Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis: Darum setzt COCOLI auf preloved Möbel und Conscious Living
Featured image: Pressefoto COCOLI
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Möbel sind nicht nur praktische Objekte, sondern inspirierende Wegbegleiter, die trotz kleiner Makel für viel Freude sorgen können – davon sind Gemma Comabella und Greta Schindler fest überzeugt. Deshalb entwickelten sie zusammen mit ihrem Gründerteam einen Online-Shop für preloved Möbel und Wohndesign. Darüber lassen sich Ausstellungsstücke, Rückgaben oder Produkte mit kleinen Makeln kaufen und verkaufen. Dabei ist die COCOLI GmbH einer der ersten Anbieter, der viel Wert auf den unkomplizierten Versand legt, um den Möbelkauf insgesamt zu vereinfachen. Und diese nachhaltige Geschäftsidee sorgte nicht nur bei ihren Kunden, sondern auch schnell bei zahlreichen Investoren für Begeisterung.
Denn innerhalb weniger Monate konnte das Team nicht nur eine siebenstellige Finanzierungsphase abschließen, sondern auch Business Angels bekannter Marken überzeugen, wie zum Beispiel eBay und MADE.com. Zukünftig soll das Netzwerk weiter ausgebaut werden, um weitere Kunden, Marken und lokale Geschäftspartner zu gewinnen. Doch wie genau fing alles an? Und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit Gemma und Greta erfahren, worauf es bei der Planung ankommt und warum sich die Gründer von COCOLI für ein Online-Business entschieden haben.
Phase 1: Ideenfindung
Wann genau entstand eure Idee für COCOLI?
Unsere Idee entstand tatsächlich erst vor etwa einem Jahr, an Weihnachten 2020. Damals zog Gemma gerade um und machte sich auf die Suche nach einer ganz bestimmten Lampe. Allerdings betrug die Wartezeit für diese Lampe beim Händler fast zwei Monate. Und Gemma wollte kein Second Hand-Piece online kaufen, weil sie die Echtheit nicht prüfen konnte und sich der Versand nicht versichern ließ. Genau in diesem Moment entwickelte sich die Idee von COCOLI und damit einer Community für sogenanntes Conscious Living, in der man geprüfte preloved Möbel, Lampen etc. kaufen bzw. verkaufen kann und das mit einem versichertem Transport.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Wir haben uns damals im Wirtschafsstudium kennengelernt und sind beide sehr analytisch. Deshalb konnten wir ganz sachlich an das Thema herangehen und analysierten den Markt, die Mitspieler, den Marketing-Mix und die Tendenzen des Sektors in quantitativen Modellen. Dabei erkannten wir schnell, dass es sich bei COCOLI mit der richtigen Organisation und dem Nachhaltigkeitsaspekt um ein funktionierendes Geschäftsmodell handeln könnte.
Phase 2: Planung
Welche ersten Schritte standen bei der Planung für COCOLI an?
Objektive Informationen über den Möbelmarkt und die Wettbewerber lassen sich zum Glück über leicht zugängliche Quellen, wie zum Beispiel Statista, erfahren. Außerdem führten wir mehrere Umfragen in unserem Bekanntenkreis und auf LinkedIn, um auch qualitativ zu wissen, was sowohl Käufer als auch Verkäufer bewegt. Da wurde uns schnell klar, wie wichtig Operations und IT für COCOLI und generell für Gründer sind. Also zum Beispiel eine funktionierende Datenbank und einen reibungslosen Ablauf über unseren Online-Shop. Deshalb stockten wir unser Team schon zu Beginn mit zahlreichen Experten auf, die zum Beispiel Erfahrungen im Gründen und dem Ausbau von digitalen Brands im Möbel- und Second Hand-Bereich besitzen.
Wie habt ihr euren Businessplan erstellt?
Unser Businessplan ist sehr spezifisch, da wir Verkäufer und Käufer gleichzeitig berücksichtigen müssen. Dabei liegt der Fokus auf vier verschiedenen Bereichen, nämlich zum einen der Marktplatz mit den Kategorien und einem kundenorientierten Produktmix. Außerdem die Logistik, in der wir verschiedene Spediteure und Workflows mit den Lieferungen verknüpfen müssen. Hinzu kommen noch die Monetarisierung und Rentabilität plus ein Marketingplan, der uns den Traffic und die Nachfrage sichert. Generell geht es beim Möbelkauf aber nicht nur um das Objekt und seine Funktionalität. Sondern auch um Inspiration und Freude an besonderen Funden. Daher besitzen qualitativ hochwertige Kollaborationen und interessante Partnerschaften für COCOLI einen hohen Stellenwert.
Welche Schritte standen noch an, bis COCOLI an den Start ging?
Durch unser großartiges Team aus IT-Fachkräften und Experten mit Gründungserfahrung, waren wir technisch gesehen sehr gut aufgestellt und konnten unsere Plattform schnell umsetzen. Dabei ist organisatorisch vielleicht interessant, dass viele im Kernteam in anderen Städten oder sogar Ländern wohnen. Dank der heutigen Technik und dem, was wir in den letzten Jahren über die Arbeit im Homeoffice lernten, stellte sich das allerdings nicht als Problem heraus. Außer beim Launch von COCOLI, da hätten wir natürlich alle gerne persönlich miteinander angestoßen!
Phase 3: Gründung
Wie lautet eure Prognose zum Nachhaltigkeitsmarkt, wie wird er sich zukünftig entwickeln?
Nachhaltigkeit ist in der Möbel-Branche, in der vor allem Holz, Metall und Plastik verwendet werden, ein sehr wichtiges Thema. Denn es landen jährlich allein in den USA neun Millionen Tonnen an Möbeln auf der Müllhalde. Dabei tut sich zwar viel, weil immer mehr Möbelmarken auch Reverse-Logistik, Ersatzteile und Reparaturen anbieten. Doch es gehört nicht zum Core-Business der meisten Manufakturen wie bei COCOLI ihre B-Ware zu vermitteln, weshalb sich dadurch ein großer Markt ergibt. Dieser Bereich wird auch zukünftig weiter wachsen, da das Bewusstsein für Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft einnimmt.
Ihr habt euch für ein Online-Business entschieden: Warum lohnt sich das für Gründer?
In erster Linie entschieden wir uns für den digitalen Marktplatz, um Produkte von Privatpersonen, aber auch von Vintage Stores, Marken und Manufakturen möglichst effizient anbieten und skalieren zu können. Schon jetzt arbeiten wir bei COCOLI mit Lieferanten und Marken aus ganz Europa zusammen und liefern deutschlandweit, was wir aber zügig ausbauen möchten. Außerdem ist eine wirksame Datenanalyse bei einem Online-Business viel einfacher. Denn wir sind dank Tools wie Google Optimize und Heatmaps in der Lage, kundenzentrische Tests zu führen und uns immer weiter zu verbessern. Zusätzlich sparen wir mit einem Online-Shop auch einiges an Miete und Fixkosten.
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Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von COCOLI gemacht?
Wir stehen ja bei COCOLI prinzipiell noch am Anfang der Reise und besaßen noch nicht die Zeit, um viele Fehler zu machen. Trotzdem haben wir vielleicht zu viel Zeit damit verbracht, über einige Details nachzudenken. Denn einige Vorgänge mussten wir später aufgrund gesetzlicher Vorgaben sowieso ändern. Oder diese haben sich in der Praxis als nicht effizient erwiesen. Manchmal ist es also besser, “quick and dirty” zu handeln. Das heißt, bei einer Gründung schnell zu entscheiden, es zu probieren und Abläufe danach zu verbessern. Dabei war es immer unsere Priorität, eine Balance zwischen Geschwindigkeit und Funktionalität zu finden.
Phase 4: Wachstum
Was macht COCOLI im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Wir sind ein vertikaler Marktplatz für Designmöbel und Wohnaccessoires, das heißt wir besitzen einen klaren Fokus. Denn bei COCOLI wird jedes Produkt von unserem Inhouse-Team auf die Echtheit, Produktbeschreibung, den Zustand sowie den wettbewerblichen Preis geprüft. Außerdem bieten wir flexible Logistik-Lösungen an, um sowohl die Shopping- als auch die Verkaufserfahrung bei uns so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher erfolgreich genutzt?
Als digital-native Unternehmen setzen wir natürlich auf Online-Marketing. Dabei gehen wir klassisch heran mit einem Mix aus messbaren Kampagnen, wie Suchmaschinenmarketing und Social Media Ads. Aber auch Langzeit-Marketingstrategien, wie SEO und Public Relations gehören zu unserem Portfolio. Zudem ist am Anfang Branding natürlich sehr wichtig. Dabei geht um Sichtbarkeit bzw. Glaubwürdigkeit und darum, unserem Zielmarkt den einzigartigen Service von COCOLI zu vermitteln. Deshalb sind Kanäle wie Instagram, Facebook, Pinterest oder LinkedIn für das Storytelling von Gründern sehr relevant.
Welche geheimen Tipps möchtet ihr angehenden Gründern geben?
Umgib dich mit den Besten! Allein zu gründen ist schwierig und das nicht nur, weil du nicht in allem der oder die Beste sein kannst. Sondern auch, weil du manchmal jemanden brauchst, der dich motiviert. Deshalb solltest du auf ein Team setzen, dass sich gegenseitig unterstützt und vertraut. Und das gilt auch für die Investoren, weshalb für COCOLI immer der Smart Money-Ansatz galt, also neben dem Kapital auch ein kompetentes Team aufzubauen. Wer sich täglich mit den Besten umgibt, kann damit langfristig motiviert und erfolgreich sein.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.
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