Anonymer Autor als Berufszweig

Ghostwriter: Das Geschäft mit den namenlosen Textern

Der Begriff Ghostwriter (dt. Geisterschreiber/unsichtbarer Autor) wird immer mehr Leuten im deutschsprachigen Raum geläufig. Gleichzeitig entwickelt sich Ghostwriting immer stärker zur eigenen kommerziellen Nische. Was mit vereinzelten und selbstständigen Ghostwritern begann, entwickelt sich nun ein immer mehr zu einem kommerzielleren, unternehmenskompetenz-basierenden Netz aus Ghostwritern nebst Vermittlern. So steigt seit längerer Zeit die Anzahl jener hauptberuflichen Agenturen, wie GWriters.de, die Kontakte zwischen Kunden und den Ghostwritern herstellen und somit Aufträge vermitteln.

Um was für Texte es sich dabei handelt?

Begonnen hat das Ghostwriting mit dem Schreiben von Promibüchern, da prominente Persönlichkeiten vermehrt begannen über ihren Namen erfolgreich Bücher zu vermarkten. Da ihnen jedoch die Begabung, das Interesse oder einfach nur die Zeit zum selbst Schreiben fehlten, wurden die Texte bei Ghostwritern in Auftrag gegeben.

Inzwischen bedienen Ghostwriter eine vielfältige Kundschaft. Auch Anfragen aus dem akademischen Bereich werden bearbeitet. Studenten nutzen dabei im Speziellen immer wieder das fremde Anfertigen von Hausarbeiten, Gruppenarbeiten und Projekten. Aus Sicht der Studenten hat dies meist zwei verschiedene Gründe, entweder geprägt von der eigenen Faulheit oder verleitet durch den immer stärker werdenden Stress im Uni-Leben – aber ein Ghostwriter verurteilt seine Kunden natürlich nicht.
Mitunter nutzen auch Netizens wie Blogger die Dienste solcher anonymer Autoren, um sich Blog-Artikel oder Bücher schreiben zu lassen. Sie sparen so statt Geld Zeit und Mühe und profitieren schließlich vom Prestige, das eigene Veröffentlichungen mit sich bringen.

Rechtlich gesehen ist ein von einem seriösen Ghostwriter abgefasster Text kein Plagiat. Denn es handelt sich dabei um einen völlig neuen, methodisch einwandfreien und eigenständig abgefassten Text und nicht um eine Kopie. Ghostwriting ist dementsprechend grundsätzlich legal. Jedoch nur, solange der Kunde nachweisen kann, keine wissentliche Unterstützung zum Betrug geleistet zu haben, wie z.B. bei der Erschleichung eines Titels. Denn vor allem akademische Kunden machen sich schnell strafbar, wenn sie eidesstaatlich versichern, die in Wirklichkeit von einem Ghostwriter verfasste Arbeit, selbst geschrieben zu haben. Rechtliche Folgen können dabei Geldstrafen, Aberkennungen, Freiheitsstrafen und Exmatrikulation sein.

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Wertfrei und hinsichtlich ihrer Qualität betrachtet sind Texte aus den Federn von Ghostwritern keine schlechte Sache. Zwar ist der berufliche Zugang in Bezug auf die benötigten Qualifikationen nicht reglementiert, jedoch bringt der durchschnittliche Ghostwriter in der Regel eine sehr gute Allgemeinbildung, sprachliches Geschick und schriftliche Präzision, sowie der Erfahrung und Vertrautheit mit wissenschaftlichen Arbeitstechniken mit. Im Ghostwriter-Angebot sind oft auch über die reine Textarbeit hinaus Dienstleistungen wie gründliche Literaturrecherchen und empirische Datenerhebungen enthalten. Die Ghostwriter bleiben trotz ihrer Fähigkeiten natürlich immer im Hintergrund und geben auf keinen Fall ihren Namen preis. Das Urheberrecht treten sie vollständig an den Kunden ab.

Woran lassen sich seriöse Ghostwriting-Agenturen erkennen?

Zuverlässige und seriöse Ghostwriting-Agenturen erkennt man an einer Vielzahl von Faktoren. Allen voran stehen ein ordentliches Impressum, das einen klaren Seiteninhaber und Ansprechpartner im deutschsprachigen Sprachraum angibt, sowie ein offizieller Handelsregistereintrag. Außerdem bieten seriöse Ghostwriting-Services, wie zum Beispiel GWriters.de, niemals Pauschalpakete an. Sondern erstellen immer ein auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnittenes Angebot. Dieses sollte mehrere Teillieferungstermine für Feedbackschleifen einplanen sowie alle Leistungsbestandteile beinhalten und somit versteckte Kosten ausschließen. Denn Forderungen zur Zahlung per Kreditkarte, Bitcoin oder WesternUnion können dazu dienen, den Zahlungsempfänger zu verschleiern.

