Gründer FAQ: Deshalb sollten Gründer auf soziale Netzwerke setzen
Social Media-Arbeit: Lohnt sich der Aufwand für mich?
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Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Social Media-Arbeit für Unternehmen relevant?
- Welche weiteren Faktoren sind für die Unternehmenspräsentation in sozialen Netzwerken relevant?
- Für welche Unternehmen eignen sich Social Media nicht?
- Wichtige Tipps zur Gestaltung und Nutzung deines Accounts
- Kurzüberblick über unterschiedliche Netzwerke: Welche Plattform eignet sich für welchen Zweck?
- Fazit: Social Media-Arbeit lohnt sich fast immer
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Warum ist Social Media-Arbeit für Unternehmen relevant?
Einer der Hauptgründe für die Präsenz von Unternehmen im Bereich Social Media ist die große Reichweite. Ein Großteil der Menschen nutzt in irgendeiner Form Social Media. Bereits im Jahr 2016 hatten rund 80 Prozent der deutschen Internetnutzer mindestens einen Account bei einem sozialen Netzwerk. Die Möglichkeit, die sozialen Netzwerke via Smartphone barrierefrei aufzurufen, hat dazu geführt, dass Mitglieder sich den ganzen Tag in irgendeiner Form damit auseinandersetzen. Bereits 2021 nutzen weltweit fast drei Milliarden Menschen Social Networks. Man postet Beiträge, Fotos und Statusnachrichten, erhält Kommentare, Likes und neue Nachrichten. Nutzer der Plattformen sind im Regelfall mit ihrem eigenen sozialen Netzwerk verbunden und gestalten ihre alltägliche Kommunikation darüber. Einen entsprechend hohen Stellenwert haben soziale Medien im Alltag der meisten Nutzer.
Der entscheidende Vorteil ist, dass viele Menschen ihre Zeit hier freiwillig verbringen. Sie sind bei längeren Aufenthalten nicht gehetzt, entspannen vom stressigen Alltag und sind so völlig anders zugänglich als in hektischeren Situationen. Zusätzlich geben sie durch ihre Profileinstellungen, Likes etc. ziemlich viele Informationen über sich preis. Das bedeutet, dass sich hier einerseits fast jede erdenkliche Zielgruppe in irgendeiner Form findet – und dass soziale Netzwerke, besonders Facebook, die Möglichkeit bieten, genau diese Zielgruppe präzise herauszufiltern. Hierbei handelt es sich um den wichtigsten Faktor, wenn konkret über soziale Medien Werbung geschaltet werden soll.
Welche weiteren Faktoren sind für die Unternehmenspräsentation in sozialen Netzwerken relevant?
Neben der möglichen Werbung spielen weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Präsenz im Bereich Social Media ermöglicht Interaktion, Kundenbindung und Feedback. Entsprechend viele Unternehmen nutzen diese Möglichkeit, um dauerhaft mit ihren Kunden in Verbindung zu bleiben, interessante Inhalte zu vermitteln und einen einfachen Zugang für Interessenten zu ermöglichen. Im Folgenden findest du einige der wichtigsten Punkte, die Social Media für dich erreichen können.
Deine Kunden empfehlen dich weiter
Jeder Like, jeder Kommentar und jeder geteilte Beitrag sorgt dafür, dass du Reichweite gewinnst. Dein Unternehmen und deine Beiträge werden so für die sozialen Kontakte des jeweiligen Nutzers ebenfalls sichtbar. Wenn es diese auch interessant finden, werden diese es wiederum zu einem gewissen Grad weiterverbreiten. Genau auf diese Weise verteilt sich deine Präsenz sehr leicht ohne größeren Aufwand.
Du entwickelst dich zu einer Marke
Im Idealfall sorgst du so dafür, dass dein Kundennetzwerk über Social Media wächst und du dich zur Marke weiterentwickelst. Dauerhafte Präsenz beim Kunden ist ein Türöffner, wenn es darum geht, als Unternehmen zu wachsen. Wesentliche Grundlage dafür sind natürlich gute unternehmerische Leistungen und ein positives Image. Schließlich kann jeder sehen, was und wie du über deinen Account kommunizierst.
