Hier findest du Objectives and Key Results Beispiele und eine Definition
OKR-Methode: So erreichst du 2024 deine Unternehmensziele
Featured image: Studio Romantic stock.adobe.com/
Inhaltsverzeichnis
- Strategische Ausrichtung
- Der OKR-Zyklus
- Formulierung der Objectives
- Formulierung der Key Results
- Objectives and Key Results Beispiele
- Fazit
- Häufige Fragen (FAQ) zu OKR-Methode
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Objectives und Key Results, kurz OKR, stellen eine Management-Methode dar, die dabei hilft, die Ressourcen aller Mitarbeiter auf die wichtigsten Unternehmensziele zu fokussieren. Die zwei wesentlichen Erfolgsfaktoren der OKR-Methode sind ihre Einfachheit und Transparenz. Alles dreht sich um zwei simple Fragen: „Wo wollen wir hin?“ (= Objective) und „Wie messen wir den Fortschritt?“ (= Key Result). Alle festgelegten Objectives und Key Result sollst du transparent kommunizieren und jeder Mitarbeiter kann sie einsehen. Die Methode schafft somit einen Rahmen für Mitarbeiter, innerhalb dessen jeder selbst organisiert an seinen eigenen Zielen arbeitet und damit dem Unternehmen hilft, seine strategischen Ziele nachhaltig zu erreichen. Um dir einen besseren Überblick zu geben gehen wir in diesem Artikel auf diese Fragenzum Thema „OKR-Methode“ ein:
- Was ist die OKR-Methode und was sind Objectives und Key Results?
- Wie funktioniert die OKR-Methode?
- Wann wurde OKR erfunden?
- Wie formuliert man OKRs richtig?
Strategische Ausrichtung
Um die Agilität sicherzustellen, werden OKRs kurzfristig, in der Regel quartalsweise festgelegt. Dennoch ist die strategische Ausrichtung der Methode nicht zu vernachlässigen. Eine langfristige Sicht ist für die grundsätzliche Steuerung enorm wichtig. Bevor es also in die Planung und Ausformulierung der Objectives und Key Results geht, musst du drei Schritte beachten:
- Entwicklung eines Firmen-Leitbildes: Vision, Mission, Werte
- Planung der Unternehmensstrategie
- Definition strategischer (mittel- und langfristiger) Ziele
Das Leitbild und die Unternehmensstrategie bilden die Basis für den OKR-Prozess. Aus den mittel- und langfristigen Unternehmenszielen lassen sich die Quartalsziele ableiten.
Der OKR-Zyklus
Der OKR-Zyklus ist ein quartalsweise ablaufender Regelkreis, bestehend aus mehreren OKR-Events. Die Zykluslänge kann zwar jedes Unternehmen individuell bestimmen, aber du solltest berücksichtigen, dass mit steigender Dauer die Agilität sinkt.
Jeder Zyklus durchläuft verschiedene Events
- OKR-Planning: In dieser Phase definiert das Management die Unternehmens-OKRs. Die einzelnen Teams diskutieren gemeinsam, wie sie das Unternehmen bei der Erreichung der Ziele unterstützen können und legen dementsprechend Team-OKRs fest. Abschließend bestimmt jeder Mitarbeiter seine Individual-OKRs, indem er überlegt, welchen Beitrag er zu den Team-OKRs leisten kann.
- OKR-Weekly: Wöchentlich treffen sich alle Mitarbeiter einzeln oder im Team mit ihrer Führungskraft, um ein Status-Update durchzuführen. Hier besprichst du in erster Linie den Fortschritt der einzelnen Key Results (diesen solltest du in Prozent dokumentieren). Weiterhin schätzen die Mitarbeiter das Confidence Level ein. Es gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein OKR in diesem Zyklus erreicht wird. Außerdem werden Lernerfahrungen ausgetauscht und Ursachen für Widerstände eruiert. Abschließend wird geklärt, was als Nächstes angegangen wird.
- OKR-Review: Das Review findet es am Ende des Zyklus statt, und geht es rein um die Auswertung des vergangenen Quartals. Auf allen drei Ebenen wird ausgewertet, wie viel von dem Vorgenommenen auch erreicht wurde. Die Key Results geben Aufschluss über den Erreichunggrad der Objectives.
