Die Vergütung der Zukunft?
New Pay, New Benefit: Was ist wirklich noch Neu?


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Durch New Pay bekommen Mitarbeiter neue Spielräume für Gehalt, Benefits und Freizeit
Inhaltsverzeichnis
- New Pay – Was ist das?
- Wie kann New Pay aussehen?
- New Benefits durch New Pay?
- Fazit zu New Pay
- Sichere dir dein DRX-Ticket!
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New Pay – Was ist das?
Hinter New Pay steckt die Idee, dass das aktuelle Vergütungssystem nicht mehr zeitgemäß und unflexibel ist und es daher ein Umdenken braucht. Früher wurden die Menschen extrinsisch bezahlt, also nach ihrer erbrachten Leistung, die sie als Mittel zum Zweck machten. Später wurde auf Festgehalt oder alternativ das Provisionsmodell umgestellt. Seitdem hat sich nicht mehr sehr viel getan. Daher ist es höchste Zeit, dass es ein zeitgemäßes Vergütungssystem gibt. Und New Pay ist da eine neue Lösungsmöglichkeit.
Die Bedürfnisse der Menschen haben sich nicht nur gewandelt, sondern sie sind individuell ganz verschieden. Junge Berufseinsteiger haben andere Vorstellungen als Menschen, die gerade eine Familie gegründet haben. Das bisherige Vergütungssystem richtet sich aber nach der beruflichen Stelle, Erfahrung und erbrachten Stunden und nicht nach der Lebenssituation. Dahingehend gibt es seit ein paar Jahren schon Überlegungen, wie jeder sein System neu strukturieren kann.
Wie kann New Pay aussehen?
In dem New Pay Report von Buhl, Hornung, Nobile und Franke wird in einer Umfrage erläutert, was den Befragten im Bezug auf ihr Gehalt am wichtigsten ist. Die folgenden sieben Aspekte sind dabei besonders hervorgestochen. Daher werden sie hier nochmal genauer beleuchtet.
Fairness
Fairness kann immer sehr subjektiv betrachtet werden. Jeder empfindet bei einem fairen Gehalt etwas anderes als fair. Vielen Menschen kommt es vor allem darauf an, dass es im Gegensatz zu den anderen Mitarbeitern, vor allem aber zur Referenzgruppe, fair ist. Damit sind dann die direkten Kollegen gemeint. Dabei geht es um empfundene Gerechtigkeit. Die Fairness der Vergütung hängt damit aber auch immer von der Leistung der anderen ab.
Unternehmen können herausfinden, ob es ein Fairnessgefühl gibt, indem sie die Zufriedenheit der Mitarbeiter ermitteln. Sind diese zufrieden mit ihrem Gehalt? Auch im Verhältnis zu den anderen Mitarbeitern? Sind sie zufrieden mit den Prozessen im Unternehmen? Und sind sie zufrieden mit den Menschen, die über das Gehalt entscheiden? Fairness und Zufriedenheit hängen hier eng aneinander. Sind die Mitarbeiter zufrieden, scheint auch das Gehalt fair zu sein.
Flexibilität
Flexibilität ist ein großes Thema, das aktuell in vielen Bereichen relevant wird. Unter die Flexibilität fällt auch die Work-Life-Balance, die sich immer mehr Menschen wünschen. Zeit ist mittlerweile gleichzusetzen mit Geld. Daher wünschen sich viele Menschen eine flexible Anpassung zwischen Zeit und Geld. Sinnig erscheint das vor allem auf die Lebensabschnitte bezogen. Jemand, der gerade von zuhause ausgezogen ist, hat andere Wünsche in Bezug auf Zeit und Geld als jemand, der gerade eine Familie gründet oder der kurz vor der Rente steht. Und selbst wenn Mitarbeiter zeitlich nicht bei so großen Abschnittsveränderungen stehen, so haben viele Menschen individuelle Bedürfnisse, die mehr Zeit oder mehr Geld erfordern. Daher ist es hier sinnvoll, individuell auf die Mitarbeiter einzugehen und Gehalt und Zeit individuell anzupassen.
Transparenz
In vielen Unternehmen ist es festgehalten, dass Mitarbeiter nicht über das Gehalt sprechen sollen. Dennoch machen Mitarbeiter das immer wieder, wodurch eine Unsicherheit entsteht. Sie wissen nicht, wie das Gehalt zusammengesetzt wird, warum die einen das Gehalt bekommen, während andere jenes bekommen. Vor allem für die jeweilige Referenzgruppe wünschen sich viele eine offene Kommunikation. Daher kann es hilfreich sein, wenn Unternehmen die Gehälter in irgendeiner Form offen legen. Bei kleinen familiären Unternehmen kann das ganz gut funktionieren, während es bei größeren vielleicht sinnvoll ist, die jeweiligen Referenzgruppen oder Gehaltsspannen zu veröffentlichen. Manchmal sind auch die Gehaltsprozesse sinnvoll, wenn jeder weiß, wie sich das Gehalt zusammensetzt. Das grundsätzlich offene Sprechen über die Gehälter kann die Unsicherheit nehmen und Klarheit schaffen.
