Die Gründung erfolgreich finanzieren und langfristig liquide bleiben

Vorteile eines Online-Kredits für Gründer

Die Finanzierung stellt nahezu jeden Gründer vor eine echte Herausforderung. Banken stehen selten Schlange, denn die Refinanzierung des Kredits ist ungewiss. Investoren warten allerdings ebenso wenig auf Gründer, wie das eigene Sparkonto ausreichend Kapital aufweist. Aber wie schaut es mit den Online-Krediten aus? Sind sie eine echte Alternative und welche Vorteile haben sie für Start-ups? Dieser Artikel schaut sich die verschiedenen Möglichkeiten genauer an und gibt Tipps zur Umsetzung einer guten Finanzierung.

Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer

Kreditvergleichsplattformen sind nicht allein den Bürgern vorbehalten, sondern sie dienen auch Gründern als Hilfestellung, um einen guten Kredit zu erhalten. Wir empfehlen jedem Gründer auch auf den Plattformen Finanzierungsmöglichkeiten zu vergleichen. Während nicht jede Vergleichsplattform auch die Förderungen und die darüber laufenden Kredite mit angibt, sind diese dennoch nicht zu vergessen. Einige Optionen neben einem Online-Kredit für Gründern stellen wir nun vor.

1. KfW Gründerkredit

Die Kreditbank für Wiederaufbau stellt Gründern mehr als einen Kredit zur Verfügung. Sie variieren in ihrer Höhe, aber auch hinsichtlich der Konditionen und der Anforderungen. Für Gründer gibt es zwei Kreditarten:

  • ERP-Gründerkredit – StartGeld – Gründer können bis zu 125.000 Euro erhalten, um ihr Gründungsvorhaben umzusetzen. Das Geld dient der Finanzierung der laufenden Kosten, aber auch die von Investitionen. Achtzig Prozent des Kreditrisikos trägt die KfW. Ein Vorteil ist, dass dieser Kredit keinerlei Eigenkapital voraussetzt und die Förderungsbeantragung bis fünf Jahre nach der Gründung erfolgen darf. Zu den erlaubten Gründern gehören Existenzgründer, Freiberufler, Unternehmensnachfolger und junge sowie kleine Unternehmen.
  • ERP-Kapital für Gründung – dieser Kredit beläuft sich auf bis zu 500.000 Euro und dient der Stärkung des eigenen Eigenkapitals. Erst ab dem achten Jahr wird der Kredit getilgt, zuvor finden nur Zinszahlungen statt. Auch bei dieser Lösung liegt das Kreditrisiko bei der KfW. Allerdings ist der Kredit zeitlich begrenzt. Er kann nur bis zu drei Jahren nach der erfolgten Gründung beantragt werden. Dieser Kredit orientiert sich stark an Gründer, die Investitionen in Anlagen und den Ausbau des Betriebs tätigen müssen.

Zusammenfassung

Die KfW-Kredite sind über die übliche kreditgebende Bank zu beantragen und zu berechnen. Meist werden sie deshalb auch in den Kreditvergleichen mit aufgezeigt, da sie problemlos mit der Hausbank vereinbar sind.

2. Mikrokredit für Unternehmer

Diese Kredite eignen sich sicherlich nicht für den Aufbau eines großen Produktionsbetriebs. Doch ein Fotograf, der langsam durchstarten möchte, der kann den Mikrokredit mitunter nutzen. Ein Überblick über die Inhalte:

  • Höhe – der Kredit beläuft sich auf höchstens 25.000 Euro.
  • Für wen? – Unternehmer aller Branchen können sich für den Mikrokredit bewerben. Die Voraussetzung ist eine wirtschaftliche Tragfähigkeit des Unternehmens. Meist zählen Kleinunternehmer, junge Unternehmer, Kleinstunternehmen und auch Freiberufler unter die Interessenten.
  • Konditionen – die Kredite sind den unternehmerischen Zwecken vorbehalten und betragen höchstens 25.000 Euro. Eine schrittweise Vergabe ist möglich. Wurde der vorherige Mikrokredit mindestens sechs Monate am Stück getilgt, so kann ein weiterer Kredit beantragt werden. Allerdings nur bis zu einer Gesamtsumme von 25.000 Euro. Die Verzinsung beläuft sich auf 6,9 Prozent, die Kreditlaufzeit höchstens 48 Monate. Als Besonderheit gilt die sechsmonatige Tilgungsfreiheit, die beantragt werden kann.
  • Beantragung – sie erfolgt über ein Mikrofinanzinstitut. Zuerst wird die Tragfähigkeit des Unternehmens begutachtet, dann wird eine Empfehlung für die Förderung ausgesprochen.

