Interview über die Gründung eines Startups mit starker Mission
Gründer-Geheimnis: ooia steht für Female Empowerment
Featured image: Jonas Wresch
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1: Ideenfindung
- Phase 2: Planung
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Phase 3: Gründung
- Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?
- Ooia bietet die Möglichkeit Periodenprodukte online zu kaufen. Welche Vorteile bietet ein Online-Business für Gründer?
- Gründen wird oftmals als unkompliziert dargestellt, aber wenn du zurückblickst: Welche Fehler habt ihr gemacht?
- Phase 4: Wachstum
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Eine gleichberechtigte Welt, in der weibliche Bedürfnisse keine Tabuthemen sind: danach streben Kati Ernst und Kristine Zeller. Im Jahr 2018 begannen die beiden die Entwicklung von Periodenunterwäsche, die Frauen den Alltag erleichtern sollen. Heute findet man im Online-Shop von ooia viele weitere Produkte wie saugfähige Still-BHs oder Unterwäsche für jeden Tag. Im Fokus stehen hier immer die Leitlinien von Nachhaltigkeit sowie Female Empowerment. Der Name ooia soll dabei für das Ja im Leben und für Begeisterung stehen.
Auch jetzt verbucht ooia eine immer weiter steigende Nachfrage. So dürfen sie bald die 200.000ste Kundin begrüßen und auch auf Instagram klettern die Followerzahlen nach oben. Außerdem wurde das Startup von den Bundesregierung ausgezeichnet und hat verschiedene Awards und Preise erhalten. Im Interview haben wir mit den beiden Gründerinnen über den Aufbau des Unternehmens gesprochen. Dabei haben sie uns spannende Details über ihr Gründer-Geheimnis verraten.
Phase 1: Ideenfindung
Wie genau entstand die Idee für ooia?
Wir haben tatsächlich immer einmal wieder mit der Idee gespielt, etwas aufzubauen, das Gutes bewirkt. Ein eigenes Projekt, was sich fernab von Konzernvorgaben entwickeln kann. Denn bislang haben wir beide immer für größere Unternehmen gearbeitet. Beim Dinner erzählte eine Bekannte uns von Periodenunterwäsche aus den USA, dem sogenannten Period Panty. Das hörte sich spannend an, in Deutschland gab es diese Art von Produkten noch nicht – es gab nicht einmal einen Namen dafür. Also haben wir angefangen uns damit auseinanderzusetzen und zu recherchieren.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Die Berichte über die Anwendung der Produkte haben damals gezeigt, dass Periodenunterwäsche neue Freiheiten gibt. Die Nutzerinnen waren unfassbar begeistert. So etwas sollte Frauen in Europa ebenfalls möglich sein. Außerdem lag das Produkt im Einklang mit unserem Wunsch, auch in diesem Bereich stärker auf Nachhaltigkeit zu achten. Denn ooia kann Einwegprodukte wie Tampons und Binden komplett ersetzen.
Phase 2: Planung
Wie habt ihr euch informiert? Und dann danach bei der Planung unterstützen lassen?
Zunächst haben wir haben Periodenunterwäsche aus dem Ausland bestellt und auf Herz und Nieren geprüft. Daraufhin mussten wir feststellen, dass wir das besser hinkriegen würden. Gemeinsam mit verschiedenen Experten, darunter Wissenschaftler, Gynäkologen oder auch Produktentwickler, haben wir uns viel Wissen angeeignet, Materialproben bestellt und an dem perfekten Produkt gefeilt. Parallel haben wir kleinere Fokusgruppen durchgeführt, um die Bedürfnisse der Frauen besser zu verstehen. Der erste Prototyp war zu Beginn des Sommers 2018 fertig und im August hatten wir bereits unsere Jobs gekündigt und waren Vollzeit für ooia tätig.
Wie habt ihr den Businessplan für ooia erstellt?
Unser Tipp hier an alle Neugründer: Online gibt es zahlreiche Vorlagen für Business- und Finanzpläne. Die kann man sich häufig kostenlos herunterladen. Das ist eine erste Hilfe, wenn man am Anfang noch nicht so viel Ahnung hat. So haben wir auch angefangen, Expertise gewinnt man dann nach einiger Zeit hinzu.
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Wie seid ihr bei der Finanzierung vorgegangen?
Wir haben ooia komplett selbst finanziert und keine externen Investoren mit reingenommen. Das war im Endeffekt auch die richtige Entscheidung. Wir sind sehr glücklich darüber, wie sich alles entwickelt hat und werden bald unsere 200.000ste Kundin begrüßen.
Welche Schritte standen noch an, bis die Plattform von ooia an den Start ging?
