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Steht ein Verbot in Deutschland bevor?

Datenschutzbehörden leiten Verfahren gegen DeepSeek ein

DeepSeek hat mit seiner innovativen Technologie ChatGPT in den App-Store-Downloads überholt und sich in kürzester Zeit weltweit einen Namen gemacht. Doch nicht nur die Konkurrenz ist alarmiert – auch deutsche Datenschutzbehörden leiten erste Schritte ein. Staaten wie Südkorea und Taiwan haben bereits Konsequenzen gezogen und das KI-Tool vorerst verboten – auch Deutschland könnte bald nachziehen.

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz bringt nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch neue Herausforderungen mit sich. DeepSeek, ein leistungsstarkes KI-Sprachmodell aus China, hat binnen kürzester Zeit für Begeisterung und Bedenken zugleich gesorgt. Während die Effizienz und Kostenvorteile des Modells viele Nutzer überzeugen, warnen Experten vor massiven Datenschutzrisiken. In einigen Ländern, darunter Südkorea, wurde DeepSeek bereits verboten. Auch in Deutschland rücken Datenschutzbehörden das Unternehmen nun ins Visier und leiten erste Verfahren ein. Im Fokus der Kritik stehen vor allem die umfangreiche Speicherung von Nutzerdaten, mögliche Sicherheitslücken und die Frage, inwieweit die gesammelten Informationen für fragwürdige Zwecke missbraucht werden könnten.

Datenschutzbedenken von DeepSeek in Deutschland

In Deutschland haben sowohl Behörden als auch IT-Sicherheitsexperten hohe Sicherheitsbedenken gegenüber DeepSeek geäußert. Diese Bedenken konzentrieren sich vor allem auf folgende Bereiche.

Datenspeicherung in China

Ein wesentlicher Kritikpunkt an DeepSeek ist die Speicherung von Nutzerdaten auf Servern in China, was erhebliche Datenschutzrisiken mit sich bringt:

  • Gesetzliche Verpflichtungen: Aufgrund der chinesischen Gesetzgebung könnten Behörden Zugriff auf diese Daten verlangen, was Nutzer außerhalb Chinas vor große Datenschutzprobleme stellt.
  • DSGVO-Konflikt: Diese Praxis steht im direkten Widerspruch zu den Anforderungen der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und ähnlichen Datenschutzvorgaben in anderen Ländern.
  • Mangelnde Transparenz: Es bleibt unklar, in welchem Umfang chinesische Behörden tatsächlich auf die gespeicherten Daten zugreifen können.

Sicherheitslücken und Verschlüsselungsprobleme

Sicherheitsforscher haben zudem technische Schwachstellen in der DeepSeek-Anwendung identifiziert, die den Schutz sensibler Daten gefährden:

  • Unzureichende Verschlüsselung: Die bestehenden Verschlüsselungsmethoden gelten als nicht ausreichend, um Nutzerdaten effektiv zu schützen.
  • Potenzielle Datenlecks: Identifizierte Sicherheitslücken könnten dazu führen, dass vertrauliche Nutzerdaten unbeabsichtigt offengelegt werden.
  • Angriffsvektoren: Schwachstellen bieten Hackern potenzielle Angriffsmöglichkeiten, um unbefugten Zugriff auf sensible Daten zu erhalten.

Prüfverfahren der Landesdatenschutzbeauftragten gegen DeepSeek

Die zunehmenden Datenschutzbedenken rund um DeepSeek haben in Deutschland erste Konsequenzen. Mehrere Landesdatenschutzbeauftragte haben sich zusammengeschlossen, um ein koordiniertes Prüfverfahren gegen das chinesische KI-Modell einzuleiten. Ziel dabei ist es, mögliche Verstöße gegen Datenschutzrichtlinien zu untersuchen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Den Anstoß für das Verfahren gab Rheinland-Pfalz, nachdem der Landesdatenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann frühzeitig eine umfassende Prüfung angekündigt hatte. Eine zentrale Rolle in der Koordination übernimmt der Hessische Landesdatenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel, der sich seit Langem für eine strengere Regulierung von KI-Anwendungen einsetzt. Neben Rheinland-Pfalz und Hessen beteiligen sich auch Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bremen und Berlin an den Untersuchungen.

