Der Staat steht vor einem Milliardenverlust an Steuergeldern
Neue Studie: Corona-Krise fördert Schwarzarbeit
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Die Schwarzarbeit als Einkommensquelle, auch Schattenwirtschaft genannt, ist in Deutschland eigentlich seit fast 20 Jahren rückläufig. Doch diese Tatsache gilt nicht für Krisenzeiten. Denn so wie auch während der Finanzkrise 2009 könnte die illegale Arbeit durch die Corona-Krise wieder zunehmen. Diese Einschätzung hat der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität in Linz für die Zeitung „Welt am Sonntag“ abgegeben. Laut seiner Berechnung erhöht sich der Anteil der Schwarzarbeit am Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von rund neun auf elf Prozent. Das entspreche einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 32 Milliarden Euro auf etwa 348 Milliarden Euro.
Konjunktureinbruch begünstigt Schwarzarbeit
Schneider gibt mit dem Institut für angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen regelmäßig eine Schätzung zur Schwarzarbeit ab. Ende Mai hatte er einen Anstieg auf rund 344 Milliarden Euro prognostiziert. Im Februar waren die Experten von 322 Milliarden Euro ausgegangen. Schneider vermutet dahinter das folgende Prinzip: Wenn die Lage am Arbeitsmarkt gut ist und Mitarbeiter dringend gesucht werden, sinkt gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit der Schwarzarbeit. Doch durch den aktuellen Konjunktureinbruch versuchen die Menschen nun, neben der Kurzarbeit etwas dazuzuverdienen. In der „Welt am Sonntag“ teilte Schneider dazu mit: „Die Leute haben durch Kurzarbeit mehr Zeit und zum Teil kräftige Einkommenseinbußen, das treibt sie in die Schattenwirtschaft.“
Der Chef der „Wirtschaftsweisen“, Lars Feld, kritisierte in diesem Zusammenhang den vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf. Dieser besagt, dass Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie verboten werden sollen. Der „WamS“ sagte er: „Der Staat sollte es unterlassen, mit zusätzlichen, unter dem Deckmantel der Corona-Krise getroffenen Maßnahmen, Arbeitskräfte in die Schattenwirtschaft zu treiben.“
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.