So grenzt sich seriöses MLM vom Schneeballsystem ab
Multi-Level-Marketing: Wirklich eine seriöse Art, Geld zu verdienen?
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Inhaltsverzeichnis
- Definition: Multi-Level-Marketing
- Multi-Level-Marketing – Ein Schneeballsystem?
- Multi-Level-Marketing und Schneeballsysteme – die Unterschiede
- So gelingt seriöses Multi-Level-Marketing
- Die Vor- und Nachteile des Multi-Level-Marketings
- 3 Beispiele für erfolgreiches Multi-Level-Marketing in deutschen Unternehmen
- Fazit: Kritik am Multi-Level-Marketing
- Seriöse Geschäftsmodelle
- Häufige Fragen (FAQ) zu Multi-Level-Marketing
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Um dir direkt zu Beginn einen Überblick über Multi-Level-Marketing zu geben, wollen wir dir vorab verraten, welche Fragen wir in diesem Artikel beantworten:
- Was ist Multi-Level-Marketing?
- Ist Multi-Level-Marketing ein Schneeballsystem?
- Wie gelingt seriöses Multi-Level-Marketing?
- Was sind die Vor- und Nachteile von Multi-Level-Marketing?
- Was sind Beispiele für erfolgreiches Multi-Level-Marketing?
Definition: Multi-Level-Marketing
Als Multi-Level-Marketing (MLM) bezeichnet man eine spezielle Art des Vertriebs, denn hierbei werden die eigenen Kunden direkt in den Vertrieb mit einbezogen. Es wird also versucht, Kunden direkt als Mitarbeiter anzuwerben, sodass diese dann als Vertriebspartner wiederum weitere Kunden anwerben. Der Verkauf von Produkten erfolgt somit über ein wachsendes Mitarbeiter-Netz, bei dem jeder neue Kunde zugleich zu einem neuen Mitarbeiter wird. Weil dadurch ein großes Netzwerk entstehen kann, wird Multi-Level-Marketing auch als Networking-Marketing bezeichnet. Diese Art der Absatzförderung nutzen besonders Startups sehr gerne, da sie so in kurzer Zeit nicht nur mehr Umsatz generieren können, sondern auch rasant wachsen. Dabei schließt das Multi-Level-Marketing keine Branche aus. Das Lukrative an dem Modell für Mitarbeiter ist, dass sie in höheren Stufen innerhalb des Unternehmens auch mehr verdienen können. Demnach erklimmen die Mitarbeiter die internen Stufen, wenn sie für mehr Umsatz sorgen und viele Produkte verkaufen. Die einen nennen das ein „Schneeballsystem“, die anderen eine neue Form von „Empfehlungsmarketing“. Doch was ist Multi-Level-Marketing wirklich und wie grenzt es sich von einem Schneeballsystem ab?
Multi-Level-Marketing – Ein Schneeballsystem?
Bei dieser Art des Vertriebs steht ganz schnell der Verdacht eines Schneeballsystems im Raum. Ein Schneeballsystem ist ein Betrug, der auf einem Geschäftsmodell basiert, das ein stetig wachsendes Netz von Mitarbeitern oder Teilnehmern zwingend voraussetzt, weil dieses für den Erfolg des Unternehmens essentiell ist. Damit die Zahl der Teilnehmer rasant steigt, locken Geschäftsführer mit Gewinnbeteiligung oder Prämien für die Anwerbung weiterer Mitarbeiter. Geld verdient nur der, der auch Partner mit ins Boot holt. Da dieses Geschäftsmodell schnell zusammenbrechen kann, wenn das Wachstum neuer Mitarbeiter stagniert, ist diese Art des Direktvertriebs verboten. Um aber schnell ein Schneeballsystem zu erkennen, gibt es folgende Charakteristika, anhand derer es sich als solches identifizieren lässt:
- Reklame für offensichtlich einfache Geschäftsidee, mit der sich sehr einfach und schnell Geld verdienen lässt.
