Ifo-Institut bestätigt: 2,6 Millionen Menschen sind im Januar in Kurzarbeit
Anstieg der Kurzarbeit in Deutschland durch Lockdown
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Verlängerter Lockdown Schuld am Anstieg der Kurzarbeit
Der Lockdown, der Anfang 2021 von der Bundesregierung verlängert wurde, hat dafür gesorgt, dass die Kurzarbeit in Deutschland nochmals stark angestiegen ist. Zu diesen Erkenntnissen kam das Münchener Ifo-Institut, nach dessen Berechnungen 2,6 Millionen Menschen momentan in Kurzarbeit sind. Im Vergleich zu Dezember 2020 sind dies 400.000 Menschen mehr, die von ihren Arbeitgebern vorerst nach Hause geschickt wurden. Demnach sind 7,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit.
Unter den Betrieben die es besonders hat trifft, sind vor allem Gaststätten und Hotels. Denn mit geschätzten 594.000 Kurzarbeitern und dementsprechend 56 Prozent aller Arbeitnehmer im Gastgewerbe liegen sie ganz weit vorne. Knapp dahinter liegt der Handel, der um die 556.000 Menschen in Kurzarbeit schicken musste. Diese Zahlen sind doppelt so hoch, wie die, Anfang Dezember 2020.
Umsatzzahlen schwanken je nach Branche deutlich
Doch nicht nur die Zahl der Kurzarbeiter bietet Grund zur Besorgnis, denn auch die Umsätze sinken immer mehr. Für Kaufhäuser, Textil- und Schuhhändler brachte 2020 ein deutliches Minus von 23,4 Prozent. Doch der Internet- und Versandhandel konnte zur gleichen Zeit einen deutlichen Umsatzanstieg verzeichnen. Denn real stieg der Umsatz um 24,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Lebensmittel- und Getränkehandel ebenso wie die Möbel- und Heimwerkermärkte wirtschafteten erfolgreich. So stieg der Gesamtumsatz des Einzelhandels auf rund vier Prozent, wodurch 2020 trotz Corona-Krise ein Rekordumsatzplus entstand. Doch betrachtet auf den Gesamthandel, konnte das größte Umsatzminus seit Beginn der Statistik 1994 festgestellt werden, da für viele Geschäfte gerade das lukrative Weihnachtsgeschäft komplett ausfiel.
Ifo-Institut: Zahl der Kurzarbeiter sank im September 2020
Artikel vom 09.09.2020
Durch den wirtschaftlichen Stillstand durch die Corona-Pandemie konnten zahlreiche Betriebe ihre Mitarbeiter nicht mehr vollständig bezahlen. Deshalb mussten viele Arbeitnehmer Kurzarbeit anmelden. Damals waren es weit über sieben Millionen Kurzarbeiter, diese Zahl ist seitdem deutlich zurückgegangen. Laut Ifo-Institut sinkt die Anzahl nun noch einmal um eine Million im Vergleich zum Vormonat und liegt damit erstmals unter fünf Millionen.
Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im August unter die Marke von fünf Millionen gefallen. Das geht aus einer Schätzung des Münchner Ifo-Instituts hervor. Die Grundlage dafür ist die Befragung von bundesweit 9.000 Unternehmen für die monatliche Konjunkturprognose des Instituts. Demnach waren bundesweit 4,6 Millionen Menschen in Kurzarbeit, eine Million weniger als im Juli. Damit ist die Zahl nach wie vor sehr hoch, aber seit dem Stillstand der Industrie im Frühjahr schon wieder deutlich zurückgegangen. Im Mai waren es noch über sieben Millionen Kurzarbeiter.
Bayern liegt bei den Kurzarbeitern vorne
Das Bundesland mit der höchsten Anzahl an Kurzarbeitern – sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual – ist nach wie vor Bayern. Dort sind etwa 990.000 Menschen nicht voll beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Mit 16 Prozent Anteil folgt an zweiter Stelle Baden-Württemberg, wo geschätzt 750.000 Arbeitnehmer betroffen sind. „In Ländern mit großer Automobil- und Zulieferer-Industrie sowie Metallverarbeitung und Maschinenbau wird weiterhin sehr viel Kurzarbeit gefahren“, sagte Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link in einer Stellungnahme zur aktuellen Schätzung. Auf Platz zwei liegt dabei das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 940.000 Kurzarbeitern. Die geringsten Zahlen besitzen hingegen laut Ifo-Institut die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg mit einem Anteil von jeweils 10 Prozent.
Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
Erst vor knapp zwei Wochen hatte die Regierung die Zahlungen des Kurzarbeitergeldes verlängert. Union und SPD einigten sich dabei auf eine Verlängerung von regulär 12 auf bis zu 24 Monate. Die verlängerte Bezugsdauer soll für Betriebe gelten, die bis zum 31. Dezember 2020 Kurzarbeit eingeführt haben. Somit gelten die Zahlungen maximal bis zum 31.12.2021. Damit die Bundesagentur für Arbeit die Milliardenkosten für Kurzarbeiter übernehmen kann, will die Koalition dafür Steuergelder einsetzen. Dieses soll als Zuschuss und nicht als Darlehen fließen.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.