- Retrospektive: Die Retrospektive findet ebenso am Ende des Zyklus statt und fördert die kontinuierliche Verbesserung der OKR-Methode. Je nach Unternehmensgröße kann die Retrospektive entweder bereichsübergreifend oder in den Teams durchgeführt werden. Bei der Durchführung in Teams, sollte dennoch ein bereichsübergreifender Austausch sichergestellt werden, da die Mitarbeiter sehr stark von Lernerfahrungen anderer profitieren. Das Event der Retrospektive durchläuft folgende Schritte: Die Teilnehmer sammeln positive und negative Aspekte des vergangenen Zyklus und stellen diese vor, die gesammelten Punkte werden geclustert und diskutiert, es werden Maßnahmen entwickelt, die zur Verbesserung des OKR-Prozesses beitragen, es wird abgestimmt, welche Maßnahmen als Nächstes umgesetzt werden. Wichtig ist es, nicht nur Widerstände aufzudecken und zu beseitigen, sondern auch Aspekte hervorzuheben, die die Zielerreichung vorantreiben und diese zu verstärken.
Formulierung der Objectives
Das Objective definiert, was es im folgenden Zyklus zu erreichen gilt. Es ist ambitioniert, qualitativ und gibt eine klare Richtung vor. Objektives beschreiben einen wünschenswerten Zustand in der Zukunft und sollen motivieren, darauf hinzuarbeiten. Alle Objectives auf Team-Ebene zahlen auf die OKRs der Unternehmens-Ebene ein. Die Objectives auf Individual-Ebene wiederum zahlen auf die OKRs der Team-Ebene ein. Wichtig ist es, auch andersherum darauf zu achten, das alle OKRs auf Unternehmens- und Team-Ebene in den darunter liegenden Ebenen aufgegriffen und bearbeitet werden, wenn sich nicht direkt auf dieser Ebene die Geschäftsführer bzw. Teamleiter damit befassen. Grundsätzlich werden auf jeder Ebene maximal vier Objectives mit maximal vier dazugehörigen Key Results formuliert. Überschreitest du diese Anzahl, geht meist der Fokus verloren.
Ganze Sätze verwenden
Es ist durchaus sinnvoll, OKRs in ganzen Sätzen zu formulieren. Je spezifischer die Ziele lauten, desto weniger Interpretationsspielraum bleibt offen. Schließlich sollen alle Mitarbeiter ihre Aktivitäten auf dieselben Ziele ausrichten. Ein Adjektiv lässt das Objective oft noch inspirierender und ambitionierter klingen. Die Objectives sollen im definierten Zyklus erreichbar sein. Sogenannte Evergreens sind jedoch zu vermeiden. Damit sind Ziele gemeint, die nach drei Monaten nicht abgeschlossen sind, sondern jederzeit bearbeitet werden sollten. Ein Beispiel hierfür ist die Erhöhung der Kundenzufriedenheit – ein Dauerbrenner. Die Mitarbeiter müssen bei der Formulierung ihrer Ziele außerdem bedenken, dass sie nicht ausschließlich Zusatzaufgaben zu ihrem Tagesgeschäft darstellen. Das führt in der Regel dazu, dass deine Mitarbeiter die OKRs schnell vernachlässigen und somit nicht erreichen.
Objectives im Überblick
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die bei der Formulierung der Objectives zu beachten sind im Überblick:
- Maximal 4 Objectives
- Qualitativ (ohne Kennzahlen)
- Ambitioniert, aber erreichbar
- Geben eine klare Richtung vor
- Zahlen auf die OKRs der darüber liegenden Ebene ein
- Formulierung in ganzen Sätzen (idealerweise mit Adjektiv)
- Keine Evergreens
- Bilden überwiegend das Tagesgeschäft ab (nicht nur Zusatzaufgaben)
Formulierung der Key Results
Die Key Results geben an, wie wir das Objective erreichen. Sie stellen messbare Schlüsselergebnisse dar, die jederzeit den aktuellen Fortschritt der Zielerreichung in Prozent angeben. Für jedes Key Result wird daher eine sinnvolle Messmethode festgelegt. Dafür muss jedes Key Result eine beeinflussbare Kennzahl enthalten, wie zum Beispiel Umsatz, Tage, Prozent oder Index. Pro Schlüsselergebnis darf jedoch nicht mehr als eine Kennzahl eingebaut werden, da sonst der Fortschritt nicht eindeutig messbar ist. Zudem ist es wichtig, immer einen Basiswert zu nennen, den dein Team erhöhen oder reduzieren soll. Das Key Result könnte also lauten: „Die Stornoquote ist von 10% auf 7% gefallen“.