Nicht nur du findest Kunden – auch Kunden finden dich
Mittlerweile ist die Nutzung von Social Media bei Unternehmen so etabliert, dass auch deine Interessenten und Kunden dort nach dir suchen können. Finden sie dich, haben sie die Möglichkeit, einfach mit dir in Kontakt zu treten. Dieser direkte Zugang wirkt relativ barrierefrei, erfordert keine ausführliche E-Mail-Korrespondenz oder dergleichen. Sie lassen dir einfach über das Portal direkt einen Kommentar zu ihrem Anliegen da oder schicken dir eine Nachricht. Außerdem finden sie bei guter Pflege der Accounts viele relevante Informationen oder Bilder zu Sachverhalten deines Unternehmens. Entsprechend gut eignen sie sich gerade zur Information und Bindung von treuen Kunden.
Dein Webauftritt wird stärker
Werden von deiner Website verlinkte Beiträge geteilt, erhöht sich gleichzeitig die Zahl der Backlinks deiner Page. Das steigert die Relevanz deiner Seite zu bestimmten Themen und sorgt so für ein natürliches Linkbuilding.
Du bekommst direktes Feedback von deinen Kunden
In Zeiten, in denen jeder ungefragt in den sozialen Netzwerken kommentieren kann, wirst du ganz automatisch auch Feedback von deinen Kunden bekommen. Das kann in Form von Nachrichten oder Kommentaren sein. Wichtig ist, dass du möglichst zeitnah darauf reagierst und passend mit den Nachfragen umgehst. Einerseits bekommst du so selbst Input darüber, was sich deine Kunden wünschen und was du gegebenenfalls verbessern kannst, andererseits kannst du mit einem professionellen Umgang auch bei möglichen Problemen dein Image verbessern.
Du hebst dich von der Konkurrenz ab
Mittlerweile sind Unternehmen in vielen Bereichen austauschbar geworden. Es gibt eine hohe Unternehmensdichte und eine wahre Informationsflut. Überall stößt du auf irgendwelche Unternehmen, Werbung, Empfehlungen, Vergleichsportale und so weiter. Deshalb ist es unverzichtbar, wenn dein Unternehmen groß werden soll, dass du dich abhebst und für deine Kunden hervorstichst. Dafür sind Social Media perfekt geeignet, denn hier kannst du dich, dein Unternehmen und interessante Informationen rund um deinen Bereich präsentieren.
Für welche Unternehmen eignen sich Social Media nicht?
Mit diesen Vorteilen im Blick, lässt sich auch die Frage beantworten, für wen Social Media nicht geeignet sind. Im folgenden wollen wir dir drei Beispiele nennen, wann ein Social Media-Auftritt kontraproduktiv bzw. nicht notwendig ist.
Betriebe mit Laufkundschaft
Es sind die Unternehmen, die die oben genannten Vorzüge nicht oder kaum benötigen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn du viel Laufkundschaft hast. Tankstellen und Kioske wären dafür ein passendes Beispiel. Jeder, der ein solches Geschäft sieht, weiß, was er da bekommt, und geht hin, wenn er eben ein dort erhältliches Produkt sucht. Die Zielgruppe ist klar definiert und sie weiß auch, dass bei entsprechendem Produktbedarf ein Besuch dort notwendig ist.
Zu knappes Zeitmanagement
Außerdem ist es schwierig Social Media zu bespielen, wenn du die daraus resultierende Nachfrage nicht bedienen kannst. Bist du beispielsweise bis über beide Ohren mit Aufträgen eingedeckt und weißt gar nicht, wie du sie abarbeiten sollst, ist ein Auftritt in den sozialen Medien zwar toll, aber stellt dich gleichzeitig vor die Problematik, wie du ihn im Rahmen deines Zeitmanagements überhaupt sinnvoll bedienen kannst. Entweder kostet es dich viel Zeit, die du für die Auftragsbearbeitung nutzen könntest, oder du kannst die sozialen Kanäle nur noch unzureichend bedienen, was dir dein Image als Unternehmen verderben könnte. Entsprechend solltest du in solchen Fällen darüber nachdenken, erst die notwendigen Kapazitäten zu schaffen, um schließlich sowohl Social Media als auch deine vorhandenen Aufträge wie auch eine potenzielle Auftragssteigerung über deine sozialen Kanäle sinnvoll bearbeiten zu können.
