Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis: So erreicht independesk ein neues Desk-Sharing-Level
Featured image: Pressefoto independesk
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1: Ideenfindung
- Phase 2: Planung
-
Phase 3: Gründung
- Du hast bei DHDL mitgemacht und einen Deal gesichert. Was ist bei der Investorensuche generell wichtig?
- Ihr habt euch für ein Online-Business entschieden: Warum lohnt sich das für Gründer?
- Worauf müssen Gründer achten, die ebenfalls eine Online-Plattform aufbauen möchten?
- Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von independesk gemacht?
- Phase 4: Wachstum
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In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass sich flexibles Arbeiten umsetzen lässt. Denn durch den Lockdown wichen viele Unternehmen auf das Homeoffice aus, was enorme Zeit- und Kostenersparnisse ermöglichte. Generell geht der Trend zu unabhängigen Arbeitsplätzen, um Unternehmen zu entlasten und mehr Flexibilität zu ermöglichen. Genau diesen Trend bemerkten auch Karsten Kossatz und Uwe Weinreich, weshalb sie im Juli 2020 die Independesk GmbH gründeten und eine Online-Plattform für Desk-Sharing aufbauten. Das Prinzip von independesk: Alle freien Schreibtische können von Anbietern in die App eingetragen werden, egal ob in Bürogebäuden oder an öffentlichen Orten.
Dadurch erhalten die Desk-Sharing-Anbieter zusätzliche Einnahmen und die App-Nutzer können wiederum deutschlandweit arbeiten. Dabei sind wenige Stunden als Arbeitszeit buchbar, aber auch mehrere Tage oder Wochen. Schon über 1.000 Standorte sind bei independesk registriert und auch die Nutzerzahlen steigen kontinuierlich an. Doch wie genau fing alles an? Und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit Karsten erfahren, worauf es bei der Planung ankommt und welche Tücken bei einer Online-Plattform entstehen können.
Phase 1: Ideenfindung
Wann genau entstand die Idee für independesk?
Tatsächlich kann ich selbst im Homeoffice nicht gut arbeiten. Aber irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich jeden Tag mehr als anderthalb Stunden für meinen Arbeitsweg benötige. Das war der Moment, in dem ich mir einen produktiven Arbeitsort bei mir in der Nachbarschaft gewünscht habe, aber in Laufweite nichts fand. Also dachte ich, man müsste auf die bestehende Büro-Infrastruktur zurückgreifen können. Und gleichzeitig eine Plattform etablieren, auf der jedes Unternehmen seine freien Desks einstellen kann. Das war dann sozusagen die Basis für independesk.
Wie hast du erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Das wurde deutlich, als ich mit sehr vielen Menschen über die momentane Situation sprach. Denn besonders seit der Pandemie wissen wir, dass remote arbeiten funktioniert. Und ich merke am Interesse der Menschen bzw. dem Feedback für independesk, wie groß der Markt gerade ist, der sich da auftut.
Phase 2: Planung
Welche ersten Schritte standen bei der Planung für independesk an?
Schon während meines Studiums lernte ich, Konkurrenzanalysen durchzuführen und auch SWOT-Analysen zu erstellen. Außerdem konnte ich für independesk zum Glück schnell einige sehr wichtige und erfahrene Advisors gewinnen, die mir seither bei strategischen Überlegungen zur Seite stehen. Generell ist es meiner Meinung nach wichtig, auf Erfahrungen anderer zurückzugreifen, denn das ist unglaublich wertvoll.
Wie habt ihr euren Businessplan erstellt?
Zuerst einmal muss ich sagen, dass Gründer nicht zu viel Zeit in den Businessplan stecken sollten. Natürlich ist es wichtig, dass jeder einen genauen Plan besitzt. Doch diesen bis ins kleinste Detail zu verfassen, bevor man richtig startet, ist verschwendete Zeit. In der Praxis verändert sich das Geschäftsmodell sehr schnell durch die realen Erfahrungen mit der Zielgruppe. Dabei finde ich eine gründliche Marktanalyse jedoch wichtig, um die Konkurrenzsituation einschätzen zu können. Und um zu wissen, wie groß der Markt überhaupt ist. Daraus ergibt sich ja in vielen Fällen schon, dass zu wenig Potenzial existiert, um eine Idee weiterzuverfolgen.
Welche Schritte standen noch an, bis die Plattform von independesk an den Start ging?
Für uns war vor allem die Entwicklung der App eine große Herausforderung. Zum einen, weil wir sowohl auf Apple als auch auf Android verfügbar sein wollten. Und zum anderen, weil wir uns ein festes Datum für den Launch setzten. Außerdem standen wir vor einer klassischen Henne-Ei-Problematik. Denn als Tisch–Vermittlung brauchen wir sowohl freie Schreibtische als auch aktive User auf unserer Plattform. Also mussten wir zuerst einmal Locations akquirieren, die dann wiederum Arbeitsplätze für independesk anboten und auch die User aktivierten. In solchen Fällen ist der richtige Fokus für Gründer entscheidend.
