Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis Gasper Cooking: Vom Notfallplan zur erfolgreichen Online-Kochschule
Featured image: Pressefoto Gasper Cooking
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Durch die vergangenen Monate der Corona-Pandemie fielen bei zahlreichen Gründern die Einnahmen weg, viele Unternehmen standen sogar komplett vor dem Aus. Doch manchmal entstehen aus einer Notsituation auch neue Geschäftskonzepte. So wie bei Dennis Gasper und seinem Konzept für Online-Kochkurse, dass er gemeinsam mit Benjamin Arndt von der Agentur arndtteunissen etablierte. Auf der dazugehörigen Website von „Gasper Cooking“ können interessierte Hobby-Köche einen Kurs buchen, der dann online stattfindet und spannende Rezepte präsentiert. Auch Firmenevents sind über die Plattform möglich.
Dabei entdeckten Dennis und Benjamin eine Marktlücke, die auch nach dem Lockdown funktioniert. Mittlerweile haben schon über 5.000 Personen und knapp über 400 Firmen bei Gasper Cooking mitgemacht. In Zukunft soll die Marke noch weiter ausgebaut werden, auch neue Kurse sind in Planung. Doch wie genau fing alles an? Und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit Dennis und Benjamin erfahren, worauf es bei der Planung ankommt, wie die Umsetzung funktionierte und warum sich beide für ein Online-Business entschieden haben.
Phase 1: Ideenfindung
Dennis, wann genau entstand deine Idee für Gasper Cooking?
Die Idee für Gasper Cooking kam tatsächlich von meiner Frau Karolin. Denn ich hatte mich Anfang 2020 selbständig gemacht, um Gastronomie-Betriebe zu beraten und eine Kochschule als Nachfolger zu übernehmen. Corona hat mir da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich stand bei Null. Meine Frau entwickelte dann im Homeoffice die Idee für Online-Kochkurse. Ehrlicherweise konnte ich mir dieses Format überhaupt nicht vorstellen, aber Karolin blieb zum Glück sehr hartnäckig. Gemeinsam überlegten wir dann, wie ein Online-Kurs funktionieren könnte und entwickelten das Konzept. Parallel wandte ich mich an die Agentur arndtteunissen, die eine prägnante Marke und die Website entwickelten.
Wie hast du erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Die Anfragen rund um Online-Events stiegen durch die Corona-Pandemie ab April bzw. Mai dieses Jahres stetig an. Und gerade große Firmen mit vielen Standorten reagierten begeistert auf diese Eventform. Denn sie steht für Teambildung, Vernetzung sowie Mitarbeitermotivation – und das kostensparend und nachhaltig. Außerdem hat Corona die Digitalisierung in Deutschland extrem beschleunigt. Dadurch ist mit Gasper Cooking ein dauerhaftes Geschäftsmodell entstanden – denn die Digitalisierung wird bleiben und fortschreiten.
Phase 2: Planung
Benjamin, welche ersten Schritte standen bei der Planung für Gasper Cooking an?
Zuerst erarbeiteten wir uns das grundsätzliche Geschäftsmodell mit einem Business Model Canvas. Im Anschluss entwarfen wir in den folgenden Wochen ein Corporate Design für Gasper Cooking, das auf digitale Kommunikation ausgelegt war. Parallel führten wir einen Anforderungs-Workshop mit Dennis und seiner Frau durch, um die grundsätzlichen Funktionen der erste Website-Version anzupassen. Dann sind erste Wireframes und Skizzen der Website entstanden, die wir in einen funktionierenden Prototypen überführten.
Was folgte für dich danach noch, bis die Plattform an den Start ging?
Die ursprüngliche Idee für die Übernahme einer Kochschule besaß Dennis ja schon Anfang 2020. Deswegen konzipierten wir schon früh einen Plan rund um den Markenaufbau. Allerdings mussten wir nun vieles neu denken. Immerhin hatte sich das Geschäftsmodell für Gasper Cooking nochmal um 180 Grad gedreht. Dabei bestand die Herausforderung für mein Agentur-Team darin, vergleichbare bzw. ähnliche Geschäftsmodelle auf dem Markt zu recherchieren, was Gründer immer tun sollten. Zu unserer Verwunderung gab es keine anderen Online-Kochschulen.
