Mit einer großen Menge von Menschen dein Startup finanzieren

Crowdfunding: So sammelst du Kapital für dein Startup

Crowdfunding stellt gerade für Startup-Gründer eine sehr gute Möglichkeit dar, die eigenen Unternehmenspläne finanziell zu realisieren. Hierbei ist man nicht nur von einem Investor abhängig, sondern generiert von einer großen Masse an Menschen Kapital. Dafür muss man es jedoch schaffen, eben eine große Menge an Menschen für das eigene Startup zu begeistern. Was es sonst noch beim Crowdfunding zu beachten gibt, erklären wir dir im folgenden Artikel.

Definition: Was ist Crowdfunding?

Beim Crowdfunding lassen sich die verschiedensten Projekte, wie das eigene Startup, Immobilien oder innovative Produkte über verschiedene Plattformen finanzieren. Der Unterschied bei dieser Finanzierungsform im Vergleich zu anderen ist, dass nicht eine einzelne Person sondern eine Vielzahl von Menschen das Projekt finanziell unterstützen. Der Begriff Crowdfunding setzt sich aus den englischen Begriffen Crowd, also Menschenmenge und Funding, Finanzierung zusammen. Hierbei stellt der Initiator eines Projektes dieses in der Öffentlichkeit aus und versucht dadurch andere Menschen für sein Vorhaben zu überzeugen.

Wenn sich dann jemand für das Projekt interessiert, kann er einen frei wählbaren Betrag dem Projekt zur Verfügung stellen. Manchmal bekommen die Spender dafür auch eine Gegenleistung. Welche das ist, kann von Projekt zu Projekt unterschiedlich aussehen. Geht es beispielsweise um ein bestimmtes Produkt, das auf den Markt kommen soll, könnte die Spender bei Markteintritt dieses kostenlos bekommen. Allerdings basiert das Grundprinzip des Crowdfundings auf Spenden ohne Gegenleistung.

Woher kommt der Name Crowdfunding?

Der Name bzw. der Begriff Crowdfunding ist noch relativ jung, er wurde erst vor wenigen Jahren verstärkt eingesetzt und heute als Finanzierungsform verwendet. Dabei stammt der Begriff vom Wort Crowdsourcing ab, das so viel wie „Massenquelle“ heißt und vom Schriftsteller Jeff Howe in dem US-amerikanischen Computermagazin Wired zum ersten Mal deutlich hervorgehoben wurde. Später erarbeitete er auch erste Ansätze für eine Definition des Begriffs Crowdfunding, der sich bis heute durchsetzen konnte. Insgesamt setzt sich das Wort Crowdfunding aus den englischen Wörtern „crowd“ für Menge, Menschenmasse und „funding“ für Finanzierung zusammen. Im Deutschen bezeichnet man die Art der Finanzierung auch als sogenannte Schwarmfinanzierung.

Crowdfunding vs. Crowdinvesting vs. Crowdlending: Was ist der Unterschied?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine große Menge an Menschen sich an Projekten beteiligen können. Neben dem Crowdfunding gibt es noch das Crowdinvesting und das Crowdlending. Wie vorher im Text schon erklärt, handelt es sich beim Crowdfunding um eine Geldleistung für ein Projekt, bei der der Geldgeber keine Gegenleistung bekommen muss. Es handelt sich damit um eine Spende.

Beim Crowdinvesting investiert der Geldgeber hingegen in bestimmte Projekte und erhält dafür Beteiligungen an künftigen Gewinnen oder sogar Anteile am Unternehmen. Somit handelt es sich hierbei um eine Anlageform. Beim Crowdlending handelt es sich um ein Darlehen, welches der Geldgeber dem Gründer zur Verfügung stellt. Das heißt, dass ihm dieser Beitrag irgendwann mit oder ohne Zinsen zurückgezahlt wird, wenn das Projekt einmal an den Start gegangen ist. Somit handelt sich hierbei um einen Kredit von Privat, der nicht mit einem Privatkredit verwechselt werden sollte.

Crowdfunding-Modelle

Auch bei dem Crowdfunding an sich gibt es zwei verschiedene Ausrichtung, wie dieses ablaufen kann: Vorverkauf oder Spenden. Der grobe Unterschied hierbei ist, dass die Crowd für ihr Geld eine Gegenleistung bekommen oder nicht.

Vorverkauf

Beim Vorverkauf erhält die Crowd eine nicht-finanzielle Gegenleistung für ihr Geld. Dabei kann es sich beispielsweise um das Produkt selber handeln, welches finanziert wurde. Somit handelt es sich hierbei um den Vorverkauf des jeweiligen Produktes. Für diese Form des Crowdfundings eignen sich besonders Produkte und Dienstleistungen, die bereits im Vorfeld eine große Gruppe an Menschen an sich binden und diese somit schon von dem Produkt begeistern wollen.