Stattdessen sollte man immer darauf achten, dass die Zahlung an ein deutsches oder schweizerisches Bankkonto und darüber hinaus in Teilzahlung, abhängig vom Auftragsfortschritt erfolgen. Ein weiteres Anzeichen für Ghostwriting-Betrüger sind Dumpingpreise. Denn eine akademische Ghostwriter-Agentur, die mit erfahrenen Experten arbeitet, individuelle Werke auf hohem Niveau erstellt und diese durch einen zweiten Experten auf Qualität und Plagiate prüfen lässt, muss diese Dienstleistung auch durch entsprechende Preise finanzieren können. Zuletzt verpflichten sich zuverlässige Anbieter auf einen strengen Datenschutz gemäß DSGVO/GDPR. Da es nach wie vor essentiell ist, dass Kunden und Ghostwriter anonym bleiben.

Kosten für einen Ghostwriter

Ghostwriter arbeiten meist freiberuflich im Homeoffice und erhalten ihre Bezahlung somit auf Rechnung. Dies Kosten für eine erstellte Seite liegen dabei im Bereich von 50 bis 100 Euro, zuzüglich variierender Provisionen für die entsprechenden Agenturen.

Fazit

Die Verbreitung des Ghostwriters nimmt immer weiter zu, was auch mit dem sehr seriösen und professionellen Vorgehen der Branche zu tun hat. Längst ist die Kontaktaufnahme auch problemlos über Agenturen möglich. Sodass dem Kunden die lange Suche nach kompetenten Ghostwritern erspart wird. Und darin liegt momentan auch die Stärke von Ghostwriter-Agenturen. Denn Kunden werden nur verifizierte Autoren vermittelt – und nicht Betrüger oder Hobby-Schreiber. Jedoch kann die Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter auf Seiten des Kunden schnell kriminell werden, wenn es um einen wissentlichen Betrug geht. Wie immer gilt es also abzuwägen.

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Über den Autor

Alec Ospanow

34 Antworten

  1. Ghostwriter für akademische Arbeiten halte ich für sehr gefährlich. Als Unternehmer einen Ghostwriter für die Erstellung von Texten zu beauftragen, ist mittlerweile eine gängige Praxis und eine willkommene Erleichterung für viele Selbstständige.

  2. Ghostwriting ist meine Leidenschaft und ich bin unendlich froh, dass ich die Erfahrung des Schreibens noch einmal auf ein ganz anderes Level gehoben habe. Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich neue Bestellungen in BWL und Marketing erhalte.

  3. Die Aussage, dass MINT-Absolventen aufgrund einer guten Lage auf dem Arbeitsmarkt gut untergebracht sind, und deshalb nicht als Autoren tätig sein wollen, können wir nicht bestätigen. In unserem Pool befinden sich sogar überwiegend hervorragend ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler und auch einige Ingenieure oder Informatiker.

  4. Ghostwriting ist meine Leidenschaft und ich bin unendlich froh, dass ich die Erfahrung des Schreibens noch einmal auf ein ganz anderes Level gehoben habe. Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich neue Bestellungen in BWL und Marketing erhalte.

  5. Ein Hauptgrund für diesen angeblich neuen Berufszweig (der so alt ist wie die Wissenschaft selbst) ist nicht zuletzt die verdeckte Arbeitslosigkeit unter Akademikern. Wer nicht gerade ein MINT Fach studiert hat, ist auf dem Arbeitsmarkt nicht so gefragt. Viele machen kleinere Jobs oder retten sich in unterbezahlte befristete Stellen. Andere sehen dann ihr Perspektive als Autor.

  6. Es gibt viele guten Gründe, einen Ghostwriter zu beauftragen. Allerdings ist doch auch Vorsicht geboten. Ich arbeite an einer umfangreichen Studien zu dem Thema.

    Bislang liegen mir Fragebögen von 62 Autoren und 21 Kunden vor.

    Die Ergebnisse werden teilweise unter ghostwriter-vergleich.de publiziert.

