Der Investment- und Aktienexperte im Interview

Wilhelm Scholze: „Tipps sind vergänglich – Know-How hilft dir ein Leben lang“

Wilhelm Scholze lebt seit über zehn Jahren ausschließlich vom Investieren in Aktien und bringt über 30 Jahre Erfahrung in diesem Bereich mit. Er hat über 17 Jahre lang Profi-Investoren wie Fondsmanager und Vermögensverwalter beraten und weiß daher, worauf es wirklich ankommt. Als Speaker beim Finanzkongress im April 2025 zeigt er, wie du den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit meistern kannst. Im Interview gibt er dir persönliche Einblicke, erklärt typische Anlegerfehler und zeigt, warum Psychologie an der Börse oft wichtiger ist als der perfekte Tipp.

Wie definierst du finanzielle Unabhängigkeit?

Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet für mich, die Freiheit zu haben, das eigene Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten – ohne von einem regelmäßigen Einkommen abhängig zu sein. Es geht nicht darum, „reich“ zu sein, sondern um die Unabhängigkeit von finanziellen Zwängen – zum Beispiel nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern es zu wollen. Und ich stehe jeden Tag auf und freue mich auf meinen Tag an der Börse. Na ja, fast jeden Tag.

Für mich persönlich bedeutet das: Ich kann seit weit über zehn Jahren ausschließlich vom Investieren in Aktien leben. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Erfahrung mit vielen Fehlern und Learnings. Und einem Verständnis für die wahren Kurstreiber von Aktien.

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder – mit dem richtigen Wissen – ein viel besserer Investor werden kann. Und ich möchte dieses Wissen weitergeben. Wer Einzelaktien wirklich versteht, kann sich ein Vermögen fürs Alter aufbauen und damit ein großes Stück Unabhängigkeit gewinnen. Er oder sie muss ja nicht gleich ausschließlich davon leben. 

Du hast viele Jahre Profis beraten und lebst heute vom Investieren. Was war für dich der entscheidende Wendepunkt in deiner Karriere?

Der erste Schritt war im Grunde meine private Veränderung. Ich lebe ja nun als Münchner in Hamburg und sage gern, dass es nur zwei Gründe gibt, um eine Stadt wie München zu verlassen. Und der Job wars nicht.

Und als ich dann mit dem Wechsel entschied, mein Wissen zum Investieren in Aktien selbst zu nutzen und davon zu leben, erhielt ich auch immer wieder Bitten um Tipps. Aber Tipps gebe ich seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Denn Tipps sind vergänglich.

Und daher entschied ich mich nicht Tipps zu geben, sondern das in 30 Jahren Erfahrung in Einzelaktien-Investments erworbene Wissen praxisgerecht zu verpacken und das Know-how weiterzugeben. Denn Know-how hilft dir ein Leben lang.

Erst mit eigenem Know-how kann ein Anleger unabhängig von den Tipps anderer werden und eigene gute oder bessere Entscheidungen treffen.

Und so wurde das Zitat von Konfuzius auch zu meinem Motto: „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre ihn das Fischen und du ernährst ihn für ein Leben.“

Was hat sich aus deiner Sicht am Aktienmarkt in den letzten zehn Jahren am stärksten verändert?

Ich glaube die schnellere Abfolge von Krisen und neuen Themen. Viele dieser Krisen, wie Corona, der Krieg in der Ukraine und nun Trump, haben zum Teil gravierende Auswirkungen auf eine Vielzahl Branchen gehabt. So liegen die meisten Aktien in den letzten Jahren ziemlich schlecht.

Gleichzeitig gab es aber auch enorme Gewinner wie Nvidia und Rheinmetall. Wer da dabei ist, hat Spaß an der Börse, wer Automobilzulieferer hat, sicher nicht. Im Grunde war es schon immer so, dass es Gewinner – und Verliererbranchen gab. Der Kursunterschied ist nun nur viel gravierender.

Für Stockpicker in Einzelaktien eine Riesenchance.

Fehler gehören beim Investieren oft dazu. Gibt es einen Fehler, den du heute als besonders lehrreich betrachtest – und warum?

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ein wichtiger Punkt ist, dass Börse kein Alles-oder-Nichts-Spiel ist. Also auch in Einzelaktien. 

Vor vielen Jahren kam einmal Puma, die Sportmarke, mit sehr guten Zahlen und die Aktie sprang vorbörslich um rund 15%. Das war mir dann doch zuviel und ich legte ein Limit rein bei plus 6 oder 7%, hoffte also auf eine Korrektur. Ich habe die Aktie dann nie bekommen. Sie hat sich dann in den folgenden Jahren verzehnfacht. Geiz ist nicht geil. Heute kaufe ich fast immer bei einer guten Meldung 30-40 Prozent meiner gewünschten Position sofort. Dann habe ich immer noch Spiel, wenn es runter geht. Denn überzeugt zu sein, dass das eine Gamechanger Meldung ist und nicht dabei zu sein, ist nicht so schlau.

Das gilt übrigens auch für Verkäufe. Ich hatte auch schon Aktien mit vollen Positionen durchgehalten, weil es gut lief. Wohl wissend, dass die Bewertung inzwischen haarsträubend geworden ist. Neuer Markt und so. Und dann schaut man zu lange zu, wie diese Aktien dann massiv korrigieren. Doch wer verkauft gern bei minus 35% vom Top?

Heute verkaufe ich in Tranchen. Psychologisch ist es dann viel einfacher einen Rest auch bei -35% zu verkaufen. Psychologie ist ein extrem wichtiger Faktor an der Börse. Und deshalb mit 11 Kapiteln das Modul 1 in meiner Masterclass.

Gibt es bestimmte Denk- oder Verhaltensmuster, die du bei erfolgreichen Anlegern immer wieder beobachtest?

Erfolgreiche Anleger können Verluste von Fehlern trennen. Fast alle haben ein Problem damit, eine Aktie mit Verlust zu verkaufen. Es scheint ein Eingeständnis eines Fehlers zu sein. 

Dabei muss ein Kursverlust gar kein Fehler gewesen sein. Vielleicht hat sich nur die Situation geändert. Corona, Ukraine, Trump habe ich ja schon erwähnt. Oder schlechter als erwartete Prognosen eines Unternehmens. Und erfolgreiche Investoren denken anders. Sie stellen sich ganz automatisch bei neuen Situationen die Frage: “Wer verliert hier und wer wird der Gewinner sein?”

Zuletzt sind Entscheidungsfähigkeit und das “Verkaufen können” zwei ausgesprochen wichtige Fähigkeiten an der Börse. Aber das geht alles viel besser und leichter, wenn man die Mechanismen der Börse einmal verstanden hat. Da will ich hin für meine Teilnehmer.

Welchen Tipp kannst du uns verraten, um sich auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit besser aufzustellen?

Wer noch 10, 20 oder 30 Jahre bis zur Rente hat, kommt an Aktien im Grunde gar nicht vorbei. Das kann man mit ETFs tun und ist für viele wahrscheinlich auch die bessere Lösung.

Wer aber Interesse an Wirtschaft, Politik und Entwicklungen hat, der kann dieses Interesse sehr gut für das Investieren in Aktien einsetzen. Wenn er weiß, was er tut.

Leider sind viele Profis in Ihrem Beruf, aber das Investieren in Aktien wollen Sie auf eigene Faust erlernen. Sie gehen den langen Weg der Lernkurve selbst und machen teure Fehler. Was dazu führen kann, dass Sie in der nächsten Krise das Handtuch werfen und für immer raus sind. Wer dazu mehr erfahren will, kann ja mal in meinen Podcast “Aktien – verstehen und erfolgreich nutzen” reinhören.

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Über den Autor

Autorenprofil: Jana Blümler

Jana Blümler

Jana ist seit Juni 2024 als Junior Content Managerin in der Redaktion bei Gründer.de tätig. Hier berichtet sie über spannende, aktuelle Business Cases zu den Themenbereichen Künstliche Intelligenz, Digitale Geschäftsmodelle und Online Marketing. Mit ihrem Bachelorstudium im Medien- und Eventmanagement und einem Masterabschluss im Kommunikations- und Marktmanagement bringt sie ihre fundierten und praxisnahen Kenntnisse in die redaktionelle Arbeit ein. Ihre Leidenschaft für Digitales Marketing und ihr marktwirtschaftliches Verständnis ermöglichen es ihr, immer über die neusten Trends und Business Cases auf dem Laufenden zu sein.

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