Dennis, kannst du dich noch an deinen allerersten Kurs von Gasper Cooking erinnern?
Na klar, denn ich probierte das Konzept von Gasper Cooking zuerst an meiner Sportgruppe aus. Der Katzen-Kratzbaum diente als optimale Höhe für die Kamera, um die gesamte Kochinsel abzudecken. Außerdem hatte ich im Vorfeld eine Einkaufsliste erstellt und einen Einladungslink über die Plattform Zoom verschickt. Dabei gab es ein vegetarisches Menü bestehend aus Rote-Beete- Suppe, Blumenkohl-Risotto und Joghurt-Beeren Trifle. Das Ganze haben wir dreimal wiederholt und Kleinigkeiten angepasst, bis ein positives Feedback aller Beteiligten zurückkam. Generell ist es wichtig, schnell ein Feedback einzuholen und sich dadurch weiterzuentwickeln.
Phase 3: Gründung
Ihr habt euch für ein Online-Business entschieden: Warum lohnt sich das für Gründer?
Unserer Meinung nach handelt es sich beim Online-Bereich und damit der Digitalisierung von Dienstleistungen bzw. Produkten um die Zukunft. Denn ein Online-Business wie Gasper Cooking bietet zum Beispiel den entscheidenden Vorteil der unbegrenzten Verfügbarkeit. Weil es von überall durchführbar ist und das mit wenig Aufwand. Hinzu kommt die Kostenneutralität, wenn eine Raummiete oder andere zusätzliche Fixkosten fehlen. Das Potential ist schier unendlich.
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Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von Gasper Cooking gemacht?
Anfänglich haben wir das Potential der Geschäftsidee von Gasper Cooking in Frage gestellt. Nach dem Motto: Und was ist nach Corona? Dabei funktioniert es vollkommen losgelöst von der Pandemie, das mussten wir erstmal erkennen. Deshalb können wir Gründern raten, sich auch auf neue Geschäftskonzepte einzulassen, besonders im digitalen Bereich. Denn der Bedarf nach neuen und vereinfachten Prozessen wird immer existieren, ob nun mit oder ohne Pandemie.
Phase 4: Wachstum
Was macht Gasper Cooking im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Zum einen ist der Markenauftritt im Vergleich zur Konkurrenz sehr besonders, dieses Feedback bekommen wir unmittelbar von unseren Kunden. Und den ersten Eindruck vermittelt man eben nur einmal, deshalb unser Tipp: Hier nicht am falschen Ende sparen! Außerdem legen wir viel Wert auf die Kombination von Wissen und Unterhaltung. Denn natürlich soll kochen Spaß machen, aber wir möchten mit Gasper Cooking die Zuschauer auch für das Thema Ernährung sensibilisieren.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher erfolgreich genutzt?
Neben klassischer PR setzen wir auf Online-Marketing-Maßnahmen bei Google und auf verschiedenen Social Media-Plattformen. Denn insbesondere Instagram ist ein wesentlicher Kanal für uns, um Tipps und Tricks rund um das Kochen zu vermitteln. Hinzu kommt bei Gasper Cooking das Empfehlungsgeschäft, das ist nach wie vor der beste Kanal, persönliche Empfehlungen sind besonders wertvoll.
Welche geheimen Tipps möchtet ihr angehenden Gründern geben?
Glaub an dich stell bei den ersten Zweifeln nicht alles in Frage, das hat die Entwicklung von Gasper Cooking gezeigt. Aber auch Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit sind wichtige Erfolgsfaktoren in schwierigen Phasen. Außerdem sollten Gründer unserer Meinung nach zwar Pläne besitzen, aber nicht alle Details akribisch ausarbeiten. Immer wieder sehen wir Gründerteams, die an der Umsetzung kaputt gehen. Daher einfach auch mal machen und immer wieder nachjustieren, das erhöht die Chancen für einen langfristigen Erfolg.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.