Ein Gastbeitrag von Markus Hรถvener
Keyword-Recherche: Wie man auch in Nischen gute Suchbegriffe findet
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Gute Keywords zu finden, ist sicherlich der Schlรผssel fรผr alle SEO- und SEA-Maรnahmen. Gerade bei B2B- und Nischen-Themen ist das aber nicht immer einfach. Welche Tools und Strategien helfen dann?
Inhaltsverzeichnis
- Keyword Planner
- Keyword-Recherche
- Strategie #1: Muster erkennen
- Strategie #2: Aus der Vergangenheit lernen
- Strategie #3: Aus AdWords lernen
- Fazit
- รber den Autor
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Keyword Planner
Der absolute Standard bei der Keyword-Recherche ist und bleibt sicherlich der Google AdWords Keyword Planner. รber dieses Tool โ einen AdWords-Login vorausgesetzt โ kann man fรผr beliebige Lรคnder und Sprachen Suchbegriffe recherchieren und auch deren Suchvolumina einsehen.
Wie man in Abbildung 1 sehen kann, bietet der Keyword Planner viele Mรถglichkeiten der Recherche. So kann man z. B. das Suchverhalten auf Basis der Monate abrufen oder auch einsehen, wie oft bestimmte Themen mobil gesucht werden.
Man darf aber nie vergessen, dass sich der Keyword Planner primรคr an AdWords-Kunden richtet, damit diese Kampagnen aufbauen kรถnnen. Die Nutzung fรผr SEO-Zwecke ist nicht unbedingt im Sinne des Erfinders.
Vier grundlegende Probleme mit dem Tool
1. Seit Kurzem erhalten Nutzer, die kein oder wenig Geld bei Google AdWords ausgeben, auch nur noch Daten, die weniger aussagekrรคftig sind. Wer also einen umsatzstarken AdWords-Account hat, sollte diesen in jedem Fall fรผr die Recherche nutzen.
2. Die genannten Suchvolumina beziehen sich laut Google nur auf eingeblendete Werbung. Es wird also nicht wirklich das organische Suchvolumen angezeigt. In vielen Fรคllen spielt das keine Rolle, da ja bei jeder Suchanfrage Werbung ausgespielt wird. In Nischenthemen mag das aber anders sein โ und das ist manchmal bei B2B-Themen der Fall.
3. Die Suchvolumina werden immer gequantelt. Selbst wenn ein Suchbegriff ein Suchvolumen von 200 oder 270 hรคtte, wird das Suchvolumen 210 ausgegeben. Die Daten des Tools machen einen Vergleich von Suchbegriffen daher schwierig, wenn deren Suchvolumina nicht weit voneinander entfernt sind.
4. Wenn ein Suchbegriff nur sehr selten gesucht wird, gibt das Tool das Suchvolumen mit โ0โ (beziehungsweise โ-โ) an. Man kann mit dem Tool also nicht zuverlรคssig prรผfen, ob etwas gar nicht oder nur sehr selten gesucht wird.
Wie gesagt: Der Keyword Planner wird der โGold-Standardโ der Keyword-Recherche bleiben. Gerade in Nischen stรถรt das Tool aber an seine Grenzen, sodass man รผber
Alternativen nachdenken muss.
Keyword-Recherche
Eine Alternative kann das Bing Keyword-Tool sein (siehe Abbildung 2). Dieses befindet sich in den Bing Webmaster Tools, fรผr die ein kostenloser Login erforderlich ist. Auch hier kann man Sprache und Land frei auswรคhlen. Das Tool bietet konkrete Suchvolumina, diese aber nur fรผr die letzten sechs Monate. Gerade bei saisonalen Themen kann das durchaus Probleme bereiten.
Google und Bing sind sicherlich weltweit gesehen die spannendsten Quellen. Wer aber z. B. fรผr bestimmte Lรคnder wie Russland Keyword-Recherche betreiben mรถchte, kann auch auf einige lokal relevante Suchmaschinen zurรผckgreifen. Vor allem sind da die Yandex Keyword Statistics (siehe Abbildung 3) zu nennen, da Yandex in Russland immer noch einen beeindruckenden Marktanteil hat.
Die genannten Tools bieten allesamt den Vorteil, dass sie Suchvolumina anzeigen. Diese muss man natรผrlich immer in Relation zum jeweiligen Marktanteil sehen, da sich das Suchvolumen ja nur auf die jeweilige Suchmaschine bezieht. Die Suchvolumina helfen aber vor allem bei der Entscheidung, ob etwas รผberhaupt gesucht wird. Auch wenn man sich zwischen zwei Suchbegriffen entscheiden mรถchte, ist das Suchvolumen immer ein gutes Kriterium.
Es gibt zusรคtzlich noch eine Vielzahl an Tools, die keine Suchvolumina anzeigen. Diese erfassen in der Regel die Suchvorschlรคge von Google und anderen Suchmaschinen. Ein gutes Beispiel ist sicherlich keywordtool.io โ ein Tool, รผber das man Google, YouTube, Bing, Amazon und den App Store in vielen Lรคndern und Sprachen abfragen kann (siehe Abbildung 4).
Recherche-Tools
Diese Recherche-Tools โtippenโ die Suchphrase in die jeweilige Suchmaschine ein und ermitteln so eine Vielzahl an Suchvorschlรคgen. Da die Suchvorschlรคge in der Regel auf der Basis frรผherer Suchanfragen ermittelt werden, bilden diese meistens das Suchverhalten sehr gut ab. Nur: Es gibt eben keine Suchvolumina, sodass ein oft gesuchter Suchbegriff direkt neben einem nur einmal pro Jahr gesuchten Begriff stehen kann, ohne dass man das direkt erkennen kรถnnte.
