Auf diese Dinge solltest du achten
Von der Idee zum Unternehmen: So gelingt die Firmengründung
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Inhaltsverzeichnis
- Die eigene Disziplin und Haltung überprüfen
- Als Teilzeit-Unternehmer beginnen
- Den Markt penibel analysieren
- Den eigenen Wert kennen
- Mit Zahlen und Scheinen jonglieren
- Komplizen und Mentoren suchen
- Mit Rückschlägen umgehen können
- Wissen stetig erweitern
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Ein Blick in die Zahlen verrät, dass trotzdem sehr viele den Schritt vom Angestellten zum Firmengründer gewagt haben. Laut der Wirtschaftskammer Österreich haben demnach im Jahr 2020 38.639 Personen ein Unternehmen gegründet. Zum Vergleich: 2019 waren es nur um knapp 500 Menschen mehr. Mit 47,2 Prozent geben Gewerbe und Handwerk, wie schon in den Jahren zuvor, in Österreich dabei den Ton an. Und vor allem Frauen scheinen mutig zu sein: So wagten 2020 17.801 Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit, während es ihnen nur 14.893 Männer gleichtaten.
Für Deutschland liegen die definitiven Zahlen noch nicht vor – Fakt ist laut dem Statistischen Bundesamt jedoch, dass von Januar bis September 2020 88.200 Betriebe gegründet wurden, „deren Rechtsform und Beschäftigtenanzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen“. Das sind um 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings gilt es auch hier zu differenzieren: Ging die Zahl der neu gegründeten Kleinunternehmen in dieser Zeitspanne zwar um 18,1 Prozent zurück, so sind die neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe um 5,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig boomt laut dem Institut der deutschen Wirtschaft die betriebliche Weiterbildung – noch nie wurde so viel Geld und Zeit dahingehend investiert. Doch, worauf kommt es eigentlich an beim Gründen? Was sind die wichtigsten Aspekte, die es zu bedenken gilt? Im Folgenden gibt es hilfreiche Tipps.
Die eigene Disziplin und Haltung überprüfen
Erfolgsgeschichten großer Unternehmensbosse lesen sich oft einfach und absolut machbar – viele vergessen dabei aber, dass hinter solchen positiven Meldungen vor allem eines steckt: Disziplin. Die gilt es als Unternehmer unbedingt mitzubringen, denn bis die eigene Arbeit tatsächlich Früchte trägt, können oft mehrere Monate oder sogar Jahre vergehen. Wer also mit dem Gedanken spielt, Unternehmer zu werden, sollte sich folgendes fragen: Bin ich gut darin, Ziele klar und langfristig zu verfolgen? Kann ich mir meinen Tag, und damit auch meine Arbeitszeit, gut strukturieren? Bin ich bereit, für meinen Traum hart zu arbeiten? Bringe ich Führungsqualitäten mit und kann ich Verantwortung übernehmen? Finde ich rasch Lösungen, auch in schwierigen Situationen? Kannst du alle Fragen mit „Ja“ beantworten, so bringst du die besten Voraussetzungen mit.
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Als Teilzeit-Unternehmer beginnen
Wer ein eigenes Unternehmen gründet, muss sich darüber im Klaren sein, dass er zwar nun sein eigener Chef sein kann, allerdings auch mit einer Lawine an Kosten rechnen muss. Kein regelmäßiges Gehalt mehr, keine Krankenversicherungs- und Rentenbeiträge und kein bezahlter Urlaub. Dafür Ausgaben für Miete, Büromaterialien, den Steuerberater oder erste Mitarbeiter. Wer auf Nummer Sicher gehen will, startet daher als Teilzeit-Unternehmer. Kündigen Sie also nicht gleich Ihren Job, sondern bauen Sie sich Ihr Unternehmen nebenbei auf. So verdienen Sie nicht nur Geld, haben mehr Zeit, um einen konkreten Businessplan auszuarbeiten und schnuppern in die Geschäftswelt hinein, sondern bekommen auch einiges an Lebenserfahrung dazu. Wer noch einen Abschluss nachholen, oder sich nebenbei fachspezifisches Wissen aneignen möchte, kann dies ebenso ohne den Druck, gleich Erfolgszahlen schreiben zu müssen, tun.
