So sicherst du dich ab
Deshalb ist Backup-Management im digitalen Zeitalter das Gebot der Stunde
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Inhaltsverzeichnis
- Datenverlust – die Ursachen sind vielschichtig
- Artenvielfalt bei der Datensicherung – eine Übersicht
- Die 3-2-1-Regel – Eckpunkte einer Backup-Strategie
- Mehrere Methoden stehen zur Auswahl
- Datenschutz – das ist bei der Datensicherung zu beachten
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Datenverlust – die Ursachen sind vielschichtig
Eine Vielzahl von Vorfällen kann zum Verlust von Daten in einem Unternehmensnetzwerk führen, viele davon entziehen sich der direkten Kontrolle der zuständigen Personen. Nach Murphys Gesetz wird in komplexen Systemen alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen.
Zu den verbreitetsten Ursachen für Datenverlust zählen Hardware-Ausfälle. Nicht nur bei Festplatten, sondern auch bei ganzen Servern. Statistiken zeigen, dass menschliches Versagen der zweithäufigste Grund ist. Dies umfasst Fehler beim Umgang mit Datenträgern, das versehentliche Löschen von Daten oder das fehlerhafte Erstellen von Backups. Softwarefehler sind ebenfalls eine häufige Ursache. Andere Faktoren, die zu Datenverlust führen können, sind Cyberangriffe, Diebstahl, sowie Schäden durch Feuer, Wasser oder Naturkatastrophen.
Datenverluste können erhebliche finanzielle und emotionale Folgen haben. Schätzungen zufolge summieren sich die finanziellen Schäden durch Datenverluste in den USA jedes Jahr auf etwa 12 Milliarden US-Dollar, wie ExpressVPN berichtet.
Artenvielfalt bei der Datensicherung – eine Übersicht
Unternehmen verfügen über diverse Möglichkeiten, Datenbackups durchzuführen, wobei jede Lösung ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweist. Die Wahl der Backup-Technologie hängt stark von den jeweiligen Bedingungen ab.
In den letzten Jahren hat sich das Cloud-Backup als eine beliebte Option etabliert. Der Ausbau schneller Internetinfrastrukturen ermöglicht es mittlerweile, auch große Datenmengen problemlos in der Cloud zu sichern. Für das Cloud-Backup existieren verschiedene Ansätze. Einige Dienstleister bieten beispielsweise Server-Backups als Service an, bei dem die Backup-Routinen direkt in der Cloud eingerichtet werden. Die zu sichernden Daten werden festgelegt und dann automatisch vom Dienstleister gesichert.
Eine alternative externe Lösung ist das sogenannte Storage on Demand. Diese Speicherart kann ebenfalls für Backups verwendet werden, allerdings müssen die Backup-Routinen hierbei von den Unternehmen selbst eingerichtet werden. Solche Lösungen ermöglichen eine kostengünstige und flexible Datensicherung.
Neben diesen externen Optionen gibt es auch lokale Backup-Lösungen. Bevor die Cloud-Technologie verfügbar war, wurden Daten vorrangig lokal gesichert. Klassische lokale Backup-Medien umfassen unter anderem Magnetbänder, die trotz technologischer Entwicklungen weiterhin verwendet werden. Zudem setzen viele Unternehmen auf dedizierte Server oder in kleineren Betrieben auf externe Festplatten, Netzwerkspeicher sowie andere Medien wie USB-Sticks oder optische Datenträger zur Datensicherung.
Die 3-2-1-Regel – Eckpunkte einer Backup-Strategie
Bei der Entwicklung einer Backup-Strategie ist Sorgfalt geboten, um alle Risiken zu minimieren. Es ist allgemein anerkannt, dass ein einzelnes Backup nicht genügt, um umfassende Datensicherheit zu erlangen. Vornehmlich in kleinen Unternehmen sind oft lückenhafte Backup-Strategien mit inhärenten Risiken anzutreffen.
Ein zentraler Ansatz für die Datensicherung ist die sogenannte 3-2-1-Regel. Diese Richtlinie fordert, dass stets mindestens drei separate Kopien von Daten existieren, die auf zwei verschiedenen Medien gespeichert sind, wobei mindestens eines dieser Medien an einem anderen Ort aufbewahrt wird.