Phase 3: Gründung
Du hast bei DHDL mitgemacht und einen Deal gesichert. Was ist bei der Investorensuche generell wichtig?
Was ich bei der Investorensuche generell und bei DHDL für independesk schnell bemerkt habe, ist die Tatsache, dass Investoren nie nur reine Finanzgeber sein sollten. Denn es kann unglaublich wertvoll sein, wenn DHDL-Investoren wie Carsten Maschmeyer und Dr. Georg Kofler einem Gründer auch mit ihrer Erfahrung und dem Netzwerk zur Seite stehen. Und dieser Wert übersteigt das finanzielle Investments sogar oftmals. Außerdem ist ein weiterer sehr wichtiger Punkt bei der Investorensuche die Ehrlichkeit. Wenn die Investoren das Gefühl bekommen, dass alle Karten auf dem Tisch liegen, äußern sie auch ihre ehrliche Meinung.
Ihr habt euch für ein Online-Business entschieden: Warum lohnt sich das für Gründer?
Ich würde nicht zwangsläufig sagen, dass jedes Geschäftsmodell digital sein sollte. Jedoch war es unserem Fall die beste Möglichkeit, einen wirklichen Impact zu erzielen. Denn wir wollen mit independesk die Welt verändern und das schaffen wir nur, in dem wir flächendeckend in die Arbeitsroutinen eingreifen und sie langfristig verbessern. Dabei kann ein Online-Business mit seiner Flexibilität und der internationalen Skalierbarkeit helfen.
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Worauf müssen Gründer achten, die ebenfalls eine Online-Plattform aufbauen möchten?
Generell können sich Online-Plattformen als eine echte Herausforderung entpuppen, weil sowohl die Anbieter als auch die Nutzer individuelle Erwartungshaltungen an die Plattform besitzen. Beide Gruppen müssen in einem sinnvollen quantitativen Verhältnis stehen und alle Funktionen fehlerfrei nutzen. Außerdem reicht es nicht, Anbieter und Nutzer vorweisen zu können, weil am Ende die Transaktionen über den Erfolg der Plattform entscheiden. Daher ist es wichtig, die Community zu aktivieren und einen Mehrwert zu bieten.
Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von independesk gemacht?
Wenn ich den Teamaufbau von independesk betrachte, hörte ich anfangs nicht auf mein Bauchgefühl. Und das ist wohl der schwerwiegendste Fehler, den Gründer machen können. Denn ein Team im Nachhinein zu überarbeiten, kostet viel Energie. Jetzt nach einem guten Jahr stehe ich ich zum Glück an der Stelle, dass ich mit meinem Team voll und ganz zufrieden bin, wir alle gemeinsam die Vision teilen und hart daran arbeiten.
Phase 4: Wachstum
Was macht independesk im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Erstens beruht independesk nicht auf einem Abo-Modell. Das bedeutet, dass die User auch wirklich nur zahlen, wenn sie sich einen Platz buchen. Außerdem steht independesk für jedes Unternehmen offen, das freie Schreibtische besitzt und diese gewinnbringend an Leute aus der Nachbarschaft stundenweise vermieten will. Dadurch stehen zum Teil sehr spezielle Orte zur Verfügung, wie zum Beispiel der Berliner Fernsehturm. Hinzu kommt auch die große Verfügbarkeit an Standorten, die uns signifikant von unserer Konkurrenz unterscheidet.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bei independesk bisher erfolgreich genutzt?
Ein ganz zentraler Bestandteil unserer Marketing-Strategie ist die Pressearbeit. Denn redaktionelle Inhalte über das eigene Startup erhöhen die Glaubwürdigkeit und steigern die Markenbekanntheit. Daher sollten Gründer in diesem Bereich eine gute Strategie entwickeln und auch das eigene Netzwerk nutzen. Außerdem verwenden wir Performance Marketing, um neue User auf unsere Plattform zu führen. Dabei handelt es sich um eine Online-Marketing-Maßnahme, bei der man den Erfolg der Maßnahmen analysieren und gegebenenfalls die Kampagnen optimieren kann. Messbarkeit und Optimierung sind also die Grundbausteine des Performance Marketings, was bei independesk gut funktioniert.
Welche geheimen Tipps möchtest du angehenden Gründern geben?
Glaub an dein eigenes Produkt, auch wenn du die 100. Absage eines Investors bekommst, das ist unglaublich wichtig. Die eigene Überzeugung und das Vertrauen, dass es funktionieren wird, sorgen für neue Ideen. Dadurch kannst du deine Strategie immer wieder anpassen und vor allem aus Überzeugung andere für deine Idee gewinnen. Außerdem ist der wohl wichtigste Tipp ein gesundes Selbstbewusstsein. Das war auch bei independesk nötig, um unternehmerisch robust bzw. standhaft zu sein und seine Ziele konsequent verfolgen zu können.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.