Erst Trockenfleisch, jetzt Eltern-Tinder
Preglife Connect: Tinder für Eltern
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Inhaltsverzeichnis
- Vom Corona-Crash zum Eltern-Tinder
- Preglife Connect: Bisher mäßiger Erfolg
- Nur 6.000 aktive Nutzer bei Preglife Connect
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Der Gründer Tim Schulz wurde 2019 als Teilnehmer bei „Die Höhle der Löwen“ bekannt. Mit seinem Startup Renjer, das Trockenfleisch von Elch, Rentier und Hirsch verkaufte, überzeugte er Ralf Dümmel als Investor. 100.000 Euro investierte der Löwe damals. Der Auftritt von Schulz in der VOX-Show wirkte sich positiv aus: Statt 80.000 Snacktüten verkaufte das schwedische Startup in besagtem Jahr 400.000. Alles schien auf eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens hinzudeuten.
Vom Corona-Crash zum Eltern-Tinder
Mit dem ersten Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie gingen auch zahlreiche Reisestopps einher. Damit entfiel von einem Moment auf den anderen die Haupteinnahmequelle von Renjer: Der Verkauf des Trockenfleischs an Orten wie Flughäfen, Touristenshops und Fähren. Das Investment durch Ralf Dümmel habe das Unternehmen durch die Corona-Jahre getragen, erklärt Gründer Tim Schulz.
2020 begann Schulz mit der Entwicklung der App Bej, die inzwischen Preglife Connect heißt. Diese sollte werdenden Eltern oder Eltern mit Kindern die Möglichkeit geben, Kontakte zu Gleichgesinnten aufzubauen. Eine Art Tinder für Eltern, wenn man so möchte. Inspiriert wurde der Gründer von Freunden, die kleine Kinder hatten und gerne Freunde in gleichen Lebenslagen hätten. Beispielsweise sei da der Wunsch, sich über kindbezogene Themen auszutauschen. Nutzer der App können Angaben zu ihrer Familiensituation, ihrem Alter, Wohnort und ihren Interessen machen. Dazu zählt beispielsweise auch, ob sie Kinder haben oder Nachwuchs erwarten.
Preglife Connect: Bisher mäßiger Erfolg
Während Tim Schulz bereits an der App arbeitete, die heute Preglife Connect heißt, arbeitete er parallel als Finanzchef seines ersten Startups Renjer. 2021 gab er seine Position bei Renjer auf und verkaufte seine Anteile von 25 % an eine tschechische Firma. „Ich war froh, dass ich überhaupt noch was bekommen habe“, sagt Schulz über den Deal in Höhe von 25.000 Euro. Mehr waren seine Anteile an Renjer zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wert.
Der Erfolg der zweiten Gründung hält sich allerdings bisher in Grenzen, da nur wenige Nutzer wirklich aktiv sind. 2021 stand das Startup kurz vor der Insolvenz, so Schulz. Die Firma Preglife übernahm Bej schließlich, gemeinsam mit 65 % der Anteile. Das schwedische Unternehmen führt bereits eine App, mit der Frauen die Entwicklung ihres Kindes von der Schwangerschaft bis zu zwei Jahre nach der Geburt verfolgen können. Die nun umbenannte App Preglife Connect stellt eine nützliche Ergänzung dar, um werdenden bzw. frischen Eltern den Kontakt zu Gleichgesinnten zu erleichtern.
Nur 6.000 aktive Nutzer bei Preglife Connect
Etwa 15.000 Konten sind bei Preglife Connect registriert, davon sind allerdings nur 6.000 Nutzer aktiv. Profitabel sei die Firma noch nicht, sagt Gründer Tim Schulz. Seit kurzer Zeit ist die App auch außerhalb Schwedens verfügbar, darunter in Deutschland und Österreich. Darüber hinaus plant das Startup seine Expansion nach Polen, Brasilien und Norwegen. Schulz nennt 2022 das entscheidende Jahr. „Wenn wir nicht profitabel sind oder richtig viele Nutzer dazubekommen, erhalten wir kein weiteres Geld mehr“, so der Gründer von Preglife Connect.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.