Effektive Prozessoptimierung mit einem unverzichtbaren Werkzeug
Warenwirtschaftssystem im Handel: Grundlagen, Vorteile und Funktionen

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Ohne ein Warenwirtschaftssystem gehen Handelsunternehmen in ihrer Lagerverwaltung schnell auf Blindflug.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Warenwirtschaftssystem?
- Für wen ist ein Warenwirtschaftssystem geeignet?
- Ziele und Aufgaben
- Was kostet ein Warenwirtschaftssystem?
- Branchenspezifische Anbieter für Warenwirtschaftssysteme
-
7 Tipps für die erfolgreiche Implementierung eines Warenwirtschaftssystems
- Tipp 1: Ziele und Zwischenziele definieren
- Tipp 2: Das Warenwirtschaftssystem sinnvoll aufbauen
- Tipp 3: Reports und Dashboards einrichten
- Tipp 4: Schnittstellen konfigurieren
- Tipp 5: Ausreichend und intensiv testen
- Tipp 6: Mitarbeiter im Umgang mit dem Warenwirtschaftssystem schulen
- Tipp 7: Regelmäßig Lagerstichproben vornehmen
- Fazit: Das moderne Warenwirtschaftssystem als unverzichtbarer Begleiter
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Was ist ein Warenwirtschaftssystem?
Im Bereich des Einzelhandels und für Onlineshops ist ein Warenwirtschaftssystem (WaWi) elementar für eine langfristig erfolgreiche Führung des Unternehmens. Ein solches System dient zur Organisation sämtlicher Prozesse – vom Warenfluss über die Bestellung bis hin zum Verkauf und zuletzt möglicher Rücknahmen. Dadurch hast du zu jeder Zeit einen Überblick zum Lagerort und den Verkaufszahlen der bestehenden Artikel.
Für wen ist ein Warenwirtschaftssystem geeignet?
Warenwirtschaftssysteme werden schon lange nicht mehr nur von Handelsketten und Großhändlern eingesetzt. Unabhängig vom Vertriebskanal und Sortiment greifen immer mehr kleine und mittlere Händler auf ein modernes System zurück. Die Gründe dafür sind einfach und leicht nachvollziehbar: Zu Beginn scheinen logistische Abläufe und der Überblick der Waren noch mit einfachen Sheets überschaubar. Doch sobald es zu einem schnellen Wachstum kommt, geht schnell ein anscheinend sicherer Überblick in der Lagerverwaltung verloren. Die Folge sind Unzufriedenheit der Kunden bis hin zu Beschwerden. Empfohlen wird deshalb, ab einer Lagerung von mehr als 100 verschiedenen Artikel sowie beim Betreiben von E-Commerce die Waren korrekt in einem Warenwirtschaftssystem zu verwalten.
Ziele und Aufgaben
Das Ziel eines Warenwirtschaftssystems ist es, maßgeblich den Erfolg eines Unternehmens zu steigern. Im Fokus steht die ganzheitliche Prozessoptimierung bezüglich der Verfolgung sämtlicher Warenbewegungen. Umfassend werden hier alle Daten aus verschiedenen Absatzkanälen gesammelt: Vom stationären Geschäft über die betriebenen E-Commerce Kanäle, wie der eigene Online Shop oder externe Anbieter wie Amazon. Im Folgenden bekommst du einen genaueren Überblick über die zentralen Ziele und Aufgaben der Warenwirtschaft:
- Zentrale Datensammlung
Durch einen zentralen „Ort“ an dem alle Informationen zu deinen Artikeln liegen schaffst du automatisch eine höhere Qualität und reduzierst den Aufwand der Datenpflege - Zeitersparnis
Hier gilt: Je automatisierter und optimierter Abläufe sind, desto geringer ist der zeitliche Aufwand für jeden Suchenden Informationen über bestimmte Artikel in deinem Angebot zu erfahren. - Einfachheit der Datensuche
Mithilfe eines einheitlichen und modernen Warenwirtschaftssystem ist es möglich, schnell und einfach Daten zu suchen und zu finden. - Transparenz & Schnelligkeit
In Echtzeit kann jeder Nutzer die Daten im aktuellsten Stand abrufen. Anhand der Transparenz gibt es schnellere Abläufe und Fehlerminimierung. - Effizienter Einkauf
Moderne Warenwirtschaftssysteme ermöglichen einen effizienteren Einkauf. Vor allem können sich Mitarbeiter in wenigen Schritten einen Überblick über notwendige Nachbestellungen schaffen und das System dies automatisch durchführen. - Übergreifender Verkauf
Schnell und einfach können verschiedene Schnittstellen zu anderen Shopsystemen hergestellt werden, wodurch der Austausch der Daten verschiedener Channel (z.B. Store und Onlineshop) miteinander verknüpft sind. - standardisierte Abwicklung von Aufträgen
Ob Angebote, Aufträge, Rechnungen oder Retouren. Durch moderne Warenwirtschaftssysteme werden häufige Aufgaben deutlich schneller durchgeführt und standardisiert. - Optimierung der Marketingstrategie
Als weiterer Punkt gilt: Wir sind nicht unsere Kunden! Wir brauchen hauptsächlich Daten um wirklich zu verstehen, was unsere Kunden wollen. Auch hierfür liefert ein Warenwirtschaftssystem die ideale Grundlage. Folglich werden dadurch Marketingstrategien und die Performance verschiedener Strategien besser ausgewertet und optimiert.
