Steuern sparen leicht gemacht
Steueroasen: Das Paradies für Selbstständige?
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Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Steueroasen mit sehr niedrigen Steuersätzen
- Wie funktionieren diese Steueroasen?
- Nutzung der Steuerparadiese ist legal
- Die beliebtesten Steueroasen weltweit
- Als Freiberufler von Steueroasen profitieren
- Wie viel Steuern kannst du in den Steueroasen sparen?
- Fazit
- Häufige Fragen (FAQ) zu Steueroasen
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Es ist ein offenes Geheimnis, dass manche Länder als Steueroasen gelten. Aber was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Denn als Steueroasen, wenn nicht nur Länder bezeichnet, die geringere Steuern erheben, sondern auch solche, in denen Geld billig „geparkt“ werden kann. In diesem Artikel klären wir auf und beantworten dir diese Fragen:
- Was ist eine Steueroase?
- Warum gibt es Steueroasen?
- Welche Steueroasen gibt es bzw. welche Steueroasen haben die niedrigsten Steuersätze?
- Wie funktionieren Steueroasen?
- Wie viel Steuern kann man in den Steueroasen sparen?
Definition
Als Steueroase wird allgemein ein Land bezeichnet, in dem die Besteuerung von Ausländern oder ausländischen Firmen zu vorteilhaften Bedingungen ausgenutzt wird, um so die Steuerlast im Heimatsland zu verringern. Es handelt sich um einen umgangssprachlichen Begriff, der nicht im Detail festlegt ist. Als Steuerparadiese sind auch Länder wie etwa die Schweiz bekannt, weil man dort Geld günstig „parken“ kann. Damit ist gemeint, Geld zu lagern, dass man aktuell nicht investieren möchte.
Steueroasen mit sehr niedrigen Steuersätzen
Im Vergleich zu anderen Ländern mit hohen Steuersätzen, zu denen auch Deutschland zählt, wird in den Steueroasen ein nur sehr niedriger Steuersatz für Einkommen und Vermögen fällig. Klassischerweise denken die meisten Menschen hier direkt an Dubai, bzw. die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai gehört. In Dubai gibt es keine klassischen Steuerabgaben wie die Einkommenssteuer oder die Körperschaftssteuer für Unternehmen. Das bedeutet, wer als Unternehmer nach Dubai auswandert, muss dort keine Steuern auf Gewinne zahlen. Diese Regelung schließt Gehälter, Renten, Kapitalerträge oder Dividenden und Verkaufserlöse mit ein. Es ist daher unerheblich, ob das Geld mit Aktien, Kryptowährungen oder Immobilien verdient wird. Lediglich eine Mehrwertsteuer von 5 Prozent wird erhoben. Dadurch ist Dubai ein attraktives Ziel für Unternehmer, die Steuern sparen möchten. Auch als Angestellter machen sich die steuerlichen Vorteile bemerkbar, denn die Lohnsteuer auf das monatliche Einkommen entfällt ebenfalls.
Außerdem gibt es in einigen Ländern dieser Steueroasen bestimmte Steuersubjekte, wo die steuerliche Abgaberegelung sehr privilegiert behandelt wird. Im internationalen Vergleich ist dies natürlich für Unternehmen und auch für Privatpersonen ein sehr hoher Anreiz, diesen Steuerparadies eine bestimmte Aufmerksamkeit zu widmen.
Möglicherweise könnte das auch für dich ein Thema sein. Immer mehr Unternehmen, vor allem die Größeren, nutzen diese Steueroasen, um entweder deutlich weniger oder so gut wie gar keine Steuern mehr zu bezahlen. Vor allem Auslagerungen von Einkaufsleistungen, aber auch Auslagerungen von Dienstleistungen im Bereich Marketing werden vorgenommen. Ein weiterer beliebter Weg, um in den Steueroasen deutlich Geld zu sparen, ist in diesen Ländern eine Gesellschaft zu gründen oder zu kaufen und dann die Rechte seiner Marke an diese neu gegründete Gesellschaft zu übertragen.