    Lieben Gruß von Simone

  7. Viele Studenten, egal ob es sich um Bachelor- oder Masterstudiengänge handelt, sind überfordert, wenn es darum geht, einerseits den Erfordernissen der Dozenten und Professoren zu genügen und anderseits, parallel zum Studium im letzten Semester an ihrer Bachelorarbeit oder Masterarbeit zu schreiben. Oftmals kommen Kommentare, wie: "Ich zwinge mich an den Schreibtisch, bin häufig unkonzentriert und kann manchmal Wesentliches nicht von Unwesentlichem trennen." Das Problem für diese Studentinnen und Studenten besteht dann häufig darin, dass sie lediglich keine Übung und Erfahrung im Abfassen wissenschaftlicher und akademischer Texte haben. Keineswegs bedeutet es, dass sie unfähig wären, in dem, was sie die letzten 3 oder 5 Jahre gelernt haben. Und aus meiner Erfahrung hilft bei solch einer Blockade bei vielen Studenten ein Coaching, um die Abläufe mit ihnen zu strukturieren. Wenn es gar nicht geht, oder aber andere Dinge wichtiger sind, dann kommt der ein oder andere um einen Ghostwriter nicht herum. Für diesen Fall lohnt sich ein Blick ins Netz und man sollte in jedem Fall im Hinterkopf behalten, was Herr Strohdieck in seinem Artikel recherchiert und beschrieben hat. Herzlichen Dank für den umfassenden Artikel!
    Alexander-Erik v. Raithenstedt
    http://www.ghostwriting4u.org

  8. Ich finde die Möglichkeit des direkten Kontaktes zwischen Ghostwriter und Kunde wichtig, da dieser die Abstimmung enorm erleichtern kann. Leider gibt es diese Möglichkeit bei vielen großen Agenturen nicht. Viel wichtiger als das Ghostwriting-Angebot finde ich außerdem, Beratung und Coaching anzubieten, denn genau das ist es, was den Studenten an den Unis oft fehlt.

  9. Ich habe eine Arbeit im größeren Umfang bei Excellent Ghostwriters schreiben lassen und auf mich haben sie einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich konnte in Raten zahlen, und meine eigenen Vorstellungen reingeben – alles in Allem war ich sehr zufrieden. Ich kann diese Dienstleistung auch allen empfehlen, die alleine nicht weiterkommen.

  10. Ich finde Ghostwriting völlig akzeptabel. Heute gibt es für ALLES Hilfe, warum nicht dann auch für das Schreiben von wiss. Artikel?

  11. Hi,
    interessanter Beitrag. Ghostwriting ist gut, wenn man es braucht. Wenn ich aus privaten Gründen, die Arbeit nicht schreiben kann, dann hilft es doch sehr!

  12. Aus Krankheitsgründen hatte ich Starke Schwierigkeiten die Abgabefrist meiner Bachelorarbeit einzuhalten. Eine Verlängerung aus Krankheitsgründen wäre zwar möglich gewesen, hätte aber auch dazu geführt, dass ich für ein zusätzliches Semester hätte Zahlen müssen und Probleme im Zusammenhang mit meinem BAföG aufgetreten wären. Daher habe ich mich dazu entschieden, meine Arbeit von der Agentur UniGhost (www.unighost.de) schreiben zu lassen. Ich konnte letztendlich eine ganz passable Note für meine Bachelorarbeit vorweisen. Dementsprechend würde ich eine derartige Dienstleistung auch weiterempfehlen.

  13. Ich habe mir bei einem zeitlich engen und inhaltlich komplexen Arbeit überlegt, einen Ghostwriter zu engagieren. Hab es aber dann doch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können und mich für ein Coaching entschieden. Das fand über Telefon und per mail statt und mir sehr gut getan. Gute Erfahrungen habe ich dabei mit http://www.textundwissenschaft.de gemacht und ich konnte meine Arbeit mit dieser Unterstützung dann selbst schreiben. Auch wenn die wohl auch Ghostwriting anbieten, für mich war es die richtige Entscheidung.

  14. Die Verschulung des Studiums ist meiner Ansicht nach ein wesentlicher Grund für das florierende Geschäft der Ghostwriter. Ich hatte auch den Eindruck, als schreibe ich eine Hausarbeit nach der anderen, anschließend hatte alles gleich wieder vergessen, aber der zeitliche und psychische Druck war enorm.
    Ob man ein Lektorat oder doch ein vollständiges oder teilweises Ghostwriting braucht, darüber konnte mich http://www.textundwissenschaft.de sehr gut beraten. Ich habe dann für meine BA ein partielles Ghostwriting sowie ein Lektorat in Anspruch genommen und war sehr zufrieden damit.