Spenden

Bei der Spenden-Form des Crowdfundings erhalten die Spender keine Gegenleistung. Sie unterstützen das Projekt vor allem deswegen, weil sie von der Idee überzeugt sind und möchten, dass das Projekt umgesetzt wird. diese Art des Crowdfundings eignet sich vor allem für gemeinnützige, soziale und kulturelle Projekte.

Der Ablauf des Crowdfundings bei einem Startup

Wenn du dein Startup mithilfe von Crowdfunding finanzieren möchtest, läuft dies meistens in vier aufeinanderfolgenden Schritten ab.

1. Projekt bekannt machen

Im ersten Schritt geht es natürlich darum, dass die Crowd von deinem Projekt erfährt. Dies geht am besten über gängige Crowdfunding-Plattformen, die wir am Ende des Artikels einmal vorstellen. Hier solltest du darauf achten, dein Projekt so genau und umfangreich wie möglich vorzustellen. Bilder und Videos können dabei helfen, dein Produkt verständlicher zu erklären. Des Weiteren legst du im Vorfeld fest, wie hoch das Finanzierungsziel ist und wie lange die Finanzierung dauern soll. Zudem solltest du direkt mit ankündigen, ob die Spender eine Gegenleistung in Form eines Produktes erwarten kann oder ob es sich hier rein um eine Spende handeln soll.

2. Geld sammeln

Der nächste Schritt ist der Start der Finanzierungsphase. Hier solltest du als Initiator des Projektes versuchen, so viele Menschen wie möglich von deinem Projekt zu überzeugen. Das geht natürlich am besten, wenn du Werbung für dein Startup machst. Kostengünstig funktioniert das über die sozialen Netzwerke. Jeder, der sich für das Spenden entscheidet, kann selbst festlegen, welchen Betrag er investieren möchte.

3. Umsetzungsphase

Wenn du dein Finanzierungsziel erreicht hast, bekommst du das gespendete Geld ausgezahlt. Sollte das Finanzierungsziel nicht erreicht werden, geht das Geld wieder an sie Spender zurück. Das ist zwar nicht bei allen Crowdfunding-Plattform der Fall, doch die meisten wenden dieses Prinzip an. Sobald dir das Geld ausgezahlt ist, kannst du in die Umsetzung gehen und dein Startup starten.

4. Gegenleistung (optional)

Je nachdem, ob du den Menschen eine Gegenleistung für die Bereitstellung ihres Geldes versprochen hast, wird diese im letzten Schritt ausgezahlt. In jedem Fall ist es aber immer eine schöne und nette Geste, wenn man sich zumindest bei den Spendern bedankt, auch wenn man ihnen nichts Materielles dafür bietet. Schließlich wurde das eigene Startup nur durch Spenden ins Leben gerufen und das sollte entsprechend gewürdigt werden.

Crowdfunding-Plattformen in Deutschland für dein Startup

Es gibt viele verschiedene Plattformen, auf denen man sein Projekt vorstellen und Geld dafür sammeln kann. Die folgenden Crowdfunding Plattformen gehören hierbei zu den bekanntesten in Deutschland und helfen dir dabei, dein Startup realisieren zu können.

Kickstarter

Bei Kickstarter handelt es sich um die weltweit größte Crowdfunding Plattform, wenn um kreative Startup-Projekte geht. Obwohl die Plattform aus den USA kommt, ist sie auch auf deutsch verfügbar, sodass auch deutsche Startups dort ihr Geschäftsmodell fördern lassen können. Hier gibt es 15 verschiedene Kategorien, welche man als Initiator des Startups auswählen muss. Sollte also die passende Kategorie dabei sein, ist Kickstarter eine sehr gute Plattform, um das eigene Projekt unterstützen zu lassen.

Startnext

Die Plattform Startnext gibt es mittlerweile seit 10 Jahren und hat sich auf die Vermittlung von Projektunterstützern und Projektstartern im kreativen Bereich spezialisiert. Zudem bietet das deutsche Unternehmen mit Sitz in Berlin regelmäßig Sprechstunden und Workshop für Startup-Gründer an. Für jede Crowdfunding-Kampagne erheben sie keine feste Provision, sondern finanzieren sich über eine freiwillige Provision von den Projektstartern und Investoren.

100-days

Bei 100-days handelt es sich um eine Crowdfunding-Plattform aus der Schweiz für den deutschsprachigen Bereich. Alle Projekte haben hier eine Laufzeit von maximal 100 Tagen, wie der Name der Plattform schon erahnen lässt. Egal ob man als Buchautor, Designer oder Fotograf ein Projekt starten will: 100-days steht so gut wie jeder Idee offen gegenüber. Auch soziale Projekte lassen sich über diese Plattform finanzieren.