In der Praxis kann diese Regel auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden. Ein verbreiteter Ansatz besteht darin, dass ein Unternehmen seine Daten sowohl in der Cloud sichert als auch auf einem eigenen Backup-Server im Rechnerraum speichert. Als drittes Sicherungsmedium wird oft ein Bandlaufwerk verwendet, dessen Bänder außerhalb des Unternehmensstandorts gelagert werden. Mit dieser Methode erfüllt die Backup-Strategie die 3-2-1-Regel und stellt somit eine zuverlässige Datensicherheit sicher.
Mehrere Methoden stehen zur Auswahl
Bei Backup-Methoden gibt es erhebliche Unterschiede, insbesondere wenn es um das Volumen der zu sichernden Daten geht. Eine klassische Vollsicherung kann aufgrund der enormen Datenmengen oft unpraktisch sein, da bei einem Cloud-Backup täglich viele Giga- oder sogar Terabyte übertragen werden müssten. Deshalb setzen viele Unternehmen auf alternative Backup-Strategien.
Eine dieser Alternativen ist das differenzielle Backup. Diese Methode beginnt mit einer vollständigen Sicherung aller Daten. Nach diesem Ausgangspunkt werden alle veränderten Daten bei jedem weiteren Backup erneut gesichert. Mit der Zeit wächst die Datenmenge kontinuierlich an. Um dies zu managen, wird periodisch eine neue Vollsicherung durchgeführt und das differenzielle Backup beginnt von vorne.
Noch effizienter in Bezug auf den Datenverkehr ist das inkrementelle Backup. Nach einer initialen Vollsicherung werden nur noch die Daten gesichert, die seit dem letzten Backup geändert wurden. Dies spart erheblich Speicherplatz und minimiert den Netzwerkverkehr, macht jedoch die Datenwiederherstellung komplexer und anfälliger für Fehler, da alle inkrementellen Backups in Reihenfolge mit der ursprünglichen Vollsicherung wiederhergestellt werden müssen.
Die Frequenz der Backups spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Da Datensicherungen das Netzwerk belasten können, insbesondere bei Cloud-Backups, ist es ratsam, diese zu Zeiten geringerer Netzaktivität, vorzugsweise nachts, durchzuführen.
Eine gemischte Strategie aus inkrementellen und vollständigen Sicherungen bietet sich als optimale Lösung an. Wöchentliche Vollbackups kombiniert mit täglichen inkrementellen Backups reduzieren die Netzwerklast bei effizienter und umfassender Datensicherung. Wichtige Daten sollten sogar noch häufiger gesichert werden, eventuell alle 30 Minuten oder in Echtzeit durch Synchronisation mit der Cloud, um Datenverluste auf ein Minimum zu reduzieren.
Datenschutz – das ist bei der Datensicherung zu beachten
Seit dem 25. Mai 2018 sind Unternehmen, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeiten, verpflichtet, sich an die strengen Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu halten.
Obwohl die DSGVO Backups nicht explizit regelt, fordert Artikel 5 der Verordnung, dass Unternehmen eine angemessene Sicherheit bei der Verarbeitung personenbezogener Daten sicherstellen müssen. Artikel 32 Absatz 1 Buchstabe c spezifiziert, dass technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Daten zu schützen, einschließlich der raschen Wiederherstellung der Verfügbarkeit und des Zugangs zu den Daten im Falle eines physischen oder technischen Vorfalls. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit von Backups, wobei auch die Anforderungen der DSGVO bezüglich der Löschung personenbezogener Daten in Backups berücksichtigt werden müssen.
Die DSGVO stellt hohe Anforderungen an die Datensicherung: Zum einen müssen alle Server, die Daten übertragen, über eine Verschlüsselung verfügen, um die Informationen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Zusätzlich ist es erforderlich, dass Backup-Server umfangreich gegen Cyberangriffe abgesichert sind. Diese Backup-Server müssen zudem innerhalb der Europäischen Union (EU) stationiert sein, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die granulare Wiederherstellungsfähigkeit der Daten, was bedeutet, dass Daten präzise und selektiv zurückgeholt werden können, ohne ganze Datenbestände wiederherstellen zu müssen. Schließlich darf der Zugriff auf die Daten nur einem sorgfältig ausgewählten Personenkreis mit entsprechenden Berechtigungen erteilt werden. Dies gewährleistet, dass nur autorisierte Benutzer Zugang zu sensiblen Informationen haben.
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