Partizipation
Partizipation der Mitarbeiter gibt es bisher so nicht bei der Vergütung. Aktuell können Mitarbeiter über das Gehalt verhandeln und ihre Punkte anbringen, doch schlussendlich entscheidet doch noch der Chef bzw. der Verantwortliche. Im Sinne des New Pay können Mitarbeiter aber an der Gestaltung des Vergütungssystems mitwirken. Das wünschen sich auch jetzt schon viele. Damit können sie selbst mitentscheiden.
Wir-Denken
Im Moment ist es so, dass zum Beispiel bei einem Provisionsmodell das gewollte Verhalten belohnt und das ungewollte bestraft wird. Das meint eigentlich nur, dass zum Beispiel das Abschließen eines Deals belohnt wird mit mehr Geld und das Nicht-Abschließen damit bestraft wird, dass es kein Geld gibt. Gerade bei gemeinsamen Aufgaben kann es aber hilfreich sein, dass es Wir-Prämien gibt. Entweder wenn Mitarbeiter oder ganze Teams durch Zusammenarbeit und Informationsfluss das Unternehmen beeinflussten. Damit wird die Kollaboration gestärkt und Mitarbeiter bekommen so auch ein Feedback, ob ihre Arbeit oder die des Teams ordentlich war.
Permanent Beta
Das klingt kompliziert, meint aber nur, dass der Status Quo in regelmäßigen Abständen hinterfragt wird. Permanent Beta heißt „dauerhaft unfertig“ und so ist es ja ganz grundsätzlich im Leben. Während Unternehmen immer wieder den aktuellen Stand hinterfragen und dann dahingehend neue Strategien entwickeln, können Mitarbeiter auch ihre Arbeit und ihre Vergütung hinterfragen.
Selbstverantwortung
Die Selbstverantwortung schwang schon etwas in der Partizipation mit, meint aber noch genauer, dass Mitarbeiter selbst mitbestimmen, was und wie sie vergütet werden möchten. Das kann ganz deutlich sowohl in Urlaubstagen, Gehaltsanpassungen oder Benefits geschehen. Manche Unternehmen stellen frei, wie viele Urlaubstage jeder Mitarbeiter nehmen möchte, während andere die Wahl der Benefits freistellen oder das Gehalt anpassen.
New Benefits durch New Pay?
Gerade mit dem letzten Punkt entstehen für Mitarbeiter, aber auch für Unternehmen neue Herausforderungen. Können Mitarbeiter sich individuell Gehalt, Urlaubstage und Benefits in Relation zueinander aussuchen, entstehen viele einzelne kleine Systeme. Gehalt und Urlaubstage können Unternehmen dabei besser kontrollieren und führen als die Benefits. Doch auch hier gibt es mittlerweile einige Tools, die dabei unterstützen.
Durch die Wahl können Unternehmen beispielsweise jedem Mitarbeiter ein Budget zur Verfügung stellen, anhand dessen, sie monatlich ihre Benefits auswählen. Beispielsweise haben Autofahrer mehr von einem Tankgutschein, als von einer Bahnkarte oder Zuschüssen zu einem E-Bike. Während Eltern ein familienfreundliches Benefit bevorzugen, würden Sportler eher die Mitgliedschaft im Fitnessstudio nehmen. Mit einem flexiblen Benefit-System kann so jeder nach seinen Wünschen das wählen, dass er braucht. Und das sogar monatlich unterschiedlich. Damit entsteht maximale Flexibilität und jeder hat etwas von seinen Benefits. Durch die bisherige Pauschaliserung kann es durchaus passieren, dass Mitarbeiter nichts mit den Benefits anfangen können.
Fazit zu New Pay
New Pay ist ein Thema, dass in den nächsten Jahren noch intensiver behandelt werden muss. Viele Unternehmen lassen sich schrittweise auf die Idee von New Pay ein. Allerdings gibt es auch viele Unternehmen, die noch zurückschrecken vor so großen Veränderungen. Sowas birgt immer ein gewisses Risiko, doch Unternehmen müssen abwägen, ob sie sich zu einem modernen Unternehmen entwickeln wollen, oder doch bei alten Mustern bleiben. Das Vergütungssystem muss natürlich auch zur Unternehmenskultur passen. Das Thema New Pay ist aber ein großer Schritt hin zur längst überfälligen Anpassungen an die Bedürfnisse der Mitarbeiter.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.