Gründer FAQ: So wird Stress nicht zum Normalzustand
Was mache ich gegen zu viel Stress in der Selbstständigkeit?
Featured image: Rido - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis
- Es gibt einige Stress-Faktoren
- An diesen Symptomen kannst du zu viel Stress erkennen
-
10 Tipps, wie du zu viel Stress in den Griff bekommen kannst
- 1. Tipp: Langfristig planen
- 2. Tipp: Kurzfristig planen
- 3. Tipp: Arbeite fokussiert
- 4. Tipp: Einfache Dinge gleich erledigen
- 5. Tipp: Lerne Prioritäten zu setzen
- 6. Tipp: Arbeite nach dem Pareto-Prinzip
- 7. Tipp: Setze dir immer kleine Ziele
- 8. Tipp: Setze dir ein Zeitfenster
- 9. Tipp: Erledige ähnliche Aufgaben hintereinander
- 10. Tipp: Lass nicht alles zur Routine werden
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Es gibt einige Stress-Faktoren
Als Selbständiger bist du nicht nur dem beruflichen Stress ausgesetzt. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die zu Stress führen können. Als Selbständiger musst du aufpassen, dass sich diese Stress-Faktoren nicht auf dein Business auswirken.
- Stress durch Beruf: An erster Stelle steht natürlich der berufliche Stress. Ständiger Zeitdruck und Leistungsdruck machen sich auf Dauer negativ bemerkbar. Hinzu kommen noch Ängste, wie etwa die Existenzangst. Dies führt zu einem dauerhaften Stress.
- Stress durch Lifestyle: Gerade bei Selbständigen ist es wichtig, dass auch auf den Lifestyle geachtet wird. Wer neben dem beruflichen Stress sich auch im Privatleben ständigem Termindruck ausgesetzt sieht, kann noch schneller erkranken und Diagnosen wie Burnout oder Herzinfarkt sind die logische Folge. Sie sind die Symptome des gestressten Körpers und dabei lautstarke Warnsignale.
- Beziehungsstress: Für viele Selbständige wird es zu einem Teufelskreis, wenn beruflicher Stress sich auch noch mit Beziehungsstress vermischt. Gerade bei Gründern, die noch am Anfang stehen oder mitten in der Gründung sind, gerät das soziale Leben und die Beziehung schnell in den Hintergrund. Wenn Familie und Partner vernachlässigt werden, kommt es schnell zu einem handfesten Beziehungsstress, der auch vor dem beruflichen Leben nicht halt macht.
An diesen Symptomen kannst du zu viel Stress erkennen
Wenn du als Selbständiger zu viel Stress hast, dann kann sich dies durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Manche kommen so ganz langsam nach und nach, manche treten recht schnell auf. Fakt ist aber, dass alle langfristig gesehen ziemlich gravierende Folgen haben können. Viele Selbständige haben das Problem, diese Symptome selbst gar nicht richtig deuten zu können. Deshalb solltest du wirklich auf Partner, Freunde, Familie oder auch Geschäftspartner hören, wenn diese dich auf Auffälligkeiten oder persönliche Veränderungen hinweisen. Achte auch du verstärkt auf folgende Symptome, wenn unter starkem Stress stehst:
- du bist gereizter und aggressiver als normal
- das Einschlafen und Durchschlafen fällt dir immer schwerer
- du hast häufiger Kopfschmerzen als sonst und dein Puls und dein Blutdruck sind höher als normal
- Magenprobleme treten auf
- du leidest unter ständiger Unruhe
- Verspannungen machen dir zu schaffen
10 Tipps, wie du zu viel Stress in den Griff bekommen kannst
Um Stress wirklich in den Griff zu bekommen, musst du wirklich bereit sein etwas an deiner Arbeitsweise und Lebensweise als Selbständiger zu ändern. Du musst dir bewusst sein, dass es so nicht weitergeht. Dabei ist es gar nicht so schwer, deinen dauerhaften Stress in den Griff zu bekommen.
1. Tipp: Langfristig planen
Du kannst die Geschäftswelt nicht von heute auf morgen erobern. Damit du immer den richtigen Überblick behältst, solltest du deshalb eine langfristige Planung machen. Überlege dir, was du in drei Monaten erreicht haben möchtest, was in einem halben Jahr. Schreib auf, welche Projekte du angehen möchtest und was für zukünftiges Wachstum für dich wichtig ist und gemacht werden muss.
2. Tipp: Kurzfristig planen
Genauso wichtig wie die langfristige Planung, sind für dich die kurzfristigen Aufgaben. Plane doch einfach mal am Ende der Woche schon gleich die nächste Woche. So hast du immer einen guten Überblick und planst nicht gleich zu viele Dinge gleichzeitig. Das schafft dir zum einen einen besseren Überblick und zum anderen geht deine eigene Motivation nicht verloren, wenn du Aufgaben Schritt für Schritt abarbeiten kannst.
3. Tipp: Arbeite fokussiert
Am meisten Stress machen wir uns, weil wir der Meinung sind, dass wir multitaskingfähig sein müssen. Gerade die modernen Möglichkeiten unserer Zeit verleiten dazu, dich viel zu schnell ablenken zu lassen. Du musst nicht immer gleich deine eigentliche Arbeit unterbrechen, um eine Mail zu beantworten. Auch nicht jede WhatsApp-Nachricht muss gleich kommentiert werden. Versuche dich auf eine Arbeit zu konzentrieren und lass dich nicht ablenken.
4. Tipp: Einfache Dinge gleich erledigen
Gewöhne dir an, dass du einfache Aufgaben immer sofort erledigst. Das sollten aber wirklich nur Aufgaben sein, die nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen.