3. Kredite für Selbstständige

Selbstständige gelten bei Banken als Risikokundengruppe, da das Einkommen oftmals schwankend ist. Allerdings gibt es durchaus Kredite und Online-Kredite, die sich an Selbstständige richten. Nicht immer stammen sie direkt von einer Bank. In den Vergleichsportalen finden sich auch Angebote, die unter das Crowdlending oder P2P fallen, jedoch über einen Vermittler, der als Bank auftritt, abgewickelt werden. Doch welche Voraussetzungen gibt es?

  • Selbstständigkeit – oft wird eine Selbstständigkeit von zwei oder drei Jahren vorausgesetzt. Diese muss jedoch nicht zwingend im aktuellen Bereich beheimatet gewesen sein.
  • Voraussetzungen – Selbstständige müssen ihre Steuerbescheide und Bilanzen vorlegen, um ihre Einnahmen zu belegen. Nicht selten sind Bürgschaften oder andere Sicherheiten notwendig.
  • Kosten – das höhere Risiko lassen sich die Anbieter meist durch einen leicht höheren Zinssatz bezahlen.
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Welche generellen Vorteile hat ein Online-Kredit?

Es gibt etliche Vorteile eines Online-Kredits. Teils sind die Vorteile unschätzbar, teils fallen sie erst im Nachhinein wirklich auf. Einige Beispiele:

1. Schnelle Beantragung

Wer jemals einen normalen Kredit aufgenommen hat, der weiß: Es sind Kundentermine notwendig. Es wird beraten, dann müssen die Absprachen im Haus geprüft werden, irgendwann geht der Kreditantrag beim Kunden ein – erst danach wird er bearbeitet. Und Online-Kredite?

  • Direkte Anfrage – der Kunde fragt den Kredit gleich aus dem Vergleich heraus an. Je nach Kredittyp und Bank erhält er eine Zu- oder Absage binnen einer Stunde, andere benötigen ein wenig länger, bieten dafür ein konkretes Kreditangebot.
  • Direkte Übermittlung – schon bei der Anfrage werden die ersten Daten übermittelt. Meist ist ein Fragebogen auszufüllen, hinzu kommt eine Kopie des Personalausweises. Andere Anbieter wünschen bereits Gehaltsabrechnungen oder andere Einkommensnachweise. Das sind die, die gleich mit einem auf den Kunden abgestimmten Angebot arbeiten.
  • Schnelligkeit – wird das Angebot angenommen, geht es bei Online-Krediten oft sehr schnell. Da von den Unterlagen bis zur Unterschrift alles digital erledigt wird, können Gründer teils schon das Geld in zwei Tagen auf dem Konto haben.

2. Vergleichsmöglichkeiten

Ein Kreditvergleich ist im Internet nichts anderes als der Vergleich von TV-Geräten, Stromtarifen oder Kfz-Versicherungstarifen. Mit wenigen Eingaben erhalten Gründer im Nu eine Auflistung der auf ihre Eingaben zutreffenden Kredite. Das heißt:

  • Übersicht – auf einen Blick können sich Gründer von den Möglichkeiten ein Bild machen und für sich entscheiden, welcher Anbieter teuer oder günstig ist. So lassen sich günstige Zinskonditionen für das eigene Unternehmen finden.
  • Details – mit einem Klick auf die Details sparen Gründer Zeit und Arbeit. Denn hier werden die Vergabedetails erwähnt. Nimmt ein Kreditgeber nur Selbstständige an, die bereits seit fünf Jahren das Unternehmen führen, so ist dieses Angebot für Gründer nicht von Belang.
  • Förderungen – auch sie sind mitunter in den Vergleichen mit aufgeführt. So mancher Selbstständiger erfuhr über den Vergleich von Fördermöglichkeiten, von denen er vorab niemals gehört hatte.

3. Vorherige Festlegung von Wunschleistungen

Online-Kredite lassen sich oftmals individualisieren. So entscheiden Kreditnehmer über die Laufzeit und somit über die Ratenhöhe, aber auch weitere Punkte lassen sich in den Vertrag integrieren. Jedoch ist damit zurechnen, dass der Kreditgeber einige Wunschleistungen verwehrt. Viele Vorteile sind den reinen Standardkrediten vorbehalten. Aber was machen steckt hinter diesen Punkten?

