Interview über die Gründung eines Familienunternehmen
Gründer-Geheimnis Herzensprojekt Manufaktur: Die Idee entstand auf Hawaii
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Die Idee für die Herzensprojekt Manufaktur entstand eher zufällig und entwickelte sich dann stetig weiter – heute steckt dahinter ein professioneller Onlineshop, der mit einer Bandbreite an Produkten überzeugt. Die Geschenkartikel sind hoch personalisierbar: von Sternekarten, die die Himmelskonstellation eines bestimmten Momentes festhalten, bis hin zu Namens-Türschildern für die Kleinsten.
Dabei ist die Geschäftsidee sehr detailliert durchdacht. Das Unternehmen legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, verpackt plastikfrei, hat bereits über 11.000 Bäume mit der Aktion „Pro Bestellung wächst ein Baum“ gepflanzt und setzt auf echtes Handwerk. Einzigartig macht die Herzensprojekt Manufaktur auch die Qualität und die Nähe zum Kunden. Im Gründer-Geheimnis hat Unternehmer Markus Kister mit uns über die Gründung und die Anfänge der Herzensprojekt Manufaktur gesprochen.
Phase 1: Ideenfindung
Wie entstand die Idee von der Herzensprojekt Manufaktur?
Das war purer Zufall. Meine Frau und ich waren auf Hochzeitsreise auf den hawaiianischen Inseln. Beim Schlendern durch ein paar Souvenirläden fielen uns immer wieder die bunt bedruckten Holzschilder auf. Zu dem Zeitpunkt kannten wir diese Idee “Druck auf Holz” noch nicht und hätten so ein Schild gerne als Mitbringsel mit nach Hause gebracht. Leider waren wir mit kleinem Gepäck unterwegs und so passte kein Holzschild mehr in unsere Koffer. Ich sagte damals spaßeshalber: “Ich versuche einfach mal zu Hause, so etwas herzustellen.” Später, zu Hause merkte ich, dass sich diese Idee gar nicht so einfach umsetzen lässt und dass es solche Schilder auf dem deutschen Markt nicht zu kaufen gab – zumindest nicht so, wie wir uns es gewünscht hätten. Also war der Erfindergeist geweckt und nach ein wenig Tüftelei habe ich eine Methode entdeckt, um Fotos und Grafiken auf Holz zu übertragen.
Wie lief die Namensfindung ab und warum habt ihr euch für “Herzensprojekt Manufaktur” entschieden?
Meine Frau hatte die Idee. Nachdem ich tagelang nach einem passenden Namen gesucht hatte, sagte sie: “Nenne es doch einfach Herzensprojekt, denn inzwischen ist es doch dein kleines Herzensprojekt geworden.” Zu dem Zeitpunkt stand ich schon regelmäßig nach der Arbeit in unserer Garage und versuchte, die Herstellung der Schilder weiter zu verbessern, sowie bereits kleine Kollektionen herzustellen. Die Idee gefiel mir sofort und so wurde der Name geboren.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich bei der Herzensprojekt Manufaktur um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Die Erkenntnis kam mir schon recht früh, als einfach immer mehr Bestellungen über unseren Freundes- und Familienkreis eingingen, obwohl es bis dahin ja eigentlich ein kleines Hobby war und ich keinerlei Werbung dafür machte. Plötzlich merkte ich, wie viele Schilder ich pro Woche eigentlich schon gemacht habe. Bis dahin kaufte ich das Holz noch im Baumarkt, irgendwann stand ich zwei, drei Mal pro Woche mit Holz an der Kasse. Da wusste ich, dass ich auf etwas gestoßen war, was den Leuten wirklich Freude macht und woran es einen großen Bedarf gibt.
Phase 2: Planung
Wie habt ihr euch informiert und wie seid ihr dann mit der Herzensprojekt Manufaktur gestartet?
Natürlich schaut man erst mal im Netz, wer so etwas schon macht, wie das Angebot aussieht. Zum damaligen Zeitpunkt war es sehr überschaubar und die angebotenen, personalisierten Artikel gefielen mir größtenteils nicht und entsprachen auch nicht meinen Qualitätsansprüchen. Ich schrieb mir noch einmal genau auf, zu welchen Anlässen ich bisher Schilder angefertigt hatte und konzentrierte mich zunächst darauf. Auch fragte ich die Familie, Freunde und Nachbarn, was sie von so einem personalisierten Geschenk erwarten würden.
Wie habt ihr den Businessplan erstellt?
Ich habe viel Zeit in die Marktanalyse gesteckt, da ich sichergehen wollte, nicht auf eine Idee zu setzen, die sich später als nicht lukrativ oder gar als nicht umsetzbar herausstellt. Für mich stand viel auf dem Spiel, denn um Herzensprojekt richtig voranzubringen, musste ich meinen Job aufgeben. Doch wie ich es auch drehte, die Marktanalyse zeigte, dass ich mit meinen Produkten eine große Zielgruppe anspreche und die Konkurrenz absolut überschaubar ist. Beim Erstellen des Businessplans fiel schnell auf, dass die Kosten weitaus höher als gedacht waren. Wir mussten Maschinen kaufen, die Handarbeit funktionierte im großen Stil nicht mehr, zudem musste Platz geschaffen werden. Eine weitere Hürde war die Suche nach einer vertrauensvollen Schreinerei für unser Holz. Da mussten wir viel kalkulieren und nach geeigneten Krediten schauen.
Welche Schritte standen noch an, bis die Plattform online ging?