Geschäftsidee ist noch nicht reif
Gleiches gilt, wenn du in der Startphase bist und noch Produktdesign sowie Produktionsstart planst. Es ist grundsätzlich nicht schlimm, mit einem überzeugenden Produktkonzept bereits etwas vor dem Start das Markenbuilding zu betreiben. Allerdings gibt es hierbei zwei Risiken. Einerseits machst du deine Geschäftsidee so öffentlich, dass gegebenenfalls auch andere Unternehmen darauf aufmerksam werden. Möchtest du beispielsweise noch patentieren, bevor du startest, hast du hier ein gewisses Risiko, dass deine Idee von cleveren Konkurrenten übernommen und gegebenenfalls sogar schneller umgesetzt wird. Andererseits kann die zeitliche Organisation zum Problem werden, wenn du sie nicht halten kannst. Angenommen, du kündigst den Launch deines Produktes zu Termin X an, machst deine potenziellen Kunden auf dein Angebot heiß und musst dann aus irgendwelchen Gründen den Launch lange oder mehrmals verschieben. Dann hast du massiv Kundenpotenzial verschenkt, weil einige potenzielle Kunden aufgrund der Wartezeit abgesprungen sind oder dich nicht mehr als zuverlässigen Unternehmer betrachten.
Wichtige Tipps zur Gestaltung und Nutzung deines Accounts
- Nutze die sozialen Medien nicht als reine Werbeplattform. Natürlich kannst du neue Produkte vorstellen und hervorheben, was euch als Unternehmen so toll macht. Vor allem geht es aber darum, deinen Followern das zu bieten, was sie möchten. Das können spannende Blogthemen, interessante Ratgeber und hilfreiche Tipps für die Lösung verbreiteter Probleme sein. Dann generierst du Mehrwert für deine Follower und wirst ihre Aufmerksamkeit halten können.
- Nimm dir für Kommentare immer ausreichend Zeit und reagiere zeitnah auf Anfragen und Probleme. Nichts verhagelt dir das Image mehr, als wenn deine Kunden den Eindruck gewinnen, dass du dich nicht für ihre Belange interessierst, unzuverlässig bist oder gar herablassend und wütend auf Kommentare reagierst. Das bekommt in sozialen Medien jeder mit. Entsprechend bedacht musst du mit deiner Kundschaft umgehen.
- Gleiches gilt für den generellen Betrieb deiner sozialen Netzwerke als Unternehmen. Gehe nicht zu sehr in die Breite, wenn du den damit verbundenen Arbeitsaufwand nicht stemmen kannst. Qualität kommt hierbei eindeutig vor Quantität. Entwickele also vor der Nutzung unbedingt eine Strategie, wie du vorgehen möchtest. Wie häufig möchtest du Beiträge verlinken oder Informationen teilen? Was genau möchtest du präsentieren? Wer kümmert sich um die Kundenpflege?
- Achte auf die Vollständigkeit deines Accounts. Das bedeutet, dass du alle relevanten Informationen wie Kurzbeschreibung des Unternehmens, Anschrift, Homepage, Kontaktinformationen etc. vollständig hinterlegst. Je einfacher du deinen Nutzern hierbei den Zugang zu Informationen machst, umso besser können sie mit dir in Verbindung treten.
- Schneide deine Aktivität im Bereich Social Media auf deine Zielgruppe zu. Nicht jede Plattform ist für jedes Unternehmen gleich gut geeignet. Im folgenden Abschnitt findest du ein paar grundsätzliche Anhaltspunkte, welche Plattform in welchen Fällen für dich gut nutzbar ist.
Kurzüberblick über unterschiedliche Netzwerke: Welche Plattform eignet sich für welchen Zweck?