Wie funktionieren diese Steueroasen?
Eigentlich handelt es sich bei den Steueroasen um ein recht einfaches Prinzip. Dazu musst du dir einmal vorstellen, dass du deine Produkte nicht mehr direkt bei deinem Lieferanten kaufst. Stattdessen gründest du ein Unternehmen mit Sitz im Ausland, also einem Land, welches zu den Steueroasen gehört. Und genau mit diesem Unternehmen im Ausland kaufst du nun deine Produkte bei deinem Lieferanten. Nun wird es spannend. Von diesem neu gegründeten Unternehmen kannst du anschließend für dein eigenes Unternehmen hier im Land die Waren zu einem wesentlich höheren Preis kaufen. Durch diese Einkaufsleistung schaffst du dir einen Gewinn. Dieser wird aber nicht mit hohen Steuersätzen vermindert, sondern zu den Bedingungen des Landes, wo sich dein Einkauf befindet.
Dies ist eine der Möglichkeiten, Geld durch Steueroasen zu sparen und weniger Steuern abzuführen. Eine weitere sehr beliebte Möglichkeit ist, dass von Unternehmen in Steuerparadiesen z.B. Lizenzgebühren für die Nutzung von Marken erhoben werden. Diese Lizenzgebühren könnten dann in der Theorie so hoch ausfallen, dass bei dir als Gebührenzahler, an deinem hier im Land befindenden Unternehmen, ohne diese Lizenzgebühren ein Gewinn anfallen würde. Doch wegen der Lizenzgebühren gibt es eben keinen Gewinn oder einfach ein deutlich geringerer Gewinn. So steht es dann jedenfalls in deinen Büchern. Gewinn machen wirst du aber trotzdem, denn es gehören dir ja beide Unternehmen.
Nutzung der Steuerparadiese ist legal
Die beiden oben beschriebenen Möglichkeiten sind völlig legal. Du musst also keine Befürchtungen haben, dass du Probleme wegen beispielsweise einer Steuerhinterziehung bekommst. Rechtlich bist du vollkommen auf der sicheren Seite. Schau dir nur mal viele große Händler im Internet an. Diese versenden ihre Ware in unterschiedliche Länder Europas und haben ihre Zentren für die Auslieferung der Ware nicht im eigenen Land. Ein Gewinn entsteht aber nicht dort, wo es auch ein Auslieferungszentrum gibt und nicht dort, wo die Bestellung eingeht und bearbeitet wird, sondern dort, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, beispielsweise in einem Land, welches zu den Steueroasen gehört.
Es gibt viele Branchen, etwa Möbelhändler oder Kaffeehändler, um nur zwei Beispiele zu nennen, die so arbeiten und mit Hilfe der Steueroasen enorme Steuerzahlungen vermeiden. Zudem musst du kein physisches Unternehmen in den Steueroasen gründen und dich dort niederlassen. Genauer gesagt reicht es schon aus, wenn du dafür nur einen Briefkasten hast, der an einem dafür vorgesehenen Gebäude angebracht wird. Du hast sicher schon von dem Begriff Briefkasten-Firma gehört. Und mehr brauchst du nicht. Du musst also keine Büroräume oder Lagerräume anmieten.
Die beliebtesten Steueroasen weltweit
In diesem Ranking stellen wir dir einige der beliebtesten zehn Steueroasen weltweit vor. Du kannst erkennen, dass auch Nachbarländer von Deutschland und Mitgliedstaaten der EU darunter fallen.
- Britische Jungferninseln (GB)
- Kaimaninseln (GB)
- Bermuda
- Niederlande
- Schweiz
- Luxemburg
- Hongkong
- Jersey (GB)
- Singapur
- Vereinigte Arabische Emirate
Als Freiberufler von Steueroasen profitieren
Auch als Freiberufler oder Selbständiger kannst du von den Steueroasen profitieren. So steht dir beispielsweise als Möglichkeit offen, Maschinen oder auch Firmenautos von einer Gesellschaft im Ausland zu leasen. In vielen Ländern ist es auch so, dass dort etwa der Erwerb eines Autos deutlich günstiger ist, als hier bei uns. Doch bei diesem Vorteil kommt es auf die Masse an. Denn wenn du nur ein oder zwei Autos oder ein paar kleinere Maschinen erwerben willst, dann geht die Rechnung mit der Gründung einer Gesellschaft dort und dem folgenden Leasing nicht auf.
