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Erfolge & Krisen

Karstadt-Gründer: Vom Tuchhändler zum Einzelhandelsriesen

Karstadt gehörte lange Zeit zum Alltag in deutschen Innenstädten und galt als Inbegriff des klassischen Warenhauses. Doch was viele nicht wissen: Die Geschichte des Unternehmens ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte, sondern auch geprägt von Umbrüchen und Krisen. Wie wurde der Karstadt-Gründer erfolgreich und was geschah nach seinem Tod?

Der Karstadt-Gründer Rudolph Karstadt (1856–1944) begann seine Karriere als Tuchhändler in Wismar. Am 14. Mai 1881 eröffnete er dort sein erstes Geschäft, das sich schnell als erfolgreich erwies. Karstadt verstand es, hochwertige Stoffe und Textilien anzubieten und baute sich dadurch einen guten Ruf auf. Mit seinem Gespür für Trends und Geschäftssinn expandierte er bereits früh in andere Städte, darunter Hamburg und Berlin.

Karstadt gehörte zu den ersten deutschen Unternehmern, die feste Preise, Barzahlung und Selbstbedienung einführten – damals revolutionäre Konzepte im Einzelhandel. Schon vor dem Ersten Weltkrieg entstand ein deutschlandweites Filialnetz. Mit seiner Vision und seinem Engagement legte Karstadt den Grundstein für eines der bedeutendsten deutschen Warenhausunternehmen, das später als Karstadt AG, KarstadtQuelle AG, Arcandor AG und schließlich als Galeria Karstadt Kaufhof firmierte.

Rudolph Karstadt
Karstadt-Gründer
Geburtstag
16.02.1856
Geburtsort
Grevesmühlen
Abschlüsse
Kaufmannslehre
Beruf
Gründer und Unternehmer
Unternehmen

Karstadt

Karstadt-Gründer Rudolph Karstadt: Biografie & Meilensteine

Rudolph Karstadt stand auf seinem Weg zum Einzelhandelsriesen vor zahlreichen Herausforderungen. Als er 1881 sein erstes Geschäft eröffnete, hatte er nur ein Startkapital von 1000 Mark, geliehen von seiner Tante. Trotz kleiner Anfänge expandierte Karstadt durch kluges Krisenmanagement und innovative Ideen wie Selbstbedienung, Festpreise und Zentraleinkauf.

Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen die Unternehmensgründung 1881, die Expansion in weitere Städte ab 1884, die Einführung moderner Warenhauskonzepte sowie der Börsengang in den 1920er-Jahren.

Später prägten weitere Manager und Eigentümer wie Thomas Middelhoff, René Benko (Signa-Holding) und Investoren wie Hudson’s Bay Company und Stephan Fanderl die Entwicklung und Krisenbewältigung des Unternehmens – insbesondere während der Restrukturierungen und Insolvenzen ab den 2000er-Jahren.

Geschichte und Entwicklung von Karstadt: Von der Gründung bis zur Warenhauskette

Karstadt entwickelte sich vom kleinen Tuchhändler in Wismar zur größten deutschen Warenhauskette. Nach der Eröffnung des ersten Geschäfts 1881 folgte die Expansion mit weiteren Filialen bereits ab 1884. Im frühen 20. Jahrhundert wuchs Karstadt durch Zukäufe und die Eröffnung großstädtischer Warenhäuser, unter anderem in Leipzig (1901) und Hamburg (1912).

Die 1920er-Jahre brachten den Börsengang und eine deutschlandweite Präsenz. Während der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen zwangsweise auf „arische“ Eigentümer umgestellt – jüdische Mitarbeiter und Lieferanten wurden ausgeschlossen. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. In den 1960er und 1970er Jahren profitierte Karstadt vom Wirtschaftswunder, eröffnete große Filialen in westdeutschen Innenstädten und wurde einer der führenden Einzelhändler.

Mitte der 1990er erfolgte die Übernahme der Hertie-Warenhäuser, 1999 fusionierte Karstadt mit Quelle zur KarstadtQuelle AG. Nach weiteren Eigentümerwechseln, Restrukturierungen und der Fusion mit Kaufhof in 2019 firmiert das Unternehmen seitdem als Galeria Karstadt Kaufhof.

