind jedoch mit einer Frist von sechs Monaten kündbar.
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Innenfinanzierung als Art der Startup-Finanzierung
Im Falle einer Innenfinanzierung kommt das Kapital direkt aus dem Unternehmen. Geldmittel werden hierbei für das eigene Unternehmen bereitgestellt, indem vergangene Gewinne des Unternehmens einbehalten werden. Diesen Vorgang nennt man auch Gewinnthesaurierung. Die dadurch gewonnenen Mittel stehen dem Unternehmen dann für Investitionen oder zur Expansion zur Verfügung.
9 Startup-Finanzierungsformen
Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich ein von außen finanzieren lässt. Einige werden staatlich unterstützt, andere wiederum von Privatpersonen angeboten. Zudem kannst du selber auch viel dazu beitragen, an Geld für dein Unternehmen zu kommen. Folgende Startup-Finanzierungsformen möchten wir dir daher vorstellen:
- Crowdfunding
- Gründungszuschuss
- Gründerwettbewerbe
- High-Tech Gründerfonds
- INVEST – Zuschuss für Wagniskapital
- EXIST – Gründerstipendium
- Mikromezzaninfonds Deutschland
- Investoren
- Bootstrapping
1. Crowdfunding
Der Begriff Crowdfunding setzt sich aus den englischen Begriffen „crowd“, wie Gruppe und „funding“ für Finanzierung zusammen. Bei dieser Startup-Finanzierung geht es also darum, dass eine Gruppe von Menschen, verschiedene Projekte finanzieren. Gerade für Startups ist das eine tolle Möglichkeit an Kapital zu kommen, da die Gründer nicht nur von einem Investor abhängig sind, sondern sich von einer großen Menge an Menschen unterstützen lassen können.
Hierbei werden Privatpersonen meist stille Beteiligte am Unternehmen und stellen diesem ihr Kapital zur Verfügung. So kann im Grunde jeder sich als eine Art der Finanzierung an dem Finanzieren von Startups beteiligen. Am einfachsten geschieht dies über entsprechende Plattformen im Internet, bei denen du dich zum einen an verschiedenen Projekten beteiligen kannst und zum anderen dein eigenes Startup vorstellen und finanzieren lassen kannst.
2. Gründungszuschuss
Beim Gründungszuschuss handelt es sich um staatliche Fördermittel für Unternehmen, die speziell für Gründer und Selbstständige in Deutschland gedacht ist. Diese ist eine der Finanzierungsformen, die Gründer und Selbstständige bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen. Sie unterstützt damit Gründer, die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen wollen. Die Unterstützung durch den Gründungszuschuss ist steuerfrei und der Gründer muss ihn den Zuschuss nicht zurückzahlen. Zudem kann der Zuschuss zusätzlich zu den Einnahmen aus der Selbstständigkeit bestehen bleiben. Außerdem erhalten Gründer zusätzlich eine Beratung zum Aufbau des Startups im Wert von mehreren tausend Euro. Wie hoch der Zuschuss bei dieser Art der Finanzierung ausfällt, hängt von der Höhe des Arbeitslosengeldes ab.
3. Gründerwettbewerbe
Regelmäßig finden in vielen Städten Treffen und Wettbewerbe vieler junger Startup Gründer statt, bei denen die Unternehmensgründer ihre Ideen vor einem großen Publikum pitchen können. Hier treten somit viele verschiedene Startups gegeneinander an, um oftmals sogar ein Preisgeld zu gewinnen. Neben dem Geld, welches bei vielen Wettbewerben gewonnen werden kann, lohnen sich die Wettbewerbe aber noch aus anderen Gründen. Zum Beispiel berichten viele Medien über solche Wettbewerbe, wodurch die Startups mehr Aufmerksamkeit für ihre Finanzierungsarten bekommen. Oftmals sind zudem auch Investoren vor Ort, die sich gerne von jungen Gründern überzeugen lassen. Der bekannteste Gründerwettbewerb in Deutschland ist die Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“. Somit eignen sich auf solche Wettbewerbe als einer der vielen möglichen Startup-Finanzierungen.
4. High-Tech Gründerfonds
Bei dem High-Tech Gründerfonds handelt es sich um ein Beteiligungsfonds, der vom BMWi, der KfW und rund 40 privaten Unternehmen finanziert wird. Dieser ist hauptsächlich für Gründer von Technologie-Unternehmen interessant, da der Gründerfonds eben in solche Unternehmen investiert, wenn diese vielversprechende Forschungsergebnisse praktisch umsetzen können. In der Seed-Runde ist es mit dem High-Tech Gründerfonds möglich, ein Investitionsvolumen von rund einer Millionen Euro zu bekommen. Insgesamt kann dieser Fonds bis zu drei Millionen Euro als Art der Finanzierung in ein Startup investieren.