- Mit einer „geringen“ Investition kann man ins Geschäft einsteigen.
- Mit einem Kopfgeld bzw. Prämie wird gelockt mehr Teilnehmer anzuwerben.
- Undurchsichtige Strukturen lassen den Gründer oder Initiator nicht erkennen, obwohl dieser von jedem Zuwachs eine Provision erhält.
- Das Erreichen von höheren Positionen und größerem Gehalt erfüllt allein den Zweck immer mehr Menschen anzuwerben.
Klingt erstmal ziemlich gleich zum oben beschriebenem Multi-Level-Marketing. Doch es gibt ein paar Unterschiede bzw. sind einige Faktoren beim Schneeballsystem viel ausgeprägter, als beim MLM.
Multi-Level-Marketing und Schneeballsysteme – die Unterschiede
Zunächst mal ist ein Schneeballsystem illegal, während Network Marketing ein völlig legales Vertriebssystem darstellt. Ein Schneeballsystem kann außerdem nur funktionieren, wenn der Vertriebspartner ständig neue Kunden anwirbt und diese ihr Geld investieren. Dieses Kapital wird dann in das Schneeballsystem eingebracht. Wird kein neues Geld eingebracht, bricht das System zusammen und die Partner haben ihr eingesetztes Kapital verloren.
Ein Network Marketing System (MLM) funktioniert dagegen immer auch für sich selbst ohne die Einbringung neuer Kunden und neuen Kapitals. Der Vertriebspartner muss nicht zwingend eine Vertriebsstruktur aufbauen und kann allein im Direktvertrieb Geld verdienen, indem er Produkte kauft und diese selbst verwendet.
Damit kommen wir auch zu einem ganz wichtigen Unterschied zwischen Network Marketing (MLM) und einem Schneeballsystem. Bei einem Schneeballsystem investieren die Mitglieder ihr Geld und erhalten hierfür in aller Regel keinen Gegenwert. Ihr Kapital und einen eventuellen Gewinn erhalten sie nur zurück, wenn sie neue Mitglieder anwerben und in das Schneeballsystem einbringen. Das System kann nur funktionieren, indem neue Teilnehmer angeworben werden und ihr Geld investieren.
Beim Network Marketing oder MLM hingegen steht immer eine Leistung in Form von Produkten den eingezahlten Geldern gegenüber. Der Networker investiert Geld in Produkte und erhält hierfür eine Vergütung. Baut er sich eine Struktur auf, erhält er eine zusätzliche Vergütung für die verkauften Produkte innerhalb seiner Struktur. Diese Vergütung erhält er auch, wenn der Aufbau der Struktur stoppt, oder einzelne Vertriebspartner ihre Tätigkeit abbrechen.
So gelingt seriöses Multi-Level-Marketing
Da die Grenzen zwischen Multi-Level-Marketing und einem Vertrieb nach Schneeballsystem fließend ineinander übergehen, ist es oftmals schwierig seriöses MLM zu erkennen. Um dies zu ermöglichen sollte man sich die Fragen stellen: Würde der Kunde das Produkt kaufen, auch wenn er für die Anwerbung von neuen Mitarbeitern keine Prämie erhält? Funktioniert das Geschäftsmodell auch bei stagnierender Anzahl von Vertrieblern? Wenn diese Fragen mit ja beantwortet werden können, handelt es sich offensichtlich nicht um ein Schneeballsystem, sondern um eine seriöse Art des Networking-Marketings.