Businessplan erstellen in 10 Schritten
Schritt 1: Idee, Angebot und die Zielgruppe
Im ersten Kapitel gibst du direkt einen ersten Eindruck davon, wie das Konzept deines Unternehmens aussehen soll. Was ist deine Grundidee? Wie kannst du anderen mit deiner Idee helfen und was genau ist dein Ziel? Das solltest du sehr präzise bestimmen und beschreiben können. Darüber hinaus solltest du dir genau überlegen, wer deine Zielgruppe ist und diese ebenfalls konkret definieren. Damit wird es dir im folgenden Kapitel leichter fallen, eine Marktanalyse anzufertigen.
Schritt 2: Markt und Wettbewerb
Hier geht es darum, sich intensiv mit dem Markt und den Mitbewerbern auseinanderzusetzen. Wie groß ist der Markt? Lohnt es sich hier ein Business zu starten? Mache dir bewusst, welche Wettbewerber du hast. Damit du nicht schon zu Beginn des Markteintritts stark mit diesen zu kämpfen hast, solltest du dir überlegen, was du besser machen kannst. Fertige die Analyse so detailliert wie nur möglich an, um perfekt auf deinen Start ins Business vorbereitet zu sein.
Schritt 3; Visionen und Ziele bestimmen
Besonders wichtig für dich als Unternehmer und für dein restliches Team ist es, genau Ziele und Visionen festzulegen, auf die ihr gemeinsam hinarbeiten könnt. Nur wenn du dieses Ziel einmal mit deinem Team oder deinen Gründern festgelegt hast, ist es dir möglich, die darauf abgestimmten Maßnahmen festzulegen. Sie geben dir eine Richtung vor, auf die eine Strategie aufgebaut werden kann.
Schritte 4: Deine Strategie
Auch die Strategie muss sehr gut durchdacht werden. Schließlich musst du mit ihr zu deinen Zielen gelangen. Hier musst du dir vor allem überlegen, welchen Nutzen dein Unternehmen deinen Kunden bringt. Und wie kannst du diesen Nutzen am besten umsetzen? Überlege dir in jedem Fall eine bessere Strategie als deine Mitbewerber und prüfe, was du besser machen kannst als sie. Auch alternative Strategien können sinnvoll sein, da nie gesagt ist, dass die erste Strategie direkt auf Anhieb funktioniert.
Schritt 5: Marketing
Auch die Strategie muss sehr gut durchdacht werden. Schließlich musst du mit ihr zu deinen Zielen gelangen. Hier musst du dir vor allem überlegen, welchen Nutzen dein Unternehmen deinen Kunden bringt. Und wie kannst du diesen Nutzen am besten umsetzen? Überlege dir in jedem Fall eine bessere Strategie als deine Mitbewerber und prüfe, was du besser machen kannst als sie. Auch alternative Strategien können sinnvoll sein, da nie gesagt ist, dass die erste Strategie direkt auf Anhieb funktioniert.
Schritt 6: Rechtsform und Steuern
Ein sehr unbeliebtes, aber trotzdem sehr wichtiges Thema: Die Wahl der Rechtsform und alles rund um die Steuern. Hier schreibst du nieder, für welche Rechtsform du dich entschieden hast, welche Genehmigungen du für dein Unternehmen brauchst, wie dein Unternehmen heißen soll und alles weitere, was in Richtung Buchhaltung geht.
Schritt 7: Gründerteam und Organisation
In diesem Kapitel gibst du an, wie ihr als Firma organisiert seid. Hast du einen Partner? Wer ist alles in deinem Gründerteam? Hier muss ersichtlich werden, wer für was verantwortlich ist, welche Strukturen ihr noch aufbauen wollt, wer schon alles im Unternehmen tätig ist und wer noch dazu kommt. Auch die Meilensteine, die du mit deinem Unternehmen erreichen willst, werden hier eingetragen.
Schritt 8: Finanzen
Die Finanzen bilden den Hauptteil deines Businessplans und müssen sehr genau berechnet und überprüft werden. Hier solltest du dir möglichst keine Fehler erlauben. Wo steht ihr gerade mit eurem Unternehmen, wie viel Kapital benötigt ihr noch und wann ist der Break-Even-Point geplant? – All das sind wichtige Fragen, die in dem Finanz-Teil berücksichtigt werden müssen. Spätestens hier ist es sinnvoll, ein geeignetes Tool zur Hand zu haben, mit dem sich alles leichter ausrechnen lässt.
Schritt 9: SWOT-Analyse
Nach den ganzen Zahlen folgt anschließend die SWOT-Analyse. SWOT steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats. Hier listest du also die Stärken, Schwächen, Stärken und Risiken deines Unternehmens auf und erklärst diese. Im nächsten Schritt müssen dann Maßnahmen getroffen werden, wie mit den Ergebnissen umgegangen wird, damit die Chancen maximiert und die Risiken minimiert werden können.
Executive Summary
Als letztes Kapitel folgt die Executive Summary, eine aussagekräftige Zusammenfassung deines Businessplans. Hier werden nochmal die wichtigsten Punkte deines Businessplans zusammengefasst, um den Investoren und Banken einen guten Überblick über dein Unternehmen zu geben. Erwähne hier also nochmal die wichtigsten Kernaussagen der Geschäftsidee, deines Teams, der Marktanalyse, der Chancen und Risiken und der Finanzierung.
Den Markt penibel analysieren
Einfach ins Blaue hinein ein Unternehmen zu gründen, hat wenig Sinn. Eine gründliche Analyse des Marktes ist daher essentiell. Ist das angebotene Produkt oder die Dienstleistung für Menschen wirklich sinnvoll und verlockend? Gibt es bereits einen Markt dafür oder muss womöglich erst einer dafür geschaffen werden? Wo treibt sich die Konkurrenz herum und zu welchen Preisen bietet sie ihre Waren an? Recherchieren Sie nach.
Den eigenen Wert kennen
Firmengründer machen oft den Fehler, sich unter Wert zu verkaufen. Da ist der Nachbar, für den der erste Auftrag ausgeführt wird und dem man ja einen Rabatt gewähren muss. Und da ist die alte Schulkameradin, die ohnehin gerade knapp bei Kasse ist. Ein gutes, soziales Netzwerk kann zu Beginn helfen, sich als Unternehmer zu behaupten, birgt aber auch die Gefahr, von der Linie abzukommen. Setzen Sie daher klare Preise fest und üben Sie verkaufen.
Mit Zahlen und Scheinen jonglieren
Steuern, Vorauszahlungen, Gehälter, Investitionen – als Gründer kann man in puncto Geld rasch den Überblick verlieren. Damit dies nicht passiert, sollten Sie unbedingt lernen, damit umzugehen. Es geht dabei nicht nur darum, zu wissen, wofür es sich lohnt, Ihr Geld auszugeben, sondern auch, wie Sie sich so manches davon wieder zurückholen können.
Komplizen und Mentoren suchen
Die ersten Schritte als Unternehmer sind meist die schwierigsten. Wie mache ich auf meine Produkte und Dienstleistungen aufmerksam? Wie stelle ich Rechnungen aus? Wie finde ich ein Büro? Viele Fragen schwirren im Kopf herum. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass man nicht alles wissen kann. Und auch nicht muss! Suchen Sie sich Komplizen, Menschen, die selbst ein Unternehmen gegründet haben oder über das entsprechende Wissen verfügen, und fragen Sie nach. Hilfreich kann außerdem ein Unternehmernetzwerk sein – nicht nur für den gegenseitigen Austausch, sondern auch um über Lehrgänge informiert zu sein. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, der kann sich nach einem Mentor umsehen, einer erfahrenen Unternehmerpersönlichkeit oder klugen Vertrauensperson. Der Vorteil: Sie saugen nicht nur Fachwissen auf, sondern auch Inspiration.
Mit Rückschlägen umgehen können
Jede Firmengründung ist immer ein Wagnis. Und vieles kommt erst dann ans Licht, wenn es von der Planung in die tatsächliche Umsetzung geht. Ist die eigene Idee wirklich realistisch und umsetzbar? Oder muss sie wieder verworfen werden? Wo muss nachjustiert werden? Mut steht hier, wie bei vielem, am Anfang des Handelns. Zeitgleich ist es ratsam, sich nicht von den Meinungen enger Freunde oder Familienmitgliedern leiten zu lassen, denn sie sind oft voreingenommen und können Projekte schwer objektiv bewerten. Scheitert ein Wagnis, so sollten Sie nicht gleich aufgeben. Lernen Sie, mit Rückschlägen und Kritik umzugehen und sich von festgefahrenen Plänen und Denkmustern zu verabschieden.
Wissen stetig erweitern
Die Zeit steht niemals still. Genau deswegen ist es essentiell, sich auch nach der Firmengründung kontinuierlich weiterzubilden. Gerade, wer sich als Unternehmer am Markt langfristig behaupten möchte, muss am Ball bleiben und gleichzeitig eine starke Mission vor Augen haben, die ihn antreibt. Egal, ob ein fachspezifischer Kurs, Soft Skills wie Teamfähigkeit, Selbstmanagement oder Kritikfähigkeit oder der fehlende Studienabschluss – erweitern Sie Ihr Wissen, wo es nötig ist.
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