Visionbakery

Visionbakery ist die zweitgrößte Crowdfunding-Plattform Deutschlands und sitzt mit einem jungen Team in Leipzig. Die Plattform möchte genau dort anzusetzen, wo Banken kein Potenzial in einer Geschäftsidee sehen. Daher werden hier auch soziale Projekte finanziell gefördert. Hier kostet es zunächst nichts, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Sollte eine Finanzierung erfolgreich sein, fällt jedoch eine Provision von zwölf Prozent an. Dafür erhalten Gründer aber auch ein kampagnen-begleitendes Beratungsangebot.

Indiegogo

Die Plattform Indiegogo gibt es schon seit 2008 und stammt aus den USA. Auch hier findet so gut wie jede kreative Idee einen Platz, um sich finanzieren zu lassen. Die Anmeldung, Erstellung und Unterstützung eines Projektes ist hier kostenfrei. Die Initiatoren eines Projektes können frei wählen, ob sie das Geld behalten wollen, egal ob das Finanzierungsziel erreicht wurde oder nicht. Wird ein Finanzierungsziel nicht erreicht, erhebt die Plattform eine Gebühr in Höhe von neun Prozent. Bei Erreichung des Ziels reduziert sich die Gebühr auf vier Prozent.

Inkubato

Bei der Plattform Inkubato handelt es sich um eine etwas kleinere Crowdfunding Plattform in Deutschland, die sich auf die Vermittlung von kreativen, sozialen, lokalen und visionären Projekten fokussiert hat. Besonders angesprochen werden hierbei beispielsweise Musiker, Filmemacher, Fotografen und Veranstalter. Für die Einsendung und Veröffentlichung eines Projektes fallen bei Inkubato keine Kosten an. Nur bei erfolgreich finanzierten Projekten berechnet die Plattform eine Provision in Höhe von sieben Prozent der Projektkosten, die vom Projektstarter zu übernehmen waren.

Fazit

Crowdfunding ist auch in Deutschland eine gute Möglichkeit, um sich als Startup Gründer ein Projekt, unabhängig von Banken, finanzieren zu lassen. Der Vorteil ist hier, dass man nicht einen Investor für die gesamte Finanzierung überzeugen muss, sondern dass man sich an eine breite Masse von Menschen wenden kann, die alle kleinere Beiträge zum Ziel beisteuern. Hier heißt es aber auch, auf sich aufmerksam zu machen, um möglichst viele Menschen von der eigenen Idee zu überzeugen.

Mittlerweile gibt es sehr viele Plattformen, die Crowdfunding für Startups anbieten und auf denen man sich finanziell unterstützen lassen kann. Hier sollte man nur die Gebühr nicht außer Acht lassen, die auf jeder Plattform unterschiedlich hoch ist. Bei den meisten Plattformen ist es zudem so, dass das Geld sich nicht auszahlen lässt, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht ist. Es gilt also, im Vorfeld gut zu planen, um das Ziel zu erreichen. Beachtet man das alles, ist Crowdfunding eine sehr gute Möglichkeit, um finanziell mit seinem Startup loszulegen.

Häufige Fragen (FAQ) zu Crowdfunding

Was ist Crowdfunding?

Beim Crowdfunding lassen sich verschiedene Projekte, wie beispielsweise die Gründung eines Startups, über verschiedene Plattformen finanzieren. Hierbei wird das Projekt nicht von einer einzelnen Person, sondern von einer Vielzahl von Menschen finanziert. Hierbei handelt es sich eher um viele kleinere Beträge. Manchmal bekommen die Spender dafür auch eine Gegenleistung. Oft geht es aber darum, dass sie von dem Projekt überzeugt sind und dieses deswegen finanziell unterstützen wollen.

Was ist der Unterschied von Crowdfunding vs. Crowdinvesting?

Beim Crowdfunding geht es um eine Geldleistung für ein Projekt, bei der der Geldgeber keine Gegenleistung bekommen muss. Beim Crowdinvesting investiert der Geldgeber hingegen in bestimmte Projekte und erhält dafür Beteiligungen an künftigen Gewinnen oder Anteile am Unternehmen.

Welche Crowdfunding-Plattformen gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Crowdfunding-Plattformen. Zu den bekanntesten gehören unter anderem die folgenden:
1. Kickstarter
2. Startnext
3. 100-Days
4. Visionbakery
5. Indiegogo
6. Inkubato

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Über den Autor

Autorenprofil: Leoni Schmidt

Leoni Schmidt

Nach ihrem Abitur studierte Leoni an der Fachhochschule des Mittelstands in Köln Medienkommunikation & Journalismus. In diesem Studium sammelte sie durch Praktika bei der Rheinischen Post und bei Antenne Düsseldorf viele praktische, journalistische Erfahrung. Neben ihres Studiums arbeitete sie als Werkstudentin bei einem Online-Magazin. Bei diesem wurde sie nach ihrem Studium übernommen und arbeitete dort in der Online-Redaktion. Im Mai 2019 wechselte sie dann zu Digital Beat und Gründer.de und arbeitete bis Oktober 2021 als Junior-Online-Redakteurin.

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