Die Ware von ooia ist natürlich Wichtigste, deswegen war das Hauptthema die Fertigstellung des Produkts. Bei der Finanzierung sind wir mit einer Kickstarter Kampagne gestartet. Dafür mussten wir zunächst einiges produzieren: Ein Video, Fotos, Texte und vieles mehr. Als wir die Ware fertig hatten, stand direkt der Launch unseres Onlineshops an. Hier haben wir den Anbieter Shopify genutzt und mit einer Werbeagentur zusammengearbeitet, die uns die Webseite auf unsere Bedürfnisse angepasst hat. Lager und Versand lief über uns zu Hause und alles was über den Online-Store gekauft wurde direkt über einen Logistiker – sowohl Einlagerung als auch Lieferung. Das war der Start unseres Business.
Phase 3: Gründung
Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?
Der Bereich vom Female Centric Products ist sehr unterentwickelt. Die klassischen Bedürfnisse von Frauen, die über Schminke und Handtaschen hinausgehen, werden vom Markt eher schlecht bedient. Gerade wenn es um ganz spezifische weibliche Bedürfnisse, wie das Thema Periode oder die Wechseljahre geht. Daher steckt unfassbar viel Potenzial dahinter.
Ooia bietet die Möglichkeit Periodenprodukte online zu kaufen. Welche Vorteile bietet ein Online-Business für Gründer?
Gerade bei tabubehafteten Themen wie der Periode bietet das Online-Business den Schutz der Anonymität. Das ist ein großes Plus. Die Menschen können sich gut informieren, ohne dass sie ins persönliche Gespräch gehen müssen. Außerdem ist es viel günstiger für uns als eigene Läden aufzubauen oder in den Handel zu kommen, ohne Investoren.
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Gründen wird oftmals als unkompliziert dargestellt, aber wenn du zurückblickst: Welche Fehler habt ihr gemacht?
Wir haben ganz zu Beginn einen sehr großen Fehler gemacht: Wir haben nicht gewartet bis die Widerspruchsfrist unserer Markenanmeldung abgelaufen war. Das heißt, wir haben die Marke bereits vorher gelauncht. Leider wurde Widerspruch erhoben und es folgte die Konsequenz, dass wir uns umbenennen mussten. Im Nachhinein würden wir diese Frist abwarten und direkt mehrere Marken anmelden. Das ist auch unsere Empfehlung an alle, die eine Marke aufbauen wollen.
Phase 4: Wachstum
Was macht ooia im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Sowohl die Marke als auch das Produkt macht ooia besonders. ooia steht für gesellschaftlichen Wandel, Qualität und Nachhaltigkeit. Wir wollen Frauen unterstützen, stark zu sein und sich zu verändern. Generell möchten wir die Menschen zum Nachdenken und auch zum Hinterfragen anregen. Außerdem sind auch Qualität und Transparenz klare ooia Kernwerte.
Was ist das Alleinstellungsmerkmal eures Produktes?
Wir sind mit ooia Qualitätsführer im deutschen Periodenunterwäschemarkt. Dabei können wir behaupten, dass wir die einzige Marke sind, die vom Institut Hohenstein in ihrer Funktion zertifiziert ist. Wichtiges Qualitätsmerkmal ist für uns aber zum Beispiel auch die nachhaltige Zusammenarbeit mit Nähereien. Bei ooia achten wir darauf, dass diese nach ökologischen aber auch sozialen Standards produzieren und arbeiten. Durch die Herstellung eines wiederverwendbaren Produkts findet Nachhaltigkeit jedoch auch in der Nutzung statt. Wir tragen stark dazu bei, Plastikmüll zu verringern. Neben der Funktionsweise spielt aber auch der optische Faktor eine große Rolle. Deshalb launchen wir regelmäßig Limited Editions. Die Nutzerinnen sollen sich gut fühlen und eine sehr besondere Unterwäsche haben. Dafür sorgt auch unser breites Sortiment mit vielen verschiedenen Schnitten, Saugstärken und Farben. Das zeichnet uns aus und macht uns einmalig.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr für ooia bisher erfolgreich genutzt?
Wir benutzen sowohl organische Kanäle wie Social Media, Newsletter, CRM und PR aber auch paid Kanäle zum Beispiel Facebook, Instagram, Pinterest und Google. Auch Influencer Marketing ist eines unserer Marketing-Tools. Insgesamt sind wir mit einem gesunden Mix aus verschiedenen Kanälen gewachsen.
Welche geheimen Tipps möchtest du angehenden Gründern geben?
Wir lieben es, gemeinsam gegründet zu haben. Denn so kann man sich sowohl die Hochs als auch die Tiefs gemeinsam aufteilen. Es macht einfach so viel mehr Spaß als Alleine! Deshalb unser Tipp: Sucht euch einen Geschäftspartner, der eure Vision teilt und mit dem ihr an eurem Projekt zusammen arbeiten könnt.
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Über den Autor
Luisa Färber
Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.