Frauen verdienen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer
Equal Pay Day: Bis zu diesem Tag arbeiteten Frauen 2023 „umsonst“

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Der deutsche Gender Pay Gap beträgt 18 Prozent: Frauen arbeiten bei gleichem Stundenlohn wie Männer 66 Tage für umsonst.
Inhaltsverzeichnis
- Equal Pay Day: Entwicklung des Aktionstags
- Equal Pay Day Deutschland 2023: Der Aktionstag am 7. März
- Rückblick auf den Equal Pay Day 2022
- Verschärfung der Ungleichheit durch die Corona-Krise?
- Gründe für die geschlechterspezifische Lohnlücke
- Kann das Entgelttransparenzgesetz helfen?
- Gender Pension Gap: Doppelt so hoch wie Gender Pay Gap
- Dich interessieren mehr solcher Themen? Sichere dir dein DRX-Ticket mit bis zu 70 % Rabatt!
- Häufige Fragen zum Equal Pay Day (FAQ)
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Equal Pay Day: Entwicklung des Aktionstags
Der Equal Pay Day soll symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeldunterschied hervorheben, um auf die ungerechten Verhältnisse der Bezahlung zwischen Frauen und Männern hinzuweisen. Doch wann ist der Equal Pay Day genau? Er findet nicht jedes Jahr am gleichen Tag statt. Je nachdem, welches Ergebnis im Jahr zuvor ermittelt wurde, ändert dies den Aktionstag. Geht man davon aus, dass Männer und Frauen den gleichen Stundenlohn bekommen, dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.
Die Ursprünge des Equal Pay Days liegen in Amerika. In den 1960er Jahren hat das amerikanische National Committee on Pay Equity den Aktionstag ins Leben gerufen. Zusätzlich ergänzte das Netzwerk Business and Professional Women, kurz BPW, 1988 den Equal Pay Day mit einer starken Kampagne: Anlässlich der „Red Purse Campaign“ werden seitdem rote Taschen als Symbolik für die roten Zahlen im Portemonnaie der Frauen getragen. Seit dem Jahr 2008 findet der Aktionstag auch in Deutschland statt und wird jährlich von BPW Germany initiiert. Im Jahr 2021 stand dieser ganz unter dem Motto „Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“ und fand am 10. März statt. 2022 war es der 7. März und der Tag stand unter dem Leitsatz „Equal pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“. In diesem Jahr lautet das Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“.
Der genaue Stichtag des Equal Pay Days variiert zwischen den verschiedenen Ländern. Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, Gender Pay Gap genannt, ist die prozentuale Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Frauen im Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer. Dabei bildet Deutschland im europäischen Vergleich eines der Schlusslichter: Die europäische Gender Pay Gap liegt bei ca. 15 Prozent, Deutschland belegt mit seinen 18 Prozent einen der letzten Plätze. Dahingegen sind Luxemburg, Rumänien und Italien schon viel weiter mit der Gleichberechtigung. Diese Länder führen aktuell das Ranking mit 1,4, 2,2 und 5,5 Prozent an.
Equal Pay Day Deutschland 2023: Der Aktionstag am 7. März
Mit dem aktuellen Stand der Entwicklungen beträgt die Gender Pay Gap weiterhin 18 % bzw. umgerechnet 66 Tage. Dementsprechend findet der Equal Pay Day im Jahre 2023 ebenfalls am 07. März statt. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ und fokussiert sich auf mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur. Darüber hinaus organisierten die Equal-Pay-Day-Kampagne und der Deutsche Kulturrat gemeinsam den Equal-Pay-Zukunftskongress am 04. März. Hier wurden die Erkenntnisse bezüglich der Lohnlücke in Kunst und Kultur erörtert und weitere potenzielle Stellschrauben diskutiert.
Rückblick auf den Equal Pay Day 2022
In Deutschland fand der Equal Pay Day auch 2022 am 7. März statt. Laut Statistischem Bundesamt betrug die geschlechtsspezifische Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, die sogenannte Gender Pay Gap, im Jahr 2020 18 Prozent. Frauen verdienten im Durchschnitt 4,16 Euro weniger als Männer. 18 Prozent Gender Pay Gap bedeutet: Theoretisch arbeiten Frauen von Jahresbeginn an 66 Tage lang umsonst, während Männer bereits ab dem 1. Januar entlohnt werden.
Im vergangenen Jahr ging es um „Equal pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“. Rund um den Equal Pay Day gibt es verschiedene Aktionen, u.a. Vorträge, Themenabende, Paneldiskussionen, aber auch Aktionsstände oder Spiele zur Lohnlücke- sowohl vor Ort als auch digital. An diesen Aktionen kann sich jeder beteiligen oder selbst Maßnahmen initiieren, um Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu schaffen.
Verschärfung der Ungleichheit durch die Corona-Krise?
Während der Pandemie waren vor allem Branchen wie Gastronomie, Event und Einzelhandel von Kurzarbeit, Schließungen und somit auch Gehaltseinbußen betroffen. Dabei handelt es sich um Branchen, in denen besonders viele Frauen tätig sind und eher niedrige Löhne gezahlt werden. Zusätzlich ergab eine Untersuchen der Hans-Böckler-Stiftung und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), dass vorrangig Frauen ihre Arbeitszeit für monatelange Kinderbetreuung und Homeschooling gekürzt und damit während der Krise weniger Gehalt bezogen haben. Deswegen wird erwartet, dass sich die Gender Pay Gap während der Krise vergrößert hat.