Im Zentrum des Multi-Level-Marketings stehen vor allem die Produkte. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte zu einem angemessenen Preis an Kunden zu verkaufen und auch stetig in die Produktentwicklung zu investieren. Außerdem erfolgt der Verkauf der Produkte an Kunden, die erstmal in keiner Verbindung zum Vertrieb stehen. Sind diese Kunden von den Produkten überzeugt, können sie durch Empfehlungsmarketing den Vertrieb indirekt ausbauen. Demnach ist die Anwerbung von Mitarbeitern für das Unternehmen natürlich von Vorteil, steht jedoch nicht im Fokus. Wenn sich Kunden entscheiden, Mitarbeiter im Vertrieb zu werden, erhalten diese auch Schulungen oder Weiterbildungen, um die Produkte qualifiziert anderen Menschen zu präsentieren und zu verkaufen. Man kann daher nicht nur Repräsentant des Unternehmens werden, sondern bei einem stetigen Ausbau des Netzwerkes ein passives Einkommen erzielen. Denn je größer das Netzwerk, desto größer das Einkommen – Je mehr angeworbenes Personal, desto höher ist der eigene Verdienst.
Anhand der folgenden Merkmale erkennst du schnell ein seriöses Multi-Level-Marketing:
- Qualitativ hochwertige Produkte zu einem angemessenen Preis stehen im Vordergrund
- Schulungen und Weiterbildungen kostenfrei oder günstig für die Mitarbeiter
- Keine Investitionen notwendig oder bereits zu kleinen Beträgen
- Eine Fülle an Informationen zu den Produkten, zum Unternehmen und zu der Führungsebene
- Direkte Ansprechpartner
Die Vor- und Nachteile des Multi-Level-Marketings
Um auf einen Blick erfassen zu können, welche Vor- und Nachteile diese Art von Direktvertrieb bietet, soll die folgende Liste eine Hilfestellung geben.
Vorteile
- kein Personalmanagement notwendig, da die Vertriebspartner selbstständig sind
- flexible Vertriebstätigkeit, Neben- oder Teilzeiterwerb möglich
- motivierte Partner durch leistungsabhängiges Einkommen
- mehr Umsatz durch großes Vertriebsnetz mit weiteren Partnern
- durch direkten Kundenkontakt verbesserte Beratung
Nachteile
- hohe administrativer Aufwand durch Schulungen der Partner
- Quereinsteiger haben oftmals keine kaufmännische Erfahrungen
- Struktur des Mitarbeiter-Netzes kann schnell undurchsichtig werden
- hohe Fluktuation der Partner
- Gefahr des Abrutschens in die Illegalität
3 Beispiele für erfolgreiches Multi-Level-Marketing in deutschen Unternehmen
Dass man das MLM-System in Unternehmen erfolgreich einsetzen kann, zeigen die drei folgenden deutschen Unternehmen.
Deutsche Vermögensberatung
Die deutsche Vermögensberatung wirbt für den Beruf als Vermögensberater mit vielen vorteilhaften Umständen. Entscheiden sich Leute für eine Karriere dort, können sie flexibel ihre Arbeitszeiten festlegen und haben dementsprechend viel Freiraum für die Alltagsgestaltung. Zudem verspricht das Unternehmen ein leistungsgerechtes Einkommen. Daher können die Mitarbeiter durch ihren Einsatz und Engagement ihr Vorankommen auf der Karriere-Leiter bestimmen. Wer hier mehr Erfolge erzielt, wird zusätzlich entlohnt. Um auch eine Weiterentwicklung zu gewährleisten, bietet die deutsche Vermögensberatung Aus- und Weiterbildungen an.
Heim & Haus
Der Direktvertrieb von Heim & Haus ermöglicht Mitarbeitern ebenso attraktive Verdienstmöglichkeiten und gute Karriere-Chancen bei intensivem Engagement und Einsatzfähigkeit. Sie bewerben die Mitarbeit mit einer langfristigen Partnerschaft und ermöglichen dem Personal umfangreiche Weiterbildungsprogramme. Wenn Mitarbeiter im Direktvertrieb arbeiten, sind sie selbstständig und beraten Kunden über exklusive Bauelemente für ihr Eigenheim. Durch spezielle Einarbeitungs-Coachings werden die Berater zunächst ausgebildet und können dann eigenständig Kunden beraten.