  • Ratenpausen: Es besteht die Möglichkeit den Kredit mit einem Sicherheitsnetz zu belegen. Dieses erlaubt es, für eine gewisse Zeit mit den Raten auszusetzen. Dadurch verlängert sich die Laufzeit. Ob diese Option auch Gründern zugutekommt, ist individuell zu erfragen.
  • Sondertilgungen: – Sondertilgungen sind kostenfrei ohnehin schon möglich, allerdings können sie in Form und Umfang eingeschränkt sein. Teilweise sind auch die kostenfreien vorzeitigen Ablösen möglich. Wieder gilt: Gründer müssen für sich prüfen, ob das auf sie zutrifft.
  • Rein digital: Reine Digitalkredite trumpfen mit einer unglaublich schnellen Auszahlungszeit auf. Teils ist das Geld bereits 36 Stunden nach der Kreditanfrage auf dem Konto. Gründer haben hier mitunter Nachsehen, da die Kreditvergabe nicht standardisiert ist. Während ein Angestellter nur die Gehaltsabrechnungen hochlädt oder den Kontoblick freigibt, sind bei Selbstständigen mitunter Bilanzen zu prüfen.
  • Ausnahmen: Es gibt reine Kredite für Selbstständige, die von Fintechs stammen. Der PayPal-Kredit nutzt beispielsweise die Geschäftseinnahmen über PayPal als Prüfgrundlage, weshalb sich dieser Kredit bestens für Gründer eignet, die ihre Produkte oder Dienstleistungen überwiegend über PayPal abwickeln.

Alternative Finanzierungsformen für Gründer

Selten stammt die Finanzierung von Gründern aus einer einzigen Quellen. Oft wäre dies auch nicht sinnvoll. Denn wenn sich auf privatem Wege Gelder akquirieren lassen und sich der Kreditbedarf dadurch reduziert, ist diese Lösung günstiger. Aber welche Möglichkeiten bestehen?

  • Familie – Darlehen aus der Familie, sei es von den Eltern oder von anderen Verwandten, sind üblich. Wichtig ist der private Kreditvertrag, der alle Seiten absichert. Natürlich können die Eltern schließlich immer noch auf eine Rückzahlung verzichten, der Vertrag schützt sie dennoch.
  • Freunde – bei ihnen ist ein Vertrag noch wichtiger, denn bei Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf.
  • Investoren – bei der Suche nach Investoren kommt es ganz auf die eigene Geschäftsidee an. Gerade innovative Geschäftsideen mit Alleinstellungsmerkmalen sind für sogenannte Business Angels sehr interessant. Solche Investoren schießen zum einen Kapital zu, unterstützen Gründer jedoch auf der anderen Seite auch mit ihrem Know-how und ihrem Netzwerk. Wer sein Unternehmen bereits eine Zeit führt, kann auch Kontakte zu Venture Capital-Gesellschaften aufbauen, die Anteile gegen eine Kapitalspritze tauschen. Als Anteilseigner wollen solche Gesellschaften jedoch auch gewisse Mitspracherechte haben. Aus diesem Grund ist die Aufnahme von Investoren immer eine Prozedur, die Gründer genau planen und durchdenken sollten.
  • Crowdinvesting – es ist vergleichbar mit dem Crowdlending, nur dass es sich wahlweise um einen über das Internet gesuchten einzelnen Investor handelt oder um einen Online-Zusammenschluss vieler Investoren. Es gibt etliche Portale, auf denen sich Kleininvestoren registrieren können und in einen Pool investieren, über den solche Investments durchgeführt werden.

Zusammenfassung

Für die Investorensuche benötigen Gründer einen guten Businessplan und einen exzellenten Pitch. Selbst beim Crowdinvesting wählen die Privatpersonen die Unternehmen aus, die sie überzeugen. Mitunter ist der Pitch auch die Voraussetzung, für die Annahme als Gründer auf der Plattform.

Als Gründer ist es wichtig, die verschiedenen Finanzquellen genau zu prüfen, um am Ende das eigene Unternehmen auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Auch die Kapitalkosten sollten dabei nicht aus dem Blick verloren werden. Bildquelle: @ Mari Helin / Unsplash.com

Fazit: Gründer haben Möglichkeiten – und Arbeit vor sich

Als Gründer einen Kredit zu erhalten, ähnelt schon dem Klinkenputzen. Genau das ist nämlich notwendig, denn Gründer müssen von Angebot zu Angebot gehen und um Geld bitten. Die Fördermittel der KfW sind für größere Investitionen empfehlenswert, der Mikrokredit unterstützt kleinere Anliegen. Doch auch online bieten sich für Gründer durchaus gute Optionen. Allerdings werden Gründer regelmäßig nicht das Glück haben, einen Online-Kredit rein digital abzuhandeln

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