Wir hatten das große Glück, direkt auf der damaligen Plattform DaWanda loslegen zu können. Ein Shop war schnell und ohne Fachkenntnis eröffnet und die ersten Produkte verkauften sich nach wenigen Tagen. Es war etwas chaotisch und sehr viel Learning by doing. Doch die Verkaufszahlen gingen schnell nach oben. Nach kurzer Zeit fing bereits die erste Teilzeitkraft an, um die tägliche Bestellmenge stemmen zu können. Sehr bald begann ich damit, parallel einen eigenen Onlineshop aufzubauen. Da dies ohne jegliche Vorkenntnisse geschah, habe ich unendlich viel Zeit investieren müssen und ein paar Mal alles verworfen. Das war eine zermürbende Zeit. Die Verkäufe über DaWanda stiegen rasant und der eigene Shop lief nur schleppend. Ich musste auch immer wieder größere Summen in den Shop investieren, da ein richtig gutes Ergebnis nur mit Hilfe externer Programmierer umzusetzen war. Doch nach und nach weiß man dann, an welchen Schrauben man drehen muss und wie ein Onlineshop eigentlich funktioniert. Dann ging es plötzlich auch hier mit den Bestellungen nach oben.
Phase 3: Gründung
Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in diesem Bereich neue Konzepte entwickeln?
Die Branche der personalisierten Geschenke hat ein großes Potential. Auch wenn in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Anbieter aufgetaucht ist, so ist der Bedarf dennoch sehr groß. Menschen machen einfach gerne Geschenke, gerade zu besonderen Anlässen. Da wird dann auch nicht gespart. Ganz wichtig ist, dass man andere Anbieter nicht kopiert, sondern sich seine Nische sucht und sein Angebot unterscheidbar macht.
Welche Vorteile bietet ein Online-Business für Gründer?
Ich nenne meine Arbeit manchmal “bezahlte Selbstverwirklichung”, denn ich habe das große Glück, mit dem, was mir wirklich Spaß macht, Geld zu verdienen. Entgegen mancher Meinung ist unsere Arbeit im Online-Business auch überhaupt nicht anonym. Dadurch, dass wir viele Kundinnen und Kunden zu ihrer gewünschten Personalisierung anschreiben, um ein bestmögliches Ergebnis zu bekommen, haben wir einen regen Austausch und sehr viel positives Feedback.
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Welche Fehler habt ihr mit der Herzensprojekt Manufaktur gemacht?
Wir haben gerade am Anfang viele Fehler gemacht. Das waren vor allem Kommunikationsfehler im Onlineshop. Die Besucher deines Shops haben oft gar keine Ahnung, wer du bist und was du anbietest. Das musst du innerhalb von Sekunden kommunizieren können. Damit haben wir uns am Anfang sehr schwer getan und unsere Produkte unzureichend erklärt. Wenn es da zu Irritationen kommt, verlassen die Besucher den Shop in der Regel wieder.
Phase 4: Wachstum
Was macht eure Herzensprojekt Manufaktur so besonders?
Als ein echter Familienbetrieb legen wir natürlich großen Wert auf einen schnellen und freundlichen Kundenservice. Wenn man zu so einem wichtigen Anlass, wie einer Hochzeit oder der Geburt eines Kindes ein personalisiertes Geschenk bestellt, dann sollte diese Bestellung natürlich in guten Händen sein. Genau das garantieren wir. Jede Bestellung wird persönlich bearbeitet, denn nur so können wir auf die vielen individuellen Wünsche unserer Kundinnen und Kunden eingehen. Außerdem arbeiten wir bereits seit unseren Anfängen mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen zusammen. Von dort aus beziehen wir einen Großteil des Holzes für unsere Produkte. So haben wir Kontrolle über die Qualität unserer Ware und sehr kurze Lieferwege, die Werkstatt befindet sich nämlich im benachbarten Essen. Unsere Kundinnen und Kunden merken, wie viel Liebe zum Detail in unseren Produkten steckt. Natürlich achten wir zudem auf Nachhaltigkeit. Alles wird bei uns plastikfrei verpackt und wir unterstützen nachhaltige Projekte.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr mit der Herzensprojekt Manufaktur bisher genutzt?
Sehr viele Besucher erreichen uns über Pinterest. Diese Social Media Plattform passt eben genau zu unserer Zielgruppe. Hier werden schöne Ideen gesammelt und geteilt, was die Werbung auch sehr nachhaltig macht. Über Instagram haben wir bereits ein paar Gewinnspiele und Aktionen gemacht, um die Reichweite zu erhöhen. Sehr gut, gerade im Bereich Aktionsmarketing funktioniert auch unser eigener Newsletter.
Welche geheimen Tipps möchtet ihr angehenden Gründern geben?
Macht es nicht zu kompliziert und bleibt von Anfang an authentisch. Gerade am Anfang verliert man sich schnell in Details und läuft Gefahr sich zu verzetteln. Wenn man eine gute Idee, eine gute Dienstleistung, ein gutes Produkt hat, dann muss man damit authentisch an die Leute herantreten und sich nicht verstellen oder sich in irgendwelchen Werbefloskeln verlieren. Das Wichtigste ist es meiner Meinung nach, wenn man sein Angebot auf einen Satz reduzieren kann und seinen Markenkern herausarbeitet. Dann versteht die Zielgruppe sofort, um was es geht. Wenn man dann noch sein Gesicht zeigt, vertrauensvoll und offen kommuniziert, hat man beste Chancen, am Markt erfolgreich zu sein.
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Über den Autor
Luisa Färber
Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.