Einfluss von Karstadt auf die deutsche Einzelhandelsbranche

Der Karstadt-Gründer hatte, wie auch sein großer Konkurrent Leonhard Tietz (Gründer von Kaufhof), einen prägenden Einfluss auf die deutsche Einzelhandelsbranche. Beide Unternehmer etablierten das Warenhausprinzip („Alles unter einem Dach“), führten Festpreise und Barzahlung ein und setzten auf Direktbezug vom Hersteller. Karstadt trieb die Professionalisierung des Einzelhandels mit Zentraleinkauf, Eigenmarken und später Versandhandel voran.

In den 1920er- und 1930er-Jahren dominierten Karstadt- und Kaufhof-Häuser viele deutsche Innenstädte. Die Einführung moderner Verkaufsflächen, Eigenproduktionen und eine breite Sortimentserweiterung prägten den Markt nachhaltig. Bis heute gelten Karstadt und Kaufhof als Synonyme für Warenhauskultur in Deutschland, auch wenn ihre Marktanteile durch Shopping-Center und Online-Shops stark zurückgegangen sind.

Das Erbe des Karstadt-Gründers: Eigentümerwechsel & Krisen

Rudolph Karstadt hat nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, sondern auch ein wechselhaftes Erbe hinterlassen. Nach seinem Tod 1944 durchlief das Unternehmen zahlreiche Umbrüche. Während der NS-Zeit kam es zur Enteignung jüdischer Gesellschafter und Lieferanten (Arisierung). Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der Wiederaufbau und die Expansion in der westdeutschen Nachkriegszeit. In den 1990ern übernahm Karstadt die Hertie-Warenhäuser. 1999 fusionierte Karstadt mit Quelle zur KarstadtQuelle AG.

Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Restrukturierungen und staatlichen Hilfen durchlebte Karstadt mehrere Insolvenzen, u.a. 2009 als Arcandor AG und 2024 als Galeria Karstadt Kaufhof. Eigentümer wie die Hudson’s Bay Company und die Signa-Holding des österreichischen Investors René Benko prägten die jüngste Geschichte. Heute firmiert das Unternehmen als Galeria Karstadt Kaufhof, steht aber erneut vor existenziellen Herausforderungen durch E-Commerce, Filialschließungen und Marktanteilsverluste.

Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof – Eigentümer trennt sich von Geschäftsführung

Nach der dritten Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof übernahm Olivier Van den Bossche die Geschäftsführung und galt als zentrale Figur für den Neuanfang. Er senkte Kosten, verhandelte mit neuen Mietpartnern wie Decathlon, Lidl, Ikea und Media Markt – und machte das Unternehmen laut Insidern durch Rücklagen in Höhe von rund 300 Millionen Euro wieder zahlungsfähig. Doch im April 2025 wurde er überraschend von den neuen Eigentümern entlassen.

Diese Entscheidung traf das Investoren-Duo Richard Baker (NRDC Equity Partners, USA) und Bernd Beetz (BB Kapital SA, Deutschland), das Galeria im Jahr 2024 übernommen hatte. Schon früh hatten sich Spannungen zwischen Beetz und Van den Bossche abgezeichnet – Beetz hatte deutlich gemacht, selbst die strategische Ausrichtung des Konzerns bestimmen zu wollen.

Ein zentrales Element der Neuausrichtung ist der Umbau der Filialen zu gemischt genutzten Handelsflächen. Klassische Warenhäuser sollen durch Kooperationen mit externen Mietpartnern ergänzt oder ersetzt werden. Das Ziel der neuen Eigentümer ist es, mehr als 70 von 92 Standorten zu erhalten. Parallel dazu laufen Verhandlungen mit Vermietern. Geplant ist, die Mietkosten pro Standort auf 7 bis 11 Prozent des jeweiligen Umsatzes zu senken. Auch beim Personal gibt es Einschnitte. In der Konzernzentrale in Essen sollen rund 450 Arbeitsplätze wegfallen.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu diesem Thema

Wer ist der Karstadt-Gründer?

Der Karstadt-Gründer heißt Rudolph Karstadt.

Wann lebte der Karstadt-Gründer?

Von 1856 bis 1944 lebte der Karstadt-Gründer. 1881 eröffnete er seine erstes Geschäft.

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Über den Autor

Autorenprofil: Andreas Fricke

Andreas Fricke

Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.

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