Gründe für die geschlechterspezifische Lohnlücke
Ein Teil der Gender Pay Gap lässt sich strukturbedingt erklären. Noch immer gibt es einen verbreiteten Rollenstereotyp bei der Berufswahl. So arbeiten in Berufen, die Erziehung, Bildung und Pflege betreffen, häufig Frauen. Zudem werden diese „frauentypischen“ Berufe unterbezahlt. Des weiteren arbeiten Frauen häufiger als Männer in Teilzeit oder Minijobs. Trotzdem beträgt auch die bereinigte Lohnlücke 6 Prozent. Der Equal Pay Day in Deutschland soll auch aufzeigen, was alles möglich ist und Vorbilder herausstellen, die sich für Entgeltgerechtigkeit und Chancengleichheit engagieren.
Kann das Entgelttransparenzgesetz helfen?
Seit 2017 verbietet das Entgeltransparenzgesetz eine ungleiche Bezahlung. Außerdem bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit Auskunft darüber zu verlangen, nach welchen Kriterien sie bezahlt werden. Damit bekämpft das Gesetz eigentlich die Ungerechtigkeit, doch es gibt einige Schlupflöcher. Damit fällt es Frauen weiterhin schwer, eine Ungerechtigkeit überhaupt nachzuweisen. Das Gesetz gilt außerdem nur in größeren Unternehmen ab 200 Mitarbeitern. Warum Frauen in kleineren Unternehmen kein Recht auf diese Auskunft haben, erschließt sich nicht. Damit bleibe ungleicher Lohn per Gesetz eine Diskriminierung, so die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman.
Gender Pension Gap: Doppelt so hoch wie Gender Pay Gap
Die Gender Pay Gap hat weitreichende Auswirkungen auf die Rentenbezüge im Alter. Laut Eurostat erhielten Frauen im Jahr 2019 mehr als 36 Prozent weniger Rente als Männer. Diese geschlechtsspezifische Lücke in der Altersvorsorge, die aus den Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern resultiert, heißt Gender Pension Gap.
WeltSparen hat über das Umfrageinstitut YouGov untersucht, wie Frauen in Deutschland für ihren Ruhestand vorsorgen. Da Frauen sich oftmals vorrangig um Kinder, Haushalt und Angehörige kümmern, arbeiten sie häufiger in Teilzeit als Männer und haben einen geringeren Rentenanspruch, da sie weniger verdienen. Damit ergibt sich ein weiteres Problem: Wer weniger verdient, hat auch weniger Geld für Vorsorge, Sparen und Investition übrig. Dabei leben Frauen mit 83,4 Jahren durchschnittlich fast fünf Jahre länger als Männer und sind von Altersarmut bedroht. Umso wichtiger ist es, am Equal Pay Day auf diese Missstände aufmerksam zu machen.
Mehr als jede zweite Frau (genauer 56 Prozent) sorgt aktuell nicht privat für ihren Ruhestand vor. Unter den Männern sind es hingegen nur 49 Prozent. Grund Nummer eins dafür ist ein zu geringes Einkommen: Es bleibt schlichtweg nichts übrig, was diese Frauen zurücklegen können, das betrifft mit deutlichem Abstand 48 Prozent der befragten Frauen. Hinzu kommen Gründe wie das Vertrauen, dass ihre gesetzliche Rente ausreichend wird (22 Prozent), kein Vertrauen in die private Altersvorsorge (7 Prozent) und 6 Prozent verlassen sich auf ihren Ehepartner. Die Umfrage von WeltSparen ergab außerdem, dass Frauen sichere Investitionen als private Altersvorsorge bevorzugen. Demnach sind staatlich geförderte Anlageformen (z.B. betriebliche Altersvorsorge oder Riester-Rente) mit 37 Prozent am beliebtesten, während breit gestreute Anlagen in ETFs nur von den wenigsten Frauen (11 Prozent) als Altersvorsorge genutzt werden.
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Häufige Fragen zum Equal Pay Day (FAQ)
Der Equal Pay Day ist ein Aktionstag, der auf den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen soll. Er kennzeichnet genau den Tag, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn Männer und Frauen den gleichen Stundenlohn bekämen.
Im Jahr 2023 findet der Equal Pay Day in Deutschland am 7. März statt.
Von dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer wird der durchschnittliche Bruttostundenlohn der Frauen im Verhältnis zu den Männern prozentual subtrahiert. Heraus kommt die Gender Pay Gap. Dieser prozentuale Wert wird dann auf die 365 Tage eines Jahres gerechnet. Aktuell beträgt die Gender Pay Gap 18 Prozent. 18 Prozent von 365 Tagen ergeben 66 Tage. Das bedeutet, vom 1. Januar an arbeiten Frauen in der Theorie 66 Tage für umsonst, das heißt bis zum 7. März, wenn sie den gleichen Stundenlohn wie Männer erhielten.
Die Gender Pay Gap ist die Gehaltslücke zwischen den beiden Geschlechtern. Sie liegt aktuell bei 18 Prozent.
Die Gender Pay Gap ist die prozentuale Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Frauen im Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer.
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Über den Autor

Andreas Fricke
Andreas ist seit März 2022 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortet er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.