Binäre Key Results
In seltenen Fällen kannst du auch binäre Key Results definieren, dessen Ergebnis lediglich „erfüllt“ oder „nicht erfüllt“ lautet. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn es noch keinen Basiswert gibt. Das Key Result könnte in dem Fall lauten: „Es wurde ein Messinstrument eingeführt, dass den Wert der Stornoquote ermittelt“. Key Results sind Erfolgstreiber für Objectives. Sie sind zudem nicht zu verwechseln mit KPIs, die einen Indikator für die Zielerreichung darstellen. Key Results dagegen steigern die Wahrscheinlichkeit, dass das Objective erreicht wird.
Die Formulierung ist möglichst spezifisch. Vage Worte wie „umsetzen“ sollten daher vermieden werden. Außerdem stellen sie Ergebnisse dar und keine Meilensteine oder Aufgaben. Die Key Results dürfen sich außerdem inhaltlich nicht überschneiden. Hierzu ein Beispiel: KR1 – Die Followerzahlen unseres Instagram-Profils wurden von 10.000 auf 12.000 erhöht, KR2 – Die wöchentlichen Instagram-Posts wurden von bisher durchschnittlich 3 auf 4 erhöht. In diesem Fall ist KR2 lediglich eine Aufgabe, die dazu führt KR1 zu erreichen.
Key Results im Überblick
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die bei der Formulierung der Key Results zu beachten sind im Überblick:
- Maximal 4 Key Results
- Quantitativ und messbar
- Beeinflussbare Kennzahl
- Messmethode, die den Fortschritt in Prozent ermittelt
- Nicht mehr als eine Kennzahl pro Key Result
- Basiswert als Maßstab in Key Result integrieren
- Nicht zu viele binäre Key Results
- Ergebnisse (keine Meilensteine oder Aufgaben)
- Spezifische Formulierung (vage Worte wie „umsetzen“ vermeiden)
- Erfolgstreiber für Objective (steigern die Wahrscheinlichkeit das Objective eintrifft)
- Keine Indikatoren für Objectives (sondern Erfolgstreiber)
Objectives and Key Results Beispiele
Die folgenden OKR Beispiele zeigen Objectives and Key Results von Firmen, die mit der Methode erfolgreich arbeiten.
YouTube
Objektive: Erreichung einer täglichen Wiedergabezeit von einer Milliarden Stunden, mit einem Wachstum, das getrieben wird von
Key Results:
- Suchmaschinen-Team + Hauptapp (+x%), Living Room (+x%)
- Steigerung der Bindung und der Wiedergabezeit bei Videospielen (x Stunden Wiedergabezeit pro Tag)
- YouTube Virtual Reality-Erfahrung einführen und Ausbau der VR-Auswahl von x zu y Videos
ONE
Objective: Proaktive Integration eines breiten Spektrums an afrikanischen Perspektiven in die Arbeit von ONE, engere Ausrichtung an afrikanischen Prioritäten sowie Teilen und Ausnutzen des politischen Kapitals von ONE, um einen politischen Wandel in Richtung Afrika zu erreichen.
Key Results:
- Erfolgreiche Einstellung von drei Mitarbeitern mit Wohnsitz in Afrika
- Afrikanischer Beirat gebildet und zwei Mal einberufen
- Beziehungen zu mindestens 10 führenden afrikanischen Denkern aufgebaut, die aktiv und regelmäßig ONEs politische Position und externe Arbeit kritisch hinterfragen und begleiten
- vier partizipative Reisen nach Afrika durchgeführt
Intuit
Objective: Bereitstellung großartiger Mitarbeitertechnologie-Lösungen und -Strategien
Key Results:
- Implementierung eines Piloten für die ersten 100 Nutzer
- Abschluss der BlueJeans-Markteinführung an Endnutzer
- Transfer der ersten 50 Google-Privatkontonutzer zu Unternehmenskonto-Nutzer
- Finalisierung des Slack-Vertrags und Abschluss der unternehmensweiten Einführung
Fazit
Mit OKRs können Firmen einfach den richtigen Fokus setzen – das ist der größte Mehrwert der Methode. Von langandauernden Strategieplanungsprozessen können wir uns schnell verabschieden. Die OKR-Methode hilft dabei schnell Klarheit über die wichtigsten Aufgaben der Firma zu gewinnen. Richtig angewandt fördert die Methode außerdem den Teamzusammenhalt, verbessert die Kommunikation und beschleunigt Meeting- und Abstimmungsprozesse.
