Was du bei der Einfuhr von Waren aus Fernost beachten musst
Produkte aus China importieren: Das ist dabei wichtig
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Inhaltsverzeichnis
- Wichtige Tipps, wenn du Produkte aus China importieren und verkaufen möchtest
- Produkte aus China importieren: Umsatzsteuer und Zollgebühren werden fällig
- Produkte aus China importieren: ein Fazit
- Häufige Fragen (FAQ) zu Produkte aus China importieren
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
In diesem Artikel findest du Antworten auf folgende Fragen zum Thema „Produkte aus China importieren“:
- Was ist alles zollpflichtig?
- Wie kann ich Produkte aus China importieren?
- Welche Ware kommt aus China?
- Wieviel Umsatzsteuer auf Ware aus China?
- Was muss ich beim Import beachten?
Wichtige Tipps, wenn du Produkte aus China importieren und verkaufen möchtest
Sobald du Produkte aus China findest, die du dann über deine eigene Website weiterverkaufen und somit importieren möchtest, musst du dich mit Themen wie Qualität, Patentrechten, Einfuhrbestimmungen, Zollangelegenheiten und Umsatzsteuer auseinandersetzen. Zudem solltest du bei einem China-Import überlegen, wie du die Kommunikation mit dem chinesischen Hersteller am effizientesten gestaltest und wie sich Rücksendungen am ehesten zuverlässig bewerkstelligen lassen.
Informationen über den Hersteller einholen
Der allererste Schritt für den China-Import ist, dass du über den Hersteller eines interessanten Produkts möglichst umfassende Informationen einholst. Hier kannst du die Internetrecherche nutzen, die Unternehmenswebsite genau anschauen (und im Bedarfsfall übersetzen lassen) und auch versuchen, über die zuständigen Behörden in China etwas zu erfahren. Im Idealfall hast du private Kontakte nach China und kannst diese nutzen, um etwas zur Zuverlässigkeit des jeweiligen Unternehmens in Erfahrung zu bringen.
Verträge und Vereinbarungen
Klar formulierte Verträge sind beim Import aus China unerlässlich. Sie definieren Preise, Lieferzeiten, Qualitätsstandards und mehr. Schriftliche Vereinbarungen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und schützen vor unerwarteten Problemen. Bevor du Bestellungen aufgibst, stelle sicher, dass alle Details im Vertrag festgehalten sind. Verhandlungen sollten offen sein, und beide Parteien müssen sich der Bedingungen bewusst sein. Ein rechtsverbindlicher Vertrag bietet rechtliche Sicherheit, falls Probleme auftreten sollten. Denke daran, kulturelle Unterschiede in der Verhandlungsführung zu berücksichtigen und einen Anwalt hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass der Vertrag rechtlich wirksam ist.
Die Produkt-Qualität
Bevor du ein China-Import tätigst, ist es unbedingt notwendig, dass du dich von der Qualität der Ware überzeugst. Dies funktioniert natürlich am besten, wenn du die Produkte vor Ort selbst in Augenschein nimmst. Dafür musst du allerdings nach China reisen und in der Lage sein, mit dem Hersteller zu sprechen. Falls du keine Sprachkenntnisse in Chinesisch besitzt und dein Geschäftspartner kein Englisch sprechen kann, ist ein Dolmetscher die beste Lösung. Er ist zudem in der Lage, dir Tipps in Sachen Verhalten und Umgang zu geben.
Falls du nicht die Mittel für eine solche Reise hast, kannst du natürlich auch per Mail oder Live-Chat Kontakt aufnehmen. Wenn du nicht vor Ort bist, lass dir auf jeden Fall ein paar Exemplare des Produkts als Probe schicken. So hast du trotzdem die Möglichkeit dich von der Qualität zu überzeugen und bekommst gleichzeitig Informationen zu den Lieferfristen aus China.
Einer der wichtigsten Aspekte ist der des Marken- bzw. Patentrechts. Solange du dich für ein in China entwickeltes Produkt interessierst, bist du relativ sicher. Anders verhält es sich, wenn das Produkt als Ganzes oder in Teilen im Verdacht steht, eine Fälschung zu sein. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Verletzung von Markenrechten oder Patenten kann beim China-Import hohe Strafen nach sich ziehen.