Was kostet ein Warenwirtschaftssystem?
Die Kosten variieren je nach Unternehmensgröße, Anforderungen und den verschiedenen Abrechnungsmodellen (monatliche Abomodelle vs. Einmalzahlung) der Softwareanbieter. Insgesamt gibt es mittlerweile eine große Preisspanne bei den Anbietern. Es gibt bereits Lösungen für unter 100 Euro, während spezifische Individuallösungen in Einmalzahlungen bei über 1.000 Euro liegen können. Gleichzeitig müssen laufende Kosten wie z.B. Wartungskosten berücksichtigt werden. Genauere Orientierungen ergeben sich in Form einer Bedarfsanalyse.
Branchenspezifische Anbieter für Warenwirtschaftssysteme
Mittlerweile gibt es eine große Bandbreite an Anbietern für Warenwirtschaftssysteme im Einzelhandel oder im E-Commerce. Jedes Unternehmen muss analysieren, welche Lösungen sie benötigen um ihre Warenprozesse zu optimieren. Zur Orientierung gibt es bereits Branchenspezifische Systeme:
Gastronomie
- Gastronovi
- Minervas
- GastroControl
- ROP10
Apotheke
- ADG
- awinta
- CIDA
Spielwaren
- Signum
- KISS
- VEPOS
Schuhe
- Signum
- Cashtex
Textilbranche
- Soft
- Vario
- WWS
- MODE PROFI
7 Tipps für die erfolgreiche Implementierung eines Warenwirtschaftssystems
Tipp 1: Ziele und Zwischenziele definieren
Bevor es in die Anwendung eines Warenwirtschaftssystems geht, ist es zuerst notwendig Ziele und Zwischenziele zu definieren und kommunizieren. Die Ziele sollten dabei nach dem SMART-Prinzip immer zeitgebunden und messbar sein.
Tipp 2: Das Warenwirtschaftssystem sinnvoll aufbauen
Zweitens, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass logische Waren-und Anzeigengruppen angelegt werden. Dadurch wird ein Überblick über alle Warenarten sichergestellt. So gehört beispielsweise zu einem Schuhgeschäft die Warengruppe „Damenschuhe“. Dementsprechend wären dann mögliche zugehörige Artikelgruppen „Sandalen“, „Sneaker“, „Stiefeletten“.
Tipp 3: Reports und Dashboards einrichten
Die Datenanalyse und Optimierung sind häufig unterschätzte Goldgruben, wenn es um Prozessoptimierung geht. Daher sollten von Beginn an Reportings und Dashboards eingerichtet werden. Dadurch wird der Erfolg des Warenwirtschaftssystems stets im Auge behalten.
Tipp 4: Schnittstellen konfigurieren
Gerade im E-Commerce und mit dem Ziel Multi-Channel oder Omni-Channel Marketing zu betreiben, sind gut verknüpfte Systeme die treibende Kraft für einen erfolgreichen Handel. Daher ist es bedeutend alle notwendigen Schnittstellen sicherzustellen, um einen reibungslosen Datenfluss zu ermöglichen.
Tipp 5: Ausreichend und intensiv testen
Bevor ein neues System implementiert wird und offiziell live geht, sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, um alle Prozesse zu testen. Infolgedessen werden die Fehlerquoten der eingerichteten Prozesse minimiert.
Tipp 6: Mitarbeiter im Umgang mit dem Warenwirtschaftssystem schulen
Was bringt es einem Unternehmen, wenn das System einwandfrei funktioniert, aber die Mitarbeiter nicht wissen, wie sie es (richtig) bedienen? Eine intensive Schulung und Klärung aller Rückfragen sollte dementsprechend mit eingeplant werden. Es ist hierbei stets sinnvoll nicht nur die Theorie zu erklären, sondern darüber hinaus den Mitarbeitern die Zeit zu geben, sich mit dem System praktisch vertraut zu machen.
Tipp 7: Regelmäßig Lagerstichproben vornehmen
Auch wenn es nicht gerne ausgesprochen wird, so lautet hier das Stichwort: Diebstahl. Dies ist im stationären Einzelhandel ein nicht seltenes Problem. Anhand der Warenwirtschaft kann gezielt durch Stichproben diesem Laster besser Einhalt geboten werden.
Fazit: Das moderne Warenwirtschaftssystem als unverzichtbarer Begleiter
Abschließend, lässt sich sagen, dass ohne Warenwirtschaft bei einem umfangreichen Lager Einzelhandel und E-Commerce nicht funktioniert. Doch ebenfalls bei kleineren Unternehmen und Startups zahlt sich die frühe Implementierung einer passenden Lösung langfristig aus. Die Vorteile sind umfangreich und reichen von einem umfassenden Überblick, Datenanalyse bis hin zur Prozessoptimierung. Folglich profitieren Unternehmen langfristig von solchen Lösungen. Zuletzt muss stets die passende Lösung für das Unternehmen gefunden oder darauf zugeschnitten werden. Hier gilt folglich: Ausführlich informieren und beraten lassen.

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Über den Autor

Andreas Fricke
Andreas ist seit März 2022 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortet er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.