5. Tipp: Lerne Prioritäten zu setzen
Teile deine Arbeiten immer nach Prioritäten ein. Mach dir dazu am besten eine Ablage. Dort legst du alles ab, was wichtig ist, was weniger wichtig ist und was unwichtig ist. Die Sachen mit der höchsten Priorität arbeitest du als erstes ab.
6. Tipp: Arbeite nach dem Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip wird auch 80/20-Regelung genannt. Damit kannst du darauf achten, dass du deine Arbeit immer so einteilst, dass ein ideales Aufwand-Nutzen-Verhältnis beachtet wird. Mit weniger Aufwand kannst du dein Business trotzdem effektiver gestalten.
7. Tipp: Setze dir immer kleine Ziele
Ziele setzen ist für dich als Unternehmer sehr wichtig, doch die Ziele müssen auch immer realistisch sein. Stress kannst du verringern, wenn du dir immer wieder kleine Ziele setzt – sozusagen viele Meilensteine auf dem Weg zur Erreichung deiner kleinen Ziele. Das wird nicht nur den Stresspegel senken, sondern sich auch vorteilhaft auf deine Motivation auswirken. Was gibt es Schöneres, als immer wieder einen Haken hinter ein erreichtes Ziel zu setzen?
8. Tipp: Setze dir ein Zeitfenster
Wichtig ist für dich, dass du dir für deinen Aufgaben ein Zeitfenster setzt. Lege dir anstehende Arbeiten zu recht und sage dir, in x Stunden will ich das abgearbeitet haben. Beachte dabei, dass du dir auch für den gesamten Arbeitstag ein Zeitfenster setzt. Es nützt ja nichts, wenn du drei Zeitfenster für drei Aufgaben setzt und dann 15 Stunden hinter dem Schreibtisch verbringst.
9. Tipp: Erledige ähnliche Aufgaben hintereinander
Du kannst deine Arbeit deutlich effektiver gestalten, wenn du ähnliche Aufgaben hintereinander abarbeitest. Nimm dir beispielsweise morgens eine Stunde Zeit, in der du alle Mails beantwortest. Das ist wesentlich effektiver, als wenn du deine Arbeit immer wieder unterbrichst (siehe Tipp 3). Das ist nur ein Beispiel für viele Dinge, die möglich sind. Man könnte auch sagen, dass du nachdem du Angebote geschrieben hast, dich beispielsweise deinen Lieferscheinen widmest.
10. Tipp: Lass nicht alles zur Routine werden
Gewöhne dir an, in deinem Arbeitsablauf flexibler zu werden. Du darfst nicht denken, dass habe ich immer so gemacht und mache es weiter so. Wenn du merkst, dass bestimmte Arbeiten einfach zu lange dauern oder umständlich sind, dann überlege dir, ob Änderungen möglich sind. Es darf nicht alles zur Routine werden. Probiere neue Workflows aus, gestalte Arbeitsabläufe auch mal anders. Du wirst sehen, wie viel Potenzial es gibt, Zeit einzusparen.
DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?
WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!
- Praxisbeispiele – sofort anwendbar für dein Business
- Aktuelle KI-Tools im Check
- Expertentipps für die neusten KI-Technologien
- Case Studies – von E-Mail-Marketing bis Datenanalyse
Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.
Eine Antwort
Ich möchte zu den in Ihrem Artikel genannten Tipps noch einen aus meiner Sicht wichtigen Hinweis hinzufügen. Ich glaube, dass viele Selbstständige auch noch Jahre nach der Gründung eines unterschätzen: Business bedeutet nicht nur die Verwirklichung von eigenen Ideen, sondern verlangt auch ein nicht zu unterschätzendes Unternehmer-Wissen. Das erforderliche fachliche Know-How ist bei Selbstständigen in der Regel vorhanden. Mit dem Wissen und dem Verständnis, wie man ein wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmer wird, sieht es jedoch schon anders aus.
Dabei stehen wirtschaftlicher Erfolg und Gesundheit im Business in einem engen Zusammenhang. Es gibt ja nicht nur Stress durch zu viel und schlecht geplante Arbeit. Wenn z. B. Aufträge zurückgehen und in der Folge nicht mehr klar ist, woher das Geld für die Bezahlung der laufenden Kosten genommen werden soll, wirkt sich das früher oder später ebenfalls negativ auf die Gesundheit aus (Schlafbeschwerden, Kreislaufprobleme usw.).
Hier ist derjenige im Vorteil, der weiß, wie eine Firma unter ökonomischen Gesichtspunkten geführt werden sollte. Ich meine damit die Überzeugung, dass neben der Arbeit IN der Firma auch die Arbeit AN der Firma notwendig ist: z. B. durch die regelmäßige Durchführung von Markt- und Konkurrenzanalysen. Viele Selbstständige beschäftigen sich mit ihrem Markt bei der Gründung – vor allem, wenn Kapitalgeber zur Finanzierung ins Boot geholt werden sollen – und dann überhaupt nicht mehr. Das ändert sich in der Regel erst dann wieder, wenn der Umsatz zurück geht und erste finanzielle Probleme auftreten.
Wenn die davon betroffenen Selbstständigen jedoch ihre Mitbewerber und deren Entwicklung (regelmäßig) im Auge behalten hätten, wären sie in der Lage, auf Änderungen im eigenen Marktsegment sowie auf neue Ideen bei der Konkurrenz rechtzeitig zu reagieren. Mit der Folge, dass das eigene Angebot konkurrenzfähig geblieben wäre und Stressfaktoren wie Auftrags- und Geldmangel erheblich geringer wären.
Eine wirksame Stressvorsorge in der Selbstständigkeit setzt deshalb auch eine nicht unwesentliche Portion an unternehmerischem Denken und Handeln voraus. Alles Gute für Sie weiterhin!