Ziele und Fokus des Prüfverfahrens

Das am 14. Februar gestartete Prüfverfahren verfolgt mehrere zentrale Ziele. Zum einen soll untersucht werden, ob DeepSeek die europäischen Datenschutzstandards, insbesondere die Vorgaben der DSGVO, einhält. Zudem steht im Fokus, welche Nutzerdaten das KI-Modell speichert, verarbeitet und möglicherweise weitergibt. Ein weiteres Ziel der Datenschutzbehörden ist es, zu klären, inwiefern betroffene Personen Kontrolle über ihre Daten haben und ob transparente Löschmechanismen existieren. Schließlich geht es auch darum, potenzielle Risiken für die Privatsphäre der Nutzer zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz persönlicher Daten einzuleiten.

Internationale Reaktionen und Verbote gegen DeepSeek

Die Bedenken gegenüber DeepSeek beschränken sich nicht nur auf Deutschland und die Europäische Union. Weltweit haben zahlreiche Länder Maßnahmen ergriffen, um die potenziellen Risiken der KI-Anwendung zu adressieren. Während einige Staaten das KI-Anwendung vollständig verboten haben, setzen andere auf strenge Regulierungen oder Untersuchungen.

Südkorea: Striktes Verbot wegen Datenschutzbedenken

Die südkoreanische Regierung untersagt die Nutzung der Anwendung mit der Begründung, dass der Datenschutz unzureichend gewährleistet sei. Besonders kritisch wurde das exzessive Sammeln und Speichern von Nutzerdaten bewertet. Mehrere Ministerien hatten die Anwendung bereits vor der offiziellen Entscheidung in ihren Bereichen gesperrt. Die südkoreanischen Behörden stellten jedoch klar, dass das Verbot nicht endgültig ist: Sollte DeepSeek umfassende Verbesserungen und Korrekturmaßnahmen umsetzen, könnte die Sperre unter bestimmten Bedingungen wieder aufgehoben werden.

Italien: Datenschutzprüfung und Entfernung aus App-Stores

Auch Italien hat klare Maßnahmen gegen DeepSeek ergriffen. Die italienische Datenschutzbehörde leitete eine Untersuchung ein, um mögliche Datenschutzverstöße zu prüfen. Da die Entwickler jedoch keine ausreichenden Antworten auf die erhobenen Datenschutzbedenken liefern konnten, wurde die App vorerst aus den italienischen App-Stores entfernt. Besonders in der Kritik stand die umfangreiche Speicherung persönlicher Nutzerdaten sowie die potenzielle Manipulierbarkeit der KI für kriminelle Zwecke.

USA: Eingeschränkte Nutzung und erste Verbote

In den Vereinigten Staaten gibt es bislang kein landesweites Verbot von DeepSeek, dennoch haben verschiedene Behörden und Bundesstaaten bereits Einschränkungen verhängt. So untersagten Bundesbehörden wie die NASA und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der Anwendung. Auch auf staatlicher Ebene wurden Maßnahmen ergriffen: In Texas wurde DeepSeek auf allen staatlichen Geräten verboten, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren. Darüber hinaus gibt es bereits erste Gesetzesinitiativen, die eine vollständige Sperrung der Anwendung auf nationaler Ebene vorsehen.

Weitere Einschränkungen

In Australien wurde die Nutzung der Anwendung für Regierungsbehörden und staatliche Einrichtungen untersagt. Auch in Taiwan ist die Verwendung von DeepSeek für sämtliche staatliche Stellen verboten. Grund dafür ist die potenzielle Gefährdung der nationalen Informationssicherheit.

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Über den Autor

Autorenprofil: Jana Blümler

Jana Blümler

Jana ist seit Juni 2024 als Junior Content Managerin in der Redaktion bei Gründer.de tätig. Hier berichtet sie über spannende, aktuelle Business Cases zu den Themenbereichen Künstliche Intelligenz, Digitale Geschäftsmodelle und Online Marketing. Mit ihrem Bachelorstudium im Medien- und Eventmanagement und einem Masterabschluss im Kommunikations- und Marktmanagement bringt sie ihre fundierten und praxisnahen Kenntnisse in die redaktionelle Arbeit ein. Ihre Leidenschaft für Digitales Marketing und ihr marktwirtschaftliches Verständnis ermöglichen es ihr, immer über die neusten Trends und Business Cases auf dem Laufenden zu sein.

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