Der Experte im Finanzkongress-Interview

Thomas Schulze: „Finde die richtigen Partner!“

Thomas Schulze hilft seit 1998 Angestellten und Führungskräften sich bei Kündigung, Abfindung und Steuern leicht und schnell zu orientieren und zu erkennen, wie sie ihre Chancen und Rechte nutzen. Insbesondere hilft er dann, wenn diese das lähmende Gefühl haben, plötzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Als Speaker des Finanzkongress 2021 hat Thomas Schulze uns im Interview verraten, was finanzieller Erfolg für ihn bedeutet und wie seine ultimativen Finanz-Tipps lauten, insbesondere in Krisenzeiten.

Thomas Schulze, wie hat bei Ihnen alles angefangen: Waren Sie schon immer an Finanz-Themen interessiert oder gab es einen Auslöser?

Nun, den Auslöser gab es nicht. Ich hatte zwar auch in der Berufsausbildung einen sehr guten Lehrer in Betriebsökonomie, doch war das für mich kein Grund, mich intensiver mit Finanz-Themen zu befassen. Als ich dann Anfang der 90er Jahre mit Partnern in die Selbstständigkeit startete und wir die Funktionen untereinander verteilten, blieb für mich Finanzen übrig. Wenige Jahre später machte ich aus der Not eine Tugend und stieg als selbstständiger Handelsvertreter bei einem der damals bedeutendsten deutschen Finanzdienstleister ein. Dabei habe ich unheimlich viel gelernt und hatte den Spielraum, mich dem speziellen Thema Abfindung und Steuern zu widmen. Seit 2004 biete ich besonders Fach- und Führungskräften auf der Webseite abfindunginfo.de spezielle Lösungen zu diesen Finanz-Themen an. 

Was waren, finanziell gesehen, Ihre größten Pleiten und Erfolge?

Die größte Pleite war, dass ich 1990 ohne die Chance finanzielle Rücklagen zu bilden und unter völlig veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen mit 7.000 DM Abfindung in die Arbeitslosigkeit gestoßen wurde. Von heute auf morgen musste ich sehen, wie ich für meine 4-köpfige Familie zumindest Essen und Trinken, Wohnen und Kleidung finanziell absichere.

Auch wenn es später Engpässe gab, gelang es doch im Gegenzug finanziell immer wieder auf die Beine zu kommen. So fand ich öfter als einmal die Erfahrung bestätigt: Wer kämpft, kann gewinnen und verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Welche Strategien verfolgen Sie, um langfristig finanziell erfolgreich zu sein?

Natürlich lernen wir alle auch durch Versuch und Irrtum. Doch bevorzuge ich, frühzeitig Bedingungen zu analysieren, Zusammenhänge zu erkennen und – wie Sie sagen – Strategien zu entwickeln. Genau daraus ist beispielsweise auch mein „Ariadnecoaching“ entstanden, mit dem ich meinen Kunden helfe, nicht schlechthin Steuern auf Abfindungen zu sparen, sondern diese nachhaltig in Vermögen umzuwandeln. Dafür habe ich die KAS3V-Formel entwickelt, die die Module der Steuersparstrategie im Fall des Jobverlustes bezeichnet.

Und was keinesfalls unter den Tisch fallen darf: Bei Schiller heißt es im „Wilhelm Tell“ zwar: „Der Starke ist am mächtigsten allein“. Der wer eben nicht so stark ist, ist meist nur mächtig allein. Deshalb gehört für mich zu einer erfolgreichen Strategie auch unbedingt, die richtigen Partner, die richtigen Verbündeten zu finden, die sich wechselseitig unterstützen und fördern. 

Inwiefern hat die Corona-Krise in den vergangenen Monaten Ihre finanziellen Entscheidungen beeinflusst?

Ich finde vor allem zwei Erkenntnisse und Erfahrungen absolut bestätigt:

  1. Auch wer finanziell erfolgreich ist, kann plötzlich stark gebeutelt werden. Deshalb ist es wie beim Bergsteigen wichtig, alle paar Meter einen Haken in den Fels zu schlagen. Rechtzeitig ein Haken im Feld verhindert nicht, dass man abrutschen kann, aber man findet schneller wieder Halt.
  2.  In der Gesellschaft, in der wir leben, wirken ständig Tendenzen der finanziellen Wertschöpfung durch Produktion und Enteignung durch Umverteilung aufeinander ein. Davor darf man nicht die Augen verschließen. Also ist es für jeden von uns wichtig, erworbenes Vermögen vor Enteignung zu sichern. Ansonsten heißt es zwangsläufig: Wie gewonnen, so zerronnen.

Welchen ultimativen Finanz-Tipp würden Sie unseren Lesern für Krisenzeiten mitgeben?

Noch glauben viele Bürger, wenn ihnen Politiker und einige Virologen versprechen: Wir beenden die Krise durch Impfung. Doch wir erleben in der Weltwirtschaft den stärksten Einbruch seit 1945, dreimal so stark wie 2008/2009. Gleichzeitig haben von März bis Ende Dezember 2020 die Milliardäre weltweit mit weiteren 3,9 Billionen Dollar ihr Vermögen auf rund 12 Billionen Dollar gesteigert, es erlitten 1,6 Milliarden Menschen drastische Verluste am Lebensstandard und es hungern nach Oxfam-Schätzungen 500 Millionen Menschen.

Das Kapital flieht in Aktien und Immobilien und treibt die Preise ins Gigantische – bis die Blase wieder platzt. Sowohl diese Preisentwicklung als auch das Platzen der Blase sollten Anleger einkalkulieren. Ich erinnere an das Bergsteigerbild und die Haken im Fels.

Gestatten Sie mir bitte angesichts dieser Entwicklung  zum Schluss als Antwort auf Ihre Frage ein etwas frei übersetztes Zitat aus den Essays von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

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Über den Autor

Autorenprofil: Victoria Heinzlmeier

Victoria Heinzlmeier

Victoria machte 2019 ihr Abitur in Köln. Vor Beginn ihres Studiums absolviert sie ein Praktikum in unserer Online-Redaktion und ist somit als Redakteurin vor allem für die Content-Erstellung zuständig. Insbesondere unterstützt sie uns bei den Finanzkongress-Interviews, baut das Gründerverzeichnis weiter aus und schreibt fleißig aktuelle News. In ihrer Freizeit liest sie gerne Romane und Biografien und spielt seit Kindheitstagen Tennis.

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