  15. Viele Studenten sind durch die Vielzahl von Klausuren und Hausarbeiten zum Ende des Semesters zunehmend überfordert. Andererseits könnte die Arbeitslast durch die Studenten auch über 1-2 zusätzliche Semester verteilt werden. Hiergegen spricht jedoch meist der Druck aus dem Elternhaus und der Wirtschaft, die möglichst nur Studenten haben möchten, die in der Regelstudienzeit abschließen.
    Daher ist es natürlich nicht verwunderlich, dass Studenten Dienstleistungen von Ghostwritingagenturen wie UniGhost in Anspruch nehmen. Viele Studenten sind sich jedoch auch nicht bewusst, dass oftmals die Leistung eines professionellen Lektorates ausreichen würde und kein Ghostwriter beauftragt werden müsste. Dadurch können entsprechend Kosten eingespart werden. In diesem Kontext bietet es sich auch an, sich bei einer Agentur wie UniGhost.de beraten zu lassen.

  16. @Franklin
    solange das rechtlich in Ordnung ist, wird sich nichts daran ändern!
    @Amal
    ja Schnäppchen sind hierbei selten gut (allerdings gibt es auch wenig Ausnahmen). Fazit: gut zahlen oder selbst schreiben – keine Zwischendinger

  17. Ich habe mit mehreren Agenturen gearbeitet und die Autoren von Excellent Ghostwriters waren bei weitem die besten. Was die Kooperation, den Schreibstil und die Literatur angeht waren die Texte einfach besser, als die von anderen großen Agenturen. Gute Ghostwriter sind nie billig – in dieser Branche würde ich von Scnäppchen abraten.

  18. Bei Gwriters würde ich auf keinen Fall etwas schreiben lassen. Schlechter Stil, nicht wissenschaftlich, Fehler, und wenn man etwas kritisiert verschwinden sie in der Versenkung und melden sich nicht mehr.

  19. Für einfache Themen kann man gut einen Ghostwriter einsetzen, allerdings bei wirklich komplexen Themen ist das ganze m.E. nach zu umfangreich. Da sollte man sich besser selber dransetzen.

  20. Meine Erfahrung mit Ghostwritern ist eher negativ. Die Texte waren einfach zu schlecht. Lieber arbeite ich einen Mitarbeiter in die Materie ein der dann auch inhaltlich gute Texte schreiben kann. Content ist King!

    1. Man kann nicht oft genug den Unterschied zwischen Plagiaten und Ghostwriting betonen. Leider werden die beiden Begriffe viel zu oft in Medien durcheinandergebracht. Danke dafür, dass hier dieser Fehler nicht gemacht wurde 😉
      Gruß aus Zürich!

  21. Aufklärender Artikel. Ich habe mich bereits im vergangenen Jahr mit einem Ghostwriter zusammengesetzt, um eine Doktor-Arbeit in Auftrag geben. Jedoch waren mir die Kosten mit rund 17.000Euro zu hoch.

  22. Na, bei meinen eigenen Fachgebieten schreibe ich doch lieber selber … für jemanden, der es hingegen so gar nicht mit dem Verfassen von Texten hat, aber sicher eine sinnvolle Alternative.

  23. Es ist einfach wichtig sich im Vorfeld zu informieren. Folgende Fargen sollte man sich stellen:
    Wer steckt hinter dem Ghostwriter? Ein in Deutschland eingetragenes Unternehmen? Gibt es Erfahrungsberichte, Bewertungen etc.? Ist die Website vertrauenswürdig? Gibt es ein Impressum? Gibt es eine Telefonnummer? Kann ich unter der Nummer Jemanden erreichen?

    Je mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, desto höher ist die Chance, dass es sich um eine seriöse Agentur handelt.

  24. Das Thema interessiert mich sehr und ich hab auch schon einiges darüber in anderen Blogs gelesen aber dieser Beitrag war besonders gut. Danke dafür

  25. Ein hochinteressantes Thema! Ich habe schon von Diplomarbeiten um bis zu 50.000€ gehört. Ich glaube darüber könnte man einen Film drehen!

  26. Danke für den informativen Artikel 🙂
    Freue mich immer über neue Beiträge auf deinem Klasse Blog!
    Ich selbst kenne mehrere Ghostwriter und denke, das diese weniger darüber Wissen als du bzw ich nun nach dem Lesen deines Blogs…
    Echt Spannend, Liebe Grüße,

    Silvester

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