Es ist nicht der einzige Faktor

Franchise ohne Eigenkapital: Darauf musst du achten

Die finanziellen Mittel spielen eine entscheidende Rolle, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Beim Einstieg in ein Franchise werden dir zwar einige Schritte der Existenzgründung erleichtert, allerdings ist auch dort je nach Branche ein niedriger oder hoher Betrag gefordert. Der Hintergrund ist, deinem Franchisegeber etwas finanzielle Sicherheit für deine Vorgaben zu bieten und eine solide Basis für Kreditverhandlungen mit Banken zu legen.

Der Start in die Selbstständigkeit ist oftmals teuer und mit vielen Hürden verbunden. Die Möglichkeit, in einem Franchise-Unternehmen zu gründen, bietet dir als Gründer eine Art Abkürzung. Allerdings sind auch hier die Kosten nicht zu unterschätzen, denn wie bei jeder Existenzgründung musst du finanzielle Sicherheiten vorweisen können. Ist es also auch im Franchise unmöglich, ohne Eigenkapital zu gründen? Nicht ganz – die Antwort findest du nachfolgend in diesem Artikel.

Franchisepartner werden ohne Eigenkapital – geht das?

Wenn du dich damit auseinandersetzt, Franchisepartner zu werden, wirst du schnell feststellen, dass das geforderte Eigenkapital je nach Franchise sehr stark variiert. Große Franchises aus der Gastronomie etwa verlangen einen fünf- bis sechsstelligen Betrag an Eigenkapital, wenn du dort einsteigen möchtest. Dann gibt es aber auch wiederum zahlreiche Systeme, in denen du bereits mit wenigen tausend Euro einsteigen kannst. Einige bieten sogar einen Start im Franchise ohne Eigenkapital an.

Grundsätzlich ist es also möglich, mit geringem oder sogar ohne Eigenkapital in ein Franchise einzusteigen und dadurch selbstständig zu werden. Meist handelt es sich bei diesen Franchises um Branchen, in denen du weder externe Büroräume mieten musst, noch Telefon und separate IT oder spezielle Räumlichkeiten wie bei einem Café oder Restaurant benötigst.

Franchise ohne Eigenkapital = unseriös?

Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob du wirklich in ein Franchise ohne Eigenkapital einsteigen solltest oder ob dieses womöglich unseriös ist. Das allein an der geforderten Höhe der finanziellen Mittel festzumachen, ist aber nicht ratsam. Daher solltest du nicht gleich alle Franchises mit geringem Eigenkapital als unseriös abstempeln, sondern diese in Relation sehen.

Neben den Finanzen, die du mit einbringen musst, sind weitere Investitionskosten zu bedenken, ebenso wie laufende Kosten wie die Lizenzgebühr für das Franchise und die Kosten für den Betrieb des Unternehmens. Stutzig solltest du etwa dann werden, wenn ein Franchise keine laufenden Gebühren erhebt – denn die Leistungen des Franchisegebers wie Marketing, Betreuung und Weiterbildung werden somit finanziert und können dir wiederum helfen, das Franchise aufzubauen. Seriöse Franchisegeber tun gut daran, ihre Leistungen für wie auch ihre Ansprüche an Franchisenehmer offen darzulegen. Schließlich möchten am Ende beide, dass die Franchise-Partnerschaft erfolgreich verläuft.

Auch beim Franchise geht es nicht nur ums Eigenkapital

Warum ist das Eigenkapital so wichtig? Ganz einfach gesagt: Mit deinem Eigenkapital stellst du Sicherheiten auf, sollte dein Franchise-Business nicht so laufen wie gewünscht. Zwar ist die Ausfallrate bei einem bereits erprobten Geschäftsmodell deutlich geringer als bei einer klassischen Existenzgründung – dennoch sind Banken selten bereit, einen Kredit zu vergeben, wenn dieser nicht abgesichert ist. Insofern spielen deine finanziellen Mittel eine entscheidende Rolle bei der Franchise-Finanzierung.

Obgleich man ohne Eigenkapital schwer in ein Franchise einsteigen kann, ist es nicht das einzige finanzielle Mittel, das man hierfür einplanen muss. So musst du etwa eine Eintrittsgebühr zahlen als neuer Teil des Franchisesystems. Diese Gebühr liegt oft für gewöhnlich bei mehreren zehntausend Euro. Auch musst du oft davon ausgehen, dass dein Franchise-Business erst mittel- oder langfristig Gewinne erwirtschaftet. Bis zum sogenannten Break-Even-Point, also dem Punkt, an dem sich das Franchise selbst finanziert, können mehrere Jahre vergehen. Darüber hinaus musst du die Lizenzgebühr für die Nutzung des Franchises zahlen. Diese richtet sich nach deinem monatlichen Umsatz und liegt i. d. R. bei bis zu 15 %. Allerdings zeigt sich oft auch bei Franchises ohne Eigenkapital, dass im Gegenzug eine höhere Lizenzgebühr gezahlt werden muss.

Wie berechne ich mein Eigenkapital?

Auch der Einstieg in ein Franchise ist eine Existenzgründung, für die du gewisse Rücklagen benötigst, da du auch hier Rechte und Pflichten als selbstständiger Unternehmer hast. Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital du einbringen kannst, desto stärker ist deine Position bei Kreditverhandlungen. Oft kommt es auch vor, dass dein Franchisegeber deine Bonität vorab prüft. Berechnen kannst du dein Eigenkapital für eine Franchise-Gründung anhand folgender Werte:

  • Bar- und Kontovermögen
  • Aktien oder andere Beteiligungen an Firmen
  • Kapital-Lebensversicherungen
  • Bau- und sonstige Sparverträge
  • Immobilien

Das eigene Kapital reicht jedoch in den seltensten Fällen allein aus, um die Selbstständigkeit zu finanzieren. Dafür kannst du neben den bereits genannten Krediten bei Banken auch von Förderprogrammen profitieren, die dir finanzielle Hilfe bei der Gründung zukommen lassen. Hier gibt es zum Beispiel den KfW-Gründerkredit.

Fazit: Franchise ohne Eigenkapital ist eine Möglichkeit

Manchmal ist es möglich, in einem Franchise ohne Eigenkapital anzufangen. Dies hängt meist von der Branche ab, in der du tätig werden möchtest. Die meisten Franchises verlangen allerdings eine gewisse finanzielle Eigenleistung, um im Ernstfall abgesichert zu sein. Oft lässt sich ein Franchise nebenberuflich führen, wenn es kein bzw. ein niedriges Eigenkapital erfordert.

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FAQ zu Franchise ohne Eigenkapital

Kann ich ohne Eigenkapital ein Franchise eröffnen?

Grundsätzlich ist es möglich, auch ohne Eigenkapital in ein Franchise einzusteigen. Das hängt vor allem von der Branche des jeweiligen Systems ab.

Muss ich für ein Franchise ohne Eigenkapital nichts bezahlen?

Das Eigenkapital dient einem Franchise als Absicherung. Auch wenn es keines verlangt, so fallen trotzdem Kosten an, die du als Franchisenehmer stemmen musst. Kostenlos ist ein Franchise also in keinem Fall.

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Über den Autor

Autorenprofil: Andreas Fricke

Andreas Fricke

Andreas ist seit März 2022 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortet er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.

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