Erhöhung auf bis zu 87 Prozent
Kurzarbeitergeld wird schrittweise angehoben
Featured image: Sonja Birkelbach - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Bedingt durch die wirtschaftlich schwere Lage durch das Coronavirus befinden sich derzeit hunderttausende Arbeitnehmer in Deutschland in Kurzarbeit. Bereits Mitte April lag die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben, bei 750.000 – 30x mehr als zur Höchstzeit der Finanzkrise im März 2009. Noch ist die genaue Summe der Deutschen in Kurzarbeit nicht bekannt. Die Hans-Böckler-Stiftung geht aber davon aus, dass bereits aktuell gut 4 Millionen Deutsche Kurzarbeitergeld beziehen. In der Finanzkrise waren es „nur“ 1,4 Millionen. Schon jetzt ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt also deutlich angespannter als in der letzten großen Wirtschaftskrise.
Kurzarbeitergeld: Bisher gab es 60 bzw. 67 Prozent
Aufgrund dessen haben sich die Koalitionsspitzen auf eine gestaffelte Erhöhung des Kurzarbeitergeldes geeinigt. Beim Kurzarbeitergeld ersetzt die Bundesagentur für Arbeit einen Teil des ausfallendes Nettoeinkommens. Bisher sind dies 60 Prozent für kinderlose Beschäftigte und 67 Prozent für Arbeitnehmer mit Kindern. Nur in vereinzelten Tarifverträgen wird der Nettolohn auf fast 100 Prozent aufgestockt.
Wie eine Kurzarbeit-Studie zeigt, schneidet Deutschland damit im europäischen Vergleich besonders schlecht ab. Denn viele andere europäische Länder kompensieren den Lohnausfall teilweise bis zu 100 Prozent. Experten fordern daher schon lange eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes, da das Geld gerade für Beschäftigte im Niedriglohnsektor in Krisenzeiten ansonsten nicht ausreicht.
Erhöhtes Kurzarbeitergeld bis Ende 2020
Nun wird auch in Deutschland das Kurzarbeitergeld anhoben, jedoch nicht direkt. Arbeitnehmer, die ihr Kurzarbeitergeld für eine um mindestens 50 Prozent reduzierte Arbeitszeit beziehen, erhalten zukünftig ab dem 4. Monat des Bezugs 70 Prozent. Für Haushalte mit Kindern gelten im vierten Monat 77 Prozent. Auf 80 bzw. 87 Prozent erhöht sich das Kurzarbeitergeld ab dem 7. Monat des Bezugs. Die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes gilt bis Ende des Jahres. Ebenso sollen die bereits vorhandenen Hinzuverdienstmöglichkeiten ab 1. Mai bis Ende 2020 erweitert werden.
Für die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes plant die Regierung gut eine Milliarde Euro ein. Von den 10 Milliarden Euro des neuen Hilfspaket fallen außerdem 5 Milliarden für einen ebenfalls beschlossenen abgesenkten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie auf 7 Prozent an. Weitere vier Milliarden sind für die Verlustvorrechnung von kleinen und mittleren Unternehmen eingeplant. Außerdem sind 500 Millionen für die Unterstützung des digitalen Unterrichts für Schüler vorgesehen.
DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?
WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!
- Praxisbeispiele – sofort anwendbar für dein Business
- Aktuelle KI-Tools im Check
- Expertentipps für die neusten KI-Technologien
- Case Studies – von E-Mail-Marketing bis Datenanalyse
Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Über den Autor
Katharina Jaretzke
Bereits gut die Hälfte ihrer Lebenszeit ist Katharina als Journalistin aktiv, denn sie startete mit 15 Jahren als freie Journalistin in der Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau. Nach ihrem Abitur 2010 folgte ein sehr praxisnahes Bachelorstudium der Medienwissenschaft an der Universität Siegen. Während des Studiums absolvierte sie Stationen bei Bild.de sowie in Fernsehproduktionen für ARD und ZDF. Danach entschied sie sich 2013 für ein Volontariat bei inside-digital.de und baute in den Jahren danach als Chefredakteurin unter anderem das Magazin von handy.de auf. Von 2019-2024 verantwortete sie als Redaktionsleitung und Portalmanagerin die redaktionelle Gestaltung von Gründer.de.