PM International
PM International bietet allerlei Produkte im Bereich Fitness, Schönheit und Wohlbefinden an. Möchte man dort als Vertriebler arbeiten, erhält man zunächst eine Ausbildung durch Schulungsprogramme und anschließend die Möglichkeit, selbstständig Kunden zu beraten. Auch hier steht demnach das Einkommen in Abhängigkeit zu dem erbrachten Einsatz. PM International wirbt mit fairem Umgang der Mitarbeiter und mit hoher Flexibilität. Dabei steht es dem Personal frei, ob die Leistung lediglich als Nebenverdienst gesehen wird oder hauptberuflich ausgeübt werden soll.
Fazit: Kritik am Multi-Level-Marketing
Da Multi-Level-Marketing schnell undurchsichtig werden kann und fließend in ein illegales Vertriebssystem übergehen kann, steht MLM immer wieder in der Kritik. Grundsätzlich ist das Networking-Marketing jedoch legal. Vielmehr ist es eine interessante Vertriebsform, weil sie sehr flexibel für Mitarbeiter ist und schnelle Aufstiegschancen ermöglicht. Besonders dann, wenn Menschen ein Talent für das Präsentieren und Verkaufen von Produkten oder Dienstleistungen mitbringen und eine generell offene Natur haben. Doch Vorsicht: Wer sich als Unternehmer ein eigenes Geschäft auf Basis eines MLM-Systems aufbauen möchte, sollte alle notwendigen Vorgaben und gesetzliche Regelungen kennen. Sämtliche Unternehmensstrukturen sollten transparent und offen sein, sodass eine Überprüfung jederzeit möglich ist.
Seriöse Geschäftsmodelle
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Häufige Fragen (FAQ) zu Multi-Level-Marketing
Als Multi-Level-Marketing (MLM) bezeichnet man eine spezielle Art des Vertriebs. Bei diesem Direktvertrieb erfolgt der Verkauf von Produkten an Kunden über ein wachsendes Mitarbeiter-Netz. Somit wird versucht, den Kunden direkt als Mitarbeiter zu werben, sodass dieser dann als Vertriebspartner weitere Kunden anwirbt.
Bei Multi-Level-Marketing steht ganz schnell der Verdacht eines Schneeballsystems im Raum. Anhand der folgenden Merkmale erkennst du schnell ein seriöses Multi-Level-Marketing:
– Qualitativ hochwertige Produkte zu einem angemessenen Preis
– Schulungen und Weiterbildungen für die Mitarbeiter
– Keine Investitionen notwendig oder nur zu sehr kleinen Beträgen
– Ausführliche Informationen zu Produkte und zum Unternehmen
– Direkte Ansprechpartner
Folgende Vorteile kann dir Multi-Level-Marketing bieten: selbstständige Vertriebspartner, flexible Vertriebstätigkeit, Neben- oder Teilzeiterwerb möglich, leistungsabhängiges Einkommen. mehr Umsatz durch großes Vertriebsnetz und verbesserte Beratung durch direkten Kundenkontakt.
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Über den Autor
Selim Esmen
Affiliate Marketing, Dropshipping oder die neuesten Anlage-Trends – in den Texten von Selim erfahren unsere Leser, wie sie ein Nebeneinkommen aufbauen oder ihr Erspartes vermehren können. Dafür beschäftigt er sich täglich mit den aktuellen Geschehnissen aus der Wirtschaft. Seine Expertise umfasst dabei auch alles rund um Aktien und Kryptowährungen. Der gebürtige Bonner ist insbesondere engagiert, sein Wissen über das dezentrale Finanzwesen und die dahinterliegende Blockchain-Technologie auszubauen. Sein größter Anspruch: Selbst die schwierigsten Finanzthemen für unsere Leser leicht verständlich aufzubereiten.
Bei Gründer.de an Bord ist Selim seit Oktober 2022. In seiner Rolle als Kooperations- und Partnermanager steht er allen Interessenten als Ansprechpartner zu Verfügung, die eine Präsenz auf unserem Portal anstreben. Zuvor studierte er Media and Marketing Management (B.A.) an der Rheinischen Fachhochschule in Köln.
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