Trotzdem ist das Tool sehr hilfreich. Wie oben gesagt, ist der Keyword Planner von Google nicht in der Lage, selten gesuchte Suchbegriffe anzuzeigen. Mit dem keywordtool.io erhรคlt man diesen Einblick aber schon. Gerade in Nischenthemen kommt man also mit diesen Suchvorschlรคgen deutlich weiter als mit dem Keyword Planner.
Man kann sich natรผrlich immer etwas behelfen, indem man die Suchvorschlรคge zusammenkopiert und dann im Keyword Planner รผberprรผft, ob diese Suchbegriffe nicht doch Suchvolumina haben. In der Praxis fรผhrt das aber nur sehr selten zum Erfolg. Man ist dann also quasi im โBlindflugโ und hat keine Entscheidungsmรถglichkeit bzgl. der Suchbegriffe.
Strategie #1: Muster erkennen
Insgesamt โ unabhรคngig von der Nutzung der Tools โ muss man einige Strategien bei der Keyword-Recherche beachten. Dazu zรคhlt vor allem, dass man eigentlich immer Muster erkennen muss.
Ein Beispiel: Wenn man im Google AdWords Keyword Planner nach โflachrundschraubeโ sucht, erhรคlt man als einen Vorschlag โflachrundschraube m4โ (siehe Abbildung 4). Andere Gewinde (M5…) werden dort aber nicht aufgefรผhrt. Man darf dieses Ergebnis aber nicht so werten, dass nach โflachrundschraube m4โ gesucht wird, nach โflachrundschraube m5โ aber nicht.
Man muss also immer Muster in den Suchergebnissen erkennen. In der Praxis zeigt sich, dass dieser โGlaubeโ dann auch oftmals funktioniert.
Strategie #2: Aus der Vergangenheit lernen
Auch ist es sinnvoll, die Suchanalyse der Google Search Console zu nutzen. Diese zeigt fรผr die eigene Website Suchanfragen an, die in der Vergangenheit zu Klicks oder Impressionen gefรผhrt haben. Dort werden auch nicht immer unbedingt alle Suchanfragen angezeigt, aber es geht hier doch deutlich weiter in die Tiefe. Man sollte seine Keyword-Recherche also niemals beenden, sondern fortlaufend aktualisieren.
Strategie #3: Aus AdWords lernen
Analog sollte man sich auch die Suchanfragen anschauen, die Google-AdWords-Kunden liefern, also solche Unternehmen, die auch AdWords-Werbung schalten. Unabhรคngig von den eingebuchten Suchbegriffen kann man dort nรคmlich die konkreten Suchanfragen abrufen, die zu Klicks gefรผhrt haben.
Spannend wird es vor allem dann, wenn man auch zusรคtzlich Conversion-Daten nutzt, also prรผft, welche Suchanfragen auch wirklich zu Kontaktanfragen oder Verkรคufen gefรผhrt haben. Denn Suchvolumina sind ja grundsรคtzlich hilfreich, aber oft zeigt sich, dass ein niedrigvolumiger Suchbegriff in Bezug auf Conversions viel spannender sein kann als ein hรคufig gesuchter, konkurrenzstarker Suchbegriff.
Fazit
Keyword-Recherche ist und bleibt fรผr SEO und SEA gleichermaรen wichtig. Vor allem in thematischen Nischen โ und das gibt es im B2B-Segment ja oft โ oder bei internationalen Themen muss man aber etwas schlauer vorgehen. Die Nutzung unterschiedlicher Tools und die konkrete Anwendung der genannten Strategien kรถnnen helfen, auch fรผr selten gesuchte Themen passende Suchbegriffe zu finden.
รber den Autor
Markus Hรถvener ist Grรผnder und Head of SEO der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschรคftsfรผhrender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich fรผr alle Aktivitรคten in Deutschland, รsterreich und der Schweiz. Markus Hรถvener ist Chefredakteur des Magazins suchradar und Blogger bei den Internetkapitรคnen. Auรerdem ist er Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO und SEM und spricht auf vielen Online-Marketing-Konferenzen (SMX, SEO Day, SEO Campixx, SEOkomm, Search Conference, iico, …).
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6 Responses
Vielen Dank fรผr den ausfรผhrlichen Beitrag, sehr interessantes Thema.
Vielen Dank fรผr die Tipps. Ich werde das Keyword Tool gleich einmal ausprobieren.
Ein wirklich guter Artikel. Vielen Dank fรผr die vielen Tipps und schรถne Grรผsse aus Osnabrรผck
Hallo, sehr guter Artikel! Das mit den Mustern erkennen mรผssen, kannte ich bisher noch gar nicht! Ich persรถnlich setze zur Keywordrechere das kostenpflichtige Tool von SECockpit ein und auch das keywordtool.io was sehr gut fรผr รคhnliche Keywords geeignet ist.
Toller Artikel ๐ Ich kannte das Keywordtool auch noch nicht.Da ich aber regelmรครig PPC Anzeigen schalte kann ich zum glรผck den Keywordplaner von Google benutzen ๐ Ich habe auch eine eigene Seite: https://dein-infoprodukt.de
Mit meiner Homepage mรถchte ich helfen, dass alle Interessierten einfach und erfolgreich mit Online Marketing starten kรถnne.
Lg
Katharina
sehr interessanter Gastbeitrag. Das Keywordtool.io kannte ich noch garnicht. Vielen Dank fรผr die guten Tipps