Solltest du aber größere Investitionen auf diesem Gebiet vorhaben, dann kann dich dies unter dem Strich viel Steuern sparen. Auch Privatpersonen sind hier auf diese Weise tätig. Vielleicht kennt du den Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. Dieser hat sich auf diese Weise seinen Privatjet ermöglicht und zahlt dafür kaum Steuern, obwohl es sich hier um ein beträchtliches privates Vermögen handelt.
Wie viel Steuern kannst du in den Steueroasen sparen?
Wie viel Steuern du in den Steueroasen sparen kannst, hängt natürlich von dem jeweiligen Land und den dortigen Steuersätzen ab. Aber nehmen wir mal ein Beispiel. Angenommen, du gründest in einem Land, welches zu den Steueroasen zählt, eine Gesellschaft. An diese Gesellschaft zahlst du 100.000 Euro. Du verminderst mit dieser Zahlung deinen Gewinn in Deutschland damit genau um diese Summe. Wenn wir den durchschnittlichen Steuersatz von 40 Prozent zugrunde legen, dann zahlst du damit 40.000,- Euro weniger Steuern.
Dann betrachten wir uns den durchschnittlichen Steuersatz von 15 Prozent in den Steueroasen (natürlich gibt es auch Steueroasen, wo es nur 5 Prozent sind). Aber bleiben wir beim Durchschnitt. Dort würdest du also für deine 100.000 Euro nur 15.000 Euro zahlen. Als Ergebnis bleiben dir damit 25.000 Euro mehr in der Kasse. Ausgehend von deinem Ausgangskapital ergibt das eine satte Rendite von 25 Prozent. Da würde sich im Laufe der Jahre ein stattliches Kapital entwickeln. Zwar kommen für dich am Anfang noch ein paar Ausgaben hinzu, wie etwa für die Gründung einer Gesellschaft in einer der Steueroasen. Aber das kostet dich einmalig nur wenige tausend Euro. Darüber hinaus gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, allein bei der Umsatzsteuer lässt sich einiges einsparen.
Fazit
Für fast jeden Bedarf gibt es die passenden Steueroasen. Die müssen zwar erst einmal gefunden werden, damit sie auch zum passenden Vorhaben passen. Aber dafür gibt es jede Menge an Beratern und Experten, die sich hier perfekt auskennen. Die Buchhaltung und die Verwaltung, deiner in einer Steueroase gegründete Gesellschaft, wird von dort gegen eine geringe Gebühr mit übernommen. Erster Ansprechpartner für dich sollte für das Thema Steueroasen dein Steuerberater sein. Er kann dir helfen, den passenden Berater und Experten zu finden.
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Häufige Fragen (FAQ) zu Steueroasen
Umgangssprachlich wird als Steueroase ein Land betitelt, in dem die Besteuerung von Ausländern oder ausländischen Firmen zu vorteilhaften Bedingungen ausgenutzt wird, um so die Steuerlast im Heimatsland zu verringern.
Wie viel Steuern du in den Steueroasen sparen kannst, hängt natürlich von dem jeweiligen Land und den dortigen Steuersätzen ab. Manche Steueroasen erlauben es dir, viel Geld zu parken, andere erheben wiederum nur geringe Steuersätze.
Zu den beliebstesten Steueroasen der Welt gehören aktuell die Britischen Jungferninseln (GB), die Kaimaninseln (GB) sowie Bermuda. Aber auch die Niederlande, Schweiz und Luxemburg sind weltweit neben Hongkong und Jersey (GB) beliebte Steueroasen.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.