5. INVEST – Zuschuss für Wagniskapital
Bei INVEST handelt es sich um ein Förderungsprogramm, welches Startups und private Investoren zusammenbringt. Das Programm besteht aus einem Erwerbszuschuss und zusätzlich einem Exitzuschuss. Der Erwerbszuschuss ist für private Investoren, auch Business Angels genannt, gedacht, die Geschäftsanteile an jungen Unternehmen erwerben und ihre Beteiligung mindestens drei Jahre halten. Mit dem Exitzuschuss kompensiert man so die Steuer, die auf einen Veräußerungsgewinn entfällt. Somit werden Investoren in ihren Tätigkeiten unterstützt und Startups können bei dieser Form der Startup-Finanzierung leichter einen Investor finden.
6. EXIST – Gründerstipendium
Das EXIST – Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, welches durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert wird. Das Programm unterstützt Studierende, Absolventen und Wissenschaftler aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen, ihre Gründungsidee zu realisieren. Gefördert werden bei diesen Finanzierungsarten innovative technologiebasierte Gründungsvorhaben und wissensbasierte Dienstleistungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Mit dem Gründerstipendium wird somit der Lebensunterhalt der Gründer gesichert, Sachausgaben finanziert und ein Gründer-Coaching ermöglicht.
7. Mikromezzaninfonds Deutschland
Ebenfalls werden die Mikromezzaninfonds Deutschland vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zur Verfügung gestellt. Mit diesen wurde jungen Gründern die Möglichkeit geschaffen, bis zu 50.000 Euro Eigenkapital zu erhalten und so zusätzliches Fremdkapital aufnehmen zu können. Somit wird Unternehmen eine höhere Risikotragfähigkeit ermöglicht und die Finanzierungschancen erhöht. Hier erfolgt die Förderung als stille Beteiligung durch die mittelständigen Beteiligungsgesellschaften in den jeweiligen Bundesländern. Die maximale Beteiligungshöhe der Finanzierungsarten beträgt 50.000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren.
8. Investoren
Investoren sind der klassischste Weg, um an Kapital für das eigene Startup zu kommen. Doch diese musst du erst einmal für dich gewinnen können. Zudem gibt es viele verschiedene Arten von Investoren, die dich mit deinem Startup unterstützen können – Business Angels und Venture-Capital-Fonds sind da nur zwei Beispiele. Hast du aber erstmal einen Investor gefunden, der zu dir passt, kann dich dieser sehr gut bei deinem Gründungsvorhaben unterstützen. Einerseits mit Kapital als eine Art der Finanzierung, andererseits aber auch mit seiner Erfahrung. Mehr dazu findest du in unserem Artikel Investoren finden.
9. Bootstrapping
Die Startup-Finanzierung des Bootstrappings unterscheidet sich von den anderen vorher genannten. Denn hierbei geht es darum, dass Gründer ihr Startup ganz ohne fremde Hilfe finanzieren und aufbauen. Es kann immer sein, dass kleinere Geldbeträge von Freunden und Familie in das Unternehmen einfließen. Die Philosophie dahinter ist aber, dass die Gründer das ganz alleine schaffen. Hier spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Denn je schneller ein Unternehmen am Markt starten kann, desto schneller kann es Umsätze generieren. Deswegen werden Startups, die mit dem Bootstrapping als Art der Finanzierung arbeiten, auch so schnell wie möglich gegründet.
Fazit zu den Finanzierungsarten
Innen- oder Außenfinanzierung – es gibt viele verschiedene Finanzierungsformen mit denen Startups an Kapital kommen können. Auch staatliche Startup-Finanzierungen gewinnen, neben den Privatinvestoren, immer mehr an Beliebtheit. Um die Finanzierungsmöglichkeiten aber auch nutzen zu können, musst du meist verschiedene Auflagen erfüllen und die Geldgeber von dir überzeugen. Informiere dich vorher also gründlich über die einzelnen Finanzierungsformen, um dich optimal vorbereiten zu können. Hierbei können dir unsere einzelnen Artikel über Finanzierungsarten sehr gut weiterhelfen.
Häufige Fragen (FAQ) zu Finanzierungsformen
Mit der Außenfinanzierung ist das Kapital gemeint, welches das Unternehmen außerhalb der eigenen Firma bekommt, beispielsweise durch Kredite und Banken. Bei der Innenfinanzierung kommt das Kapital direkt aus dem Unternehmen. Geldmittel werden hier für das eigene Unternehmen bereitgestellt, indem vergangene Gewinne des Unternehmens einbehalten werden.
1. Crowdfunding
2. Gründungszuschuss
3. Gründerwettbewerbe
4. High-Tech-Gründerfonds
5. INVEST – Zuschuss für Wagniskapital
6. EXIST – Gründerstipendium
7. Mikromezzaninfonds Deutschland
8. Investoren
9. Bootstrapping
Bei der Eigenfinanzierung behält das Unternehmen Gewinne ein, um sich selbst finanzieren zu können. Bei der Fremdfinanzierung nimmt ein Unternehmen Geld von außerhalb an, beispielsweise durch Kredite oder die Unterstützung durch Investoren.
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Über den Autor
Luisa Färber
Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.