Zertifizierungen und Normen
Die Einhaltung von Zertifizierungen und Normen ist entscheidend, um Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Abhängig von deinem Produkt können verschiedene Zertifikate wie CE, RoHS oder ISO erforderlich sein. Diese Zertifikate zeigen, dass deine Produkte den jeweiligen Vorschriften entsprechen. Stelle sicher, dass deine Lieferanten über die nötigen Zertifizierungen verfügen und sie bei den Produkten beifügen. Ignoriere diese Anforderungen nicht, da Nichteinhaltung zu rechtlichen Problemen oder Produktrückrufen führen kann. Verifiziere die Gültigkeit der Zertifikate und stelle sicher, dass sie für die Länder, in die du importierst, anerkannt sind
Kommunikation und Kultur
Die Kommunikation mit chinesischen Lieferanten erfordert Sensibilität für kulturelle Unterschiede. Sei respektvoll und geduldig, um Missverständnisse zu minimieren. Kommuniziere klar und präzise. Beachte, dass „Ja“ nicht immer Zustimmung bedeutet, sondern eher eine Bestätigung des Empfangs. Verwende klare Anweisungen und frage nach Verständnis. Achte auf Zeitunterschiede und Feiertage, die die Kommunikation beeinflussen können. Berücksichtige, dass Face-to-Face-Treffen oder Videokonferenzen die Beziehung stärken können. Eine gute Kommunikation erleichtert nicht nur den Importprozess, sondern kann langfristige Partnerschaften fördern.
China-Import nach Deutschland: Einfuhrbestimmungen und Zollangelegenheiten
Ein spannendes Themenfeld sind die Einfuhr- und Zollbestimmungen für Produkte, die aus Ländern außerhalb der Europäischen Union nach Deutschland eingeführt werden. Hier gibt es u. a. folgende gesetzliche Regelungen beziehungsweise Beschränkungen zu beachten:
- Import von Bekleidung und Textil bedarf einer Einfuhrgenehmigung
- Arznei- und Betäubungsmittel unterliegen strengen Vorschriften und Kontrollen
- Chemikalien bedürfen besonderer Genehmigungen zur Einfuhr
- Mitgeführte Barmittel im Gesamtwert von 10.000 Euro oder mehr müssen schriftlich angemeldet werden
- Produkte aus Tieren (z.B. aus Leder, Tierfell) dürfen nicht aus bedrohten Tierarten hergestellt sein
- Der Import von Medien wird streng überwacht (Stichwort Jugendgefährdung)
- Die Einfuhr von Waffen unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben
- Folterwerkzeuge unterliegen einem Handelsverbot
Damit du keine verbotenen Produkte aus China importierst, solltest du dich beim Zoll erkundigen, welche Waren eventuell einem generellen Verbot unterliegen oder mit Beschränkungen belegt sind. So bist du rechtlich gesehen immer auf der sicheren Seite.
Produkte aus China importieren: Umsatzsteuer und Zollgebühren werden fällig
Wenn man als Urlauber eine Kleinigkeit aus China mitbringt, muss man bis zu einem Betrag von 26 Euro keine Einfuhrumsatzsteuer entrichten. Überschreitet der Wert der mitgebrachten Urlaubserinnerung diesen Betrag, werden 7 Prozent (z. B. Für Bücher) oder 19 Prozent Umsatzsteuer fällig.
Als Selbstständiger kannst du dich mit der sogenannten Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG (Umsatzsteuergesetz) von der Umsatzsteuer befreien lassen. Dies gilt aber nur bis zu einem Jahresumsatz von 22.000 Euro. Bei Warenbezügen aus dem Ausland gilt allerdings die Erwerbsbesteuerung und daher findet die Kleinunternehmerregelung keine Anwendung.
Die Zollgebühren sind etwas anderes, als die Umsatzsteuer. Diese Gebühren werden auf bestimmte Produkte erhoben und fallen ab einem Wert von über 150 Euro an. Bücher, digitale Fotoapparate oder USB-Sticks sind frei von Zollgebühren. Für DVDs oder CDs berechnet der Zoll 3,5 Prozent und für Textilien oder Bekleidung fallen 12 Prozent Zollgebühren an. Auch hier solltest du dich ausführlich informieren, um die Kosten besser planen zu können.
Rücksendungen von fehlerhaften Produkten aus China
Wenn du als Händler in Deutschland mit einem Hersteller kooperierst, gestalten sich Retouren relativ einfach. Beanstanden aber Kunden ein Produkt aus China, so kann sich die Rücksendung, der Ersatz oder gar die Erstattung des Kaufpreises als etwas schwieriger erweisen. Dies ist vor allem der Fall, wenn du die chinesischen Produkte mittels Dropshipping versendest, denn dann wird die Ware direkt vom chinesischen Hersteller zu deinem Kunden gesandt. Da die Rücksendung nach China aber schwierig und mit relativ hohen Kosten verbunden ist, werden sich unzufriedene Kunden vor allem an dich als Betreiber des Online-Shops wenden. Für diese Situation brauchst du eine möglichst gute organisatorische Absprachen mit deinem chinesischen Partner. Immerhin steht der Kunde zu dir in einer Beziehung. Handelt es sich jedoch um einen Herstellungsfehler, kannst du gegebenenfalls deinerseits Kosten gegen den Hersteller oder deinen Dropshipping-Partner geltend machen.
Produkte aus China importieren: ein Fazit
Immer mehr Betreiber von Online-Shops nutzen die Möglichkeiten des Dropshipping, um beispielsweise hohen Kosten für Lagerung und Versand zu umgehen. Wie bereits erwähnt, gibt es einige Fallstricke, mit denen du dich intensiv beschäftigen solltest. Wenn du Produkte aus China importieren möchtest, ist neben der Beachtung der in Deutschland (und auch in China) geltenden Rechtsvorschriften vor allem ein möglichst enger Kontakt zum chinesischen Hersteller eines Produktes von Bedeutung. Je besser du ihn kennst und als vertrauenswürdig einstufst, umso weniger Probleme wirst du vermutlich später mit ihm haben.
Die zoll- und steuertextlichen Vorschriften in Deutschland solltest du nicht unterschätzen. Wenn du als Online-Händler tätig bist, muss deine Buchhaltung jeder Prüfung standhalten, sonst hast du im schlimmsten Fall eine Klage wegen Steuerhinterziehung am Hals. Auch das Markenrecht musst du bei geschäftlichen Beziehungen zu chinesischen Herstellern immer im Hinterkopf behalten. Das ist notwendig, da es neben den zahllosen Herstellern mit sauberer Weste leider auch immer wieder schwarze Schafe gibt. Kommt es zu Klagen, bist meist du der Leidtragende, da das chinesische Unternehmen in einem anderen Land sitzt und oft rechtlich nicht oder nur schwer zu belangen ist.
Wenn du aber die hier gegebenen Tipps für den beherzigst, dann kannst du Produkte aus China importieren und überaus erfolgreich in deinem eigenen Online-Shop verkaufen.
Häufige Fragen (FAQ) zu Produkte aus China importieren
Du kannst ganz unterschiedliche Produkte aus China importieren. Zum Beispiel Kleidung und Textilien, Medien wie DVDs, CDs und Bücher oder auch Rohstoffe wie Gold.
Du solltest dich vor allem von der Qualität der Produkte überzeugen und somit auch in engem Kontakt mit dem Hersteller stehen. Recherchiere vorab, welche Produkte unter dem Marken- bzw. Patentrecht stehen.
Ja, wenn du mit einem Online-Shop Geld verdienst und diese Produkte dort anbieten möchtest. Die Einfuhrumsatzsteuer, mit denen dann die Produkte aus China belegt werden, kannst du dir vom Finanzamt mithilfe der Umsatzsteuervoranmeldung zurückholen. Die Zollgebühren sind etwas anderes, als die Umsatzsteuer. Diese Gebühren werden auf bestimmte Produkte ab einem gewissen Wert erhoben. Je nach Produkt, das du importierst, musst du dich also über die Zollgebühren informieren.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.
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