Erfolgsentscheidend ist es, dass alle Mitarbeiter auch wirklich begeistert und mitgezogen werden. Dafür muss das Management die Methode voller Überzeugung vorleben. Wenn du planst OKRs in deiner Firma einzuführen, hab keine Angst vor Fehlern, sondern betrachte es als einen Lernprozess. Mit jedem Zyklus wirst du besser verstehen, was funktioniert, wo es hakt und welche Tricks und mit welchen Kniffen du die Methode in deiner Firma noch erfolgreicher machst.
Häufige Fragen (FAQ) zu OKR-Methode
OKR steht für Objectives and Key Results. Es handelt sich dabei um ein Management-System zur zielgerichteten und modernen Mitarbeiterführung. Es ist ein Rahmenwerk zur Zielsetzung und Messung von Ergebniskennzahlen.
OKRs sollten möglichst Präzise und verständlich formuliert werden. Ein Objective sollte nicht überladen, sondern so kurz wie möglich sein. Es sollten zudem Begriffe verwendet werden, die allen Beteiligen vertraut sind.
Die OKR-Methode war zunächst an bereits entwickelte Methoden u.a. MbO angelehnt. Doch schließlich steiß Google durch John Doerr auf den neuen Ansatz, entwickelte ihn weiter und führte OKR 1999 im eigenen Unternehmen ein. Damit wurden OKRs bekannt.
Vision Board erstellen: So visualisierst du deine Zielcollage
Auf einem Vision Board bzw. einer Zielcollage beschreibst du deine größten Träume. Hier erfährst du Vision Board Ideen und praktische Tipps!
Scrum Methode: Für dein agiles Projektmanagement
Scrum wird als agile Projektmanagement-Methode immer beliebter. Wir zeigen dir, wie du sie für dein Unternehmen erfolgreich einsetzen kannst.
Landingpage mit WordPress erstellen: Die 6 besten Tools
Landingpages lassen sich mit den richtigen Wordpress Landingpage-Tools ganz einfach erstellen. Wir zeigen dir die 5 besten Tools für Wordpress.
Diese 20 Online Marketing-Tools solltest du kennen
Online Marketing-Tools sind für dein Online-Business von entscheidender Bedeutung, um deinen Erfolg zu messen. Wir stellen dir die 20 besten Tools vor.
Kostenlose KI-Tools: Unsere 6 Empfehlungen für dich
Welche kostenlosen KI-Tools sind die besten? Wir stellen dir 6 nützliche Tools vor, die gratis verfügbar sind und dir helfen können!
Candidate Screening Tools: Die 10 besten Tools für mehr Erfolg im Recruiting
Mit Candidate Screening Tools kannst du deinen Recruiting-Prozess erleichtern. Wir stellen zehn Tools sowie die Vor- und Nachteile vor.
KI-Tools: Nutze diese 12 Tools für die Arbeit mit Text, Bild und Co
Mit KI-Tools kann dir viel Arbeit abgenommen werden. Und die Tools helfen dabei noch deinen Erfolg zu steigern. Welche Tools da helfen können, erfährst du hier.
Keyword-Recherche-Tool: 16 Tools zur Keyword-Analyse
Mit diesen 16 Keyword-Tools findest du die besten Schlagworte, um deine Texte SEO-konform zu schreiben. Kennst du schon alle Tools?
DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?
WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!
- Praxisbeispiele – sofort anwendbar für dein Business
- Aktuelle KI-Tools im Check
- Expertentipps für die neusten KI-Technologien
- Case Studies – von E-Mail-Marketing bis Datenanalyse
Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Über den Autor
Lea Minge
Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.