- Facebook: Der Klassiker unter den sozialen Netzwerken
Facebook ist eine ziemliche Allzweckwaffe. Vorzugsweise solltest du dich hier aufhalten, wenn deine Kundschaft zu großen Teilen aus Privatpersonen besteht. Aber auch Businesskontakte und Gruppen zu unterschiedlichen Dienstleistungen kannst du grundsätzlich hier finden.
- Instagram: Trendy & modern
Bei Instagram kommt es auf eine gute Kombination aus Fotos und Storytelling an. Besonders wenn du deine Produkte oder Locations gut visualisieren kannst, bist du hier hervorragend aufgehoben.
- Twitter: Positioniere dich als Experte
Twitter ist nicht unbedingt ganz einfach in der Nutzung für Unternehmen. Das Problem ist, dass es sich als echte Werbeplattform nicht so gut eignet wie andere Netzwerke. Allerdings kannst du es dafür nutzen, dich in einem interessanten Sektor als Experte zu etablieren, regelmäßige News und Fachartikel zu verbreiten oder Veranstaltungen von dir anzupreisen.
- YouTube: Videoplattform Nr.1
YouTube ist die Plattform für dein Video-Marketing. Diese bietet sich besonders dann an, wenn du nicht nur in Form von Texten und Fotos mit deinen Interessenten kommunizieren, sondern auch Sachverhalte anhand von Bewegtbildern erläutern möchtest.
- Pinterest: Der Tipp für eCommerce
Generell lässt sich dein Content bei Pinterest ähnlich gut viral verbreiten wie bei Facebook. Einen speziellen Vorteil hast du dadurch, dass die Direktverlinkung von Produkten zu deinem Shop möglich ist. Besonders wenn du deinen eigenen Online-Shop pushen möchtest, ist Pinterest sehr empfehlenswert.
- Xing: Der B2B Klassiker
Xing eignet sich als Portal ideal, um dich stark im B2B-Bereich zu vernetzen. Du kannst hier deinen Expertenstatus ausbauen und zuständige Ansprechpartner für die Akquise von Business-Kunden – vor allem im deutschsprachigen Raum – finden.
- LinkedIn: Perfekt für internationales B2B
LinkedIn ist prinzipiell ähnlich nutzbar wie Xing. Allerdings kannst du damit verstärkt international agieren. Gerade wenn du viel im englischsprachigen Raum verkehren möchtest, wirst du auf LinkedIn zahlreiche internationale Ansprechpartner finden, die für dich von Interesse sein können.
Fazit: Social Media-Arbeit lohnt sich fast immer
Im Grunde genommen ist die Nutzung von Social Media für viele Unternehmen mindestens hilfreich. Gerade für große und wachstumsorientierte Firmen handelt es sich um ein Muss. Du kannst bei vernünftiger Planung wesentlich zielgerichteter Marketing betreiben als über herkömmliche Werbung. Zentrale Aspekte sind vor allem das Markenbuilding und die Einbindung deines Unternehmens in die private Umgebung deiner Kunden.
Wichtig ist dabei vor allem, dass du dir die nötige Zeit für die Bearbeitung nimmst, statt einfach nur irgendetwas zu machen, um eben einen Account irgendwo zu haben. Social Media können ein Türöffner für Neukunden und ein Anker für Bestandskunden sein – aber nur, wenn du dir die nötige Zeit nimmst, um diese zu pflegen. Dann sind sie eine effiziente Waffe für dein Marketing, deren Bedeutung weiter zunehmen wird.
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Über den Autor
Christoph Hackel
Ich bin ausgebildeter Steuerfachangestellter und arbeite seit 2015 in Teilzeit als Buchhalter für ein Dortmunder Handelsunternehmen. In der übrigen Zeit betreibe ich mit der Unicon Text & Web UG mein eigenes kleines Unternehmen im Bereich Webmarketing und Texterstellung - eine Tätigkeit, der ich seit meinem Studium (Philosophie und Geschichte) treu geblieben bin. Diese bunte Mischung führt zu meinem Hang zu Zahlen, Betriebswirtschaft, Rationalem und Themen